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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte
Autoren: Toby Bishop
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bisschen Wasser, ja, Lark? Mein Bruder möchte gern weiterreiten.«
    Wilhelm hob die Gerte, und Frans dachte, er würde wieder versuchen, ihn zu schlagen. Doch dieses Mal ließ er sie nach einem kurzen Seitenblick auf Nikh Hammloh wieder sinken. Vielleicht half ihm auch Frans’ unverhoffte Gesundheit, seine Wut im Zaum zu halten.
    Er lachte gekünstelt und zupfte an seinem Hut. »Das wirst du eines Tages bereuen, Frans. Ich habe ein gutes Gedächtnis.«
    »Oh ja, ich weiß«, sagte Frans. »Es ist nicht dein Gedächtnis, das zu wünschen übrig lässt, sondern dein Charakter.«
    Wilhelms Augen funkelten von kaum verhüllter Wut, doch er konnte im Moment nur wenig ausrichten. Lark brachte ihm sein Pferd zurück. Nikh hatte dicht genug bei den beiden Brüdern gestanden, dass er jedes Wort gehört hatte. Wilhelm nahm die Zügel und stellte den Fuß in den
Steigbügel. Als er im Sattel saß, blickte er auf alle hinunter und presste fest die Lippen aufeinander. »Passt nur alle gut auf euch auf. Diamant wird bald fliegen, und wenn sie das tut, wird es niemand in Oc mehr wagen, sich mir zu widersetzen!«
    Er riss so brutal den Kopf des Wallachs herum, dass das arme Tier aufstöhnte, und rammte ihm die Sporen in die Flanken. Schwerfällig und unsicher galoppierte das ausgelaugte Pferd den Weg hinunter.
    »Er wird dieses schöne Tier zuschanden reiten«, bemerkte Lark traurig.
    »Ja«, stimmte Nikh zu. »Und er will auch die Hammlohs ruinieren.«
    Frans seufzte. »Es ist nicht viel von der Ehre der Fleckhams übrig geblieben, doch bei dem wenigen, was noch da ist, schwöre ich, dass ich niemals zulassen werde, dass er Ihnen diesen Hof wegnimmt.«
     
    Am Abend von Estian ging Frans zusammen mit Lark zum Fluss, der die nördliche Grenze des Unteren Hofes bildete. Sie zeigte auf eine seichte Stelle, an der das Wasser kristallklar über die schwarzen Steine des Flussbetts rann.
    »Genau dort habe ich meine Char gefunden. Bis zu den Fesseln stand sie im Wasser und war nur noch Haut und Knochen. Ich habe nicht einmal geglaubt, dass sie es noch bis zur Scheune schaffen würde.«
    »Es ist sehr schade, dass Sie das Tier verloren haben«, erwiderte Frans.
    »Es war furchtbar.« Sie hob den Blick zu ihm. Ihre Augen haben das Veilchenblau von Hyazinthen, dachte Frans, oder von Rittersporn, wie der, der den Weg zum Palast säumt. »Sie war so bezaubernd, Prinz Frans. Aber Kalla hat
sie zu mir gebracht, damit sie so lange überlebt, bis sie Tup auf die Welt gebracht hat.«
    Sie schlenderten am Flussufer entlang, an dem lange Gräser in das wirbelnde Wasser ragten. Goldene, weiße und schwarze Schmetterlinge flogen um eine Weide herum. »Ihre Familie hat meiner einen großen Dienst erwiesen«, meinte Frans. »Ich verdanke Ihren Brüdern meine Genesung. Ihren Brüdern und …«, er lachte, »Peonies Gemüsesuppe, glaube ich!«
    »Sie wirken jetzt jedenfalls wieder recht kräftig«, erwiderte Lark strahlend. »Es ist wundervoll, Sie auf dem Unteren Hof arbeiten zu sehen.«
    Er kicherte. »Als ich hergekommen bin, habe ich mich zuerst so fehl am Platz gefühlt wie ein Fisch an Land«, gab er lachend zu.
    Sie lächelte. »Ja. Das Leben hier ist anders als das, was Sie gewöhnt sind.«
    »Das ist es. Aber ich habe mich mit jedem Tag besser gefühlt. Und ich habe angefangen, das Hochland so zu lieben wie Sie. Ich glaube, dass selbst Pamella eines Tages wieder gesund wird, wenn sie hierbleibt.«
    Lark biss sich auf die Lippe, dann sagte sie schnell: »Hoheit, ich weiß nicht, was Sie davon halten, aber ich glaube, Edmar möchte sie heiraten!«
    Frans blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie verdutzt an. »Wie bitte?«
    Lark lachte unsicher und wurde rot. »Es sieht so aus, als würde mein wortkarger Bruder die beiden lieben – Pamella und Brandohn. Edmar möchte sie heiraten und Brandohn als seinen Sohn annehmen, doch er fürchtet … Sie ist immerhin die Schwester des Fürsten von Oc, und Edmar arbeitet nur in einem Steinbruch.«

    »Und was sagt Pamella dazu?«
    Larkyn zuckte mit den Schultern. »Zu mir hat sie nichts gesagt, Hoheit, aber sie und Edmar scheinen zumindest so viel miteinander zu sprechen, dass sie sich einig sind. Und Broh hat auch schon seine Zustimmung gegeben.« Sie grinste. »Einer der Hammlohs muss heiraten! Und obwohl Peonie sich so intensiv bemüht, glaube ich kaum, dass Nikh ihr den Gefallen tun wird!«
    Frans ging weiter und schüttelte den Kopf. Selbst nach all diesen Monaten konnte er in der ruhigen, schwer
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