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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)
Autoren: Holly Webb
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sie rasend vor Wut aus ihrem Bewusstsein.
    Pandora war so stark, dass es sich anfühlte, als wären sie von einem Blitz getroffen worden. Hinter Lottes Augen explodierte grellweißes Feuer, auf das eisige Schwärze folgte. Lotte versuchte, die Augen zu öffnen, nur um zu merken, dass sie bereits offen waren. Die Dunkelheit blieb. Sie wusste, dass sie Lotte war – oder etwa nicht? Sie glaubte, dass sie es war. Aber sie wusste nichts anderes mehr. Nicht wo oder was oder wie.
    Vielleicht sollte sie besser die Augen wieder schließen und einschlafen? Sie schien schließlich nichts anderes tun zu können … Und wenn sie ihre Augen schloss, würde diese furchtbare Schwärze womöglich verschwinden.
    »Lotte!« Ein Bellen zersplitterte die Schwärze in tausend winzige Diamanten. Lotte lag auf dem Boden des Ladens, zu einem Ball zusammengerollt, und Sofie starrte sie an.
    Lotte blinzelte verwirrt. »Warum hast du einen Hamster auf dem Kopf?«
    Der Hamster beugte sich vor. »Ich bin’s, Lotte, altes Haus. George. Ich, äh, musste Sofie aufwecken. Sie hat dich aufgeweckt. Ein sehr mächtiges Bellen, über das sie da verfügt.«
    »Er hat mich gebissen«, klagte Sofie leidend. Sie streckte eine Pfote in die Luft.
    »Bist du uns gefolgt?«, fragte Lotte. Sie fing an, sich wieder ein bisschen mehr wie sie selbst zu fühlen.
    »Nein, ich war die ganze Zeit in deiner Tasche. Hatte das Gefühl, ihr braucht ein bisschen Verstärkung. Die Reservetruppe, du weißt schon. Es ist nie gut, dem Feind seine gesamte Kampfkraft zu offenbaren.«
    Lotte gab plötzlich ein leises Quieken von sich. »Pandora! Ich hatte sie völlig vergessen. Wo ist sie?«
    »Ich glaube, es hat sie erschöpft, das Licht auf uns zu schleudern«, sagte Sofie. »Aber uns bleibt nicht viel Zeit, befürchte ich.« Sie nickte zum Verkaufstisch hinüber. Pandora saß dagegen gelehnt auf dem Fußboden, die Salukis schnupperten an ihrem Gesicht. Während Sofie noch sprach, konzentrierte Pandoras Blick sich schon wieder auf Lotte, und sie stand auf, die Hunde beiseitestoßend. Sie jaulten leise, und sie fuhr sie an, still zu sein.
    »An der Art, wie jemand mit Tieren umgeht, erkennt man, wie er wirklich ist.« Das war etwas, das Onkel Jack oft sagte. Lotte wurde klar, wie viel Wahrheit darin steckte, als sie es laut aussprach.
    »Wie edel. Du bist die Tochter deines Vaters, Lotte. Tom war ebenfalls edel. Deswegen war er auch so besessen von diesen bescheuerten Einhörnern. Für ihn waren sie die edelsten Geschöpfte, die je gelebt haben.«
    »Dann warst du es also, die ihn dazu gebracht hat, ihnen hinterherzujagen.« Lotte ballte die Fäuste.
    »Selbstverständlich. Du weißt, dass ich es war. Ich hörte ein lächerliches Gerücht und sorgte dafür, dass Tom davon erfuhr. Ich wusste, wie er darauf reagieren würde. Dann arrangierte ich ein Treffen mit ein paar … Freunden von mir, während er dort draußen in der Wildnis war.«
    »Du hast ihn umgebracht!«
    »Oh, ja, Lotte. Und ich würde es ohne zu zögern wieder tun.« Pandoras zufriedenes Lachen erfüllte den Raum und entfachte einen Sturm aus Hass und Wut in Lottes Geist. Sie hörte nur noch gedämpft, dass Sofie erneut bellte, und George rief: »Lotte, nein! Lass nicht zu, dass sie das mit dir macht!« Aber Lotte war nicht länger da. Sie war in einem Feuer aus Raserei und Rachedurst verloren.
    Ich habe gewonnen! Ich habe gewonnen! Ein triumphierendes Flüstern erklang in Lottes Ohren, und sie drehte und wandte sich mit brennenden Augen. Wo war sie? Pandora hatte sie abermals gefangen, und sie konnte Sofie und George nicht mehr an ihrer Seite spüren.
    Ich habe mich von meiner Wut überwältigen lassen, dachte Lotte unglücklich. Sie hat mich dazu gebracht. Genau davor hat Ariadne mich gewarnt. Deshalb wollte sie mich gestern Abend nicht herkommen lassen. Oh, ich bin ja so blöd gewesen!
    Pandoras Flüstern wuchs zu einem schmerzhaften Kreischen in Lottes Geist an. Das warst du in der Tat. Und jetzt habe ich dich und kann dich benutzen, kleine Lotte. Deine Mutter, dein unerhört ablehnender Onkel. Dein Cousin. Mit deiner Hilfe werde ich ihnen allen wehtun. Genau so, wie ich auch deine kleine Freundin benutzt habe.
    Lotte schüttelte verzweifelt den Kopf. Nein! Das werde ich nicht zulassen! Oh, Hilfe, so hilf mir doch jemand!
    Es ist niemand da , schnauzte Pandora. Aber Lotte spürte einen Hauch Unsicherheit in ihrer Stimme und wiederholte ihr Rufen. Hilfe, helft mir bitte!
    Von einem Moment auf den anderen schien
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