Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)
Autoren: Holly Webb
Vom Netzwerk:
schauderte. »Damals war sie noch nicht so mächtig wie heute, aber sie besaß genug Macht, um eine gefährliche Feindin zu sein. Besonders für jemanden wie Isobel, die keine Ahnung hatte, wozu Pandora fähig war. Im Laufe der Jahre versuchte sie immer wieder, ihr Tom abspenstig zu machen. Sie war zwar aus Netherbridge weggezogen, aber ab und zu bekam Tom einen Brief von ihr, oder er wirkte ein paar Tage krank, und dann wusste man, dass sie einen weiteren Angriff auf seinen Verstand gestartet hatte. Aber er liebte deine Mum so sehr, dass es Pandora nicht gelang, ihn dazu zu bringen, sich von ihr abzuwenden.«
    Lotte spürte überrascht, wie sie bei der Vorstellung, Pandora könne ihrer Mutter etwas antun, plötzlich von einer Welle beschützender Liebe erfasst wurde. »Hat sie meiner Mum wehgetan?«, fragte sie herausfordernd.
    »Sie hat es versucht. Und sie hat versucht, deiner Mum von der Magie zu erzählen. Isobel hielt sie für verrückt.« Ariadne seufzte. »Man hätte darüber lachen können, wenn es nicht so traurig gewesen wäre. Das merkwürdige ist, ich bin überzeugt, Pandora hätte Isobel töten können, wenn sie es darauf angelegt hätte. Aber es schien nicht das zu sein, was sie wollte. Ich vermute, sie umzubringen, hätte ihr Tom nicht zurückgebracht. Und Pandora war raffinierter. Ich frage mich … « Ihre Stimme verlor sich.
    »Was?« Lotte warf ihr einen wütenden Blick zu. »Komm schon, Ariadne. Was wolltest du sagen?«
    Ariadne sah sie gedankenvoll an. »Ich frage mich, ob Isobel ihr Herz der Magie eines Tages geöffnet hätte, wenn Pandora nicht gewesen wäre. Pandora erreichte, dass sie ihren Geist vollständig davor verschloss. Ich glaube, Tom hat immer gehofft, dass sie irgendwann verstehen würde, besonders, als du geboren wurdest. Aber das geschah nie. Ich meine, du hast deine Mum erlebt, als sie uns besucht hat – sie war vollkommen ahnungslos. Sie hat sich nicht einmal daran erinnert, dass sie mich von früher kannte. Es ist, als hätte sie diese Zeit aus ihrem Gedächtnis gelöscht.«
    Lotte hielt einen Moment die Luft an, als sie sich vorstellte, wie ihr Leben ausgesehen hätte, wenn ihre Mutter an Magie geglaubt hätte. Sie wäre sicherlich nicht mit Lotte von hier weggegangen, wenn sie über alles Bescheid gewusst hätte. Sie hätte sich in Netherbridge nicht so einsam gefühlt, dass sie fortgegangen wäre. Und Lottes Dad hätte vielleicht nicht den Wunsch verspürt, sich auf die unglaublich aberwitzige Suche nach Einhörnern zu machen, wenn ihre Mum ihn besser verstanden hätte. Lotte grub die Fingernägel in die Handflächen, um nicht laut aufzuheulen, als sie endlich erfasste, was Pandora ihr geraubt hatte.
    Dann schnappte sie nach Luft. Unglaublich dämlich. Viel zu dämlich, um wahr zu sein …
    »Was ist?«, fragte Ariadne ängstlich. »Lotte, Süße, was ist denn los?«
    »Die Einhörner! Als mein Dad verschwand, ging er im Regenwald Einhörner suchen, hat Onkel Jack gesagt, und von dort ist er niemals zurückgekehrt.«
    »Einhörner! Die gibt es doch nur im Märchen!«, warf Danny lachend ein, doch als er ihr Gesicht sah, schien es ihm sofort leidzutun.
    »Ich weiß! Es war verrückt. Mein Dad war besessen genug von ihnen, um mich und Mum zu verlassen, obwohl sie nicht wollte, dass er ging.« Sie warf einen Blick in die Runde. »Begreift ihr denn nicht? Es war nicht real! Pandora hat ihn doch noch gekriegt. Sie hat die Idee in ihm gesät, ich weiß, dass sie es getan hat. Sie hat es aufgegeben, meinen Dad zurückbekommen zu wollen, aber sie konnte nicht ertragen, dass meine Mutter gewinnt. Anstatt meine Mum umzubringen, hat sie lieber ihn umgebracht. Niemand sollte ihn haben dürfen, wenn sie ihn nicht bekam.«

Kapitel 8
    »Das kannst du nicht wissen, Lotte«, sagte Ariadne beschwichtigend.
    »Glaubst du etwa, es stimmt nicht?«, fragte Lotte, den Blick unbeirrt auf Ariadne gerichtet.
    Ariadne zauderte. »Ich … ich weiß nicht, Lotte. Es schien nicht zu ihm zu passen. Ich erinnere mich, dass ich das dachte, als deine Tante mir davon erzählte. Aber andererseits erinnere ich mich auch, dass er schon immer ein Faible für Einhörner hatte. Er wollte so gern an sie glauben. Sie waren einer seiner liebsten Träume.«
    »Das wusste Pandora auch«, sagte Lotte ruhig und bestimmt. »Sie wusste genau, womit sie ihn am besten ködern konnte. Ich weiß, ich kann es nicht beweisen. Aber ich bin mir sicher, sehr, sehr sicher. Sobald mir der Gedanke kam, spürte ich, dass es wahr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher