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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs
Autoren: Kurt Mahr
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konnte.
    „Ich sehe etwas glitzern“, sagte er mißmutig zu DeLlugo. „Das ist aber auch alles!“
    „Warten Sie!“ lachte DeLlugo. „Es ist an alles gedacht. Bei uns wird nicht mit Energie gespart!“
    Ein paar Sekunden später flammte eine Armee tagheller Scheinwerfer auf und übergoß das Schiff mit einer Lichtflut, als stünde es auf der Bühne eines modernen Theaters.
    Tembraker riß staunend die Augen auf. Die Kugel hatte einen Durchmesser von etwa vierhundert Metern. Auf zwei aufeinander senkrecht stehenden Großkreisen liefen dunkle Reihen von Düsenöffnungen über die silberhelle Wandung.
    Das Schiff stand auf einem offenbar hydraulisch aus dem unteren Pol ausgefahrenen Zylinder von etwa fünfzig Metern Durchmesser.
    Tembraker nahm sich Zeit, jede erkennbare Einzelheit des gewaltigen Fahrzeuges in sich aufzunehmen. Es gab keinen Zweifel darüber, daß dies das größte Schiff war, das SILVERGLASS jemals gebaut hatte. Jetzt erst verstand er die ungewöhnlich hohen Energiewerte, die Leinsters Aufzeichnungen für den Dreier-Antrieb angegeben hatten.
    „Nun?“ fragte DeLlugo. „Gefällt es Ihnen?“
    „Gefällt? Ich bin begeistert davon!“
    „Mhm!“ brummte DeLlugo. „Es ist ein prachtvolles Stück Plastik!“
    Tembraker kannte das Material, aus dem die Schiffswandung hergestellt war. Kurz vor seinem Start hatte man es zum erstenmal hergestellt und vielversprechende Versuche damit gemacht. Die Zeitungen brachten seitenlange Berichte über die Eigenschaften des neuen Stoffes, den die Kunststoffphysiker Argento-3-Ferroplarinyl nannten, während es die Umgangssprache schlicht Eisenit taufte.
    „Können wir hinein?“ fragte Tembraker.
    „Aber sicher doch! Deswegen sind wir ja hier! Der Eingang ist dort unten in den hydraulischen Zylindern.“
    „Gibt es keinen anderen?“
    „Eine ganze Menge. Fünf große Lastschleusen, so groß wie das Gebäude der Raumüberwachung, mit Laufbrücken und Flugzeugkatapulten. Außerdem noch Mannschaftsausgänge an fast jeder Seite des Schiffes!“
    Sie gingen auf die Zylinder zu. Die schwere Masse des Schiffes hing drohend über ihnen, und obwohl Tembraker in seinem Leben mit nichts lieber zu tun gehabt hatte als mit Raumschiffen, beschlich ihn ein Gefühl der Beklemmung, wenn er den Kopf hob und an der Kugelwandung des Schiffes hinaufblickte.
    „Hat es schon einen Namen?“ fragte er, während DeLlugo die Schleusentür im Zylinder öffnete.
    „Nein. Das bleibt Ihnen wahrscheinlich überlassen!“
    „So!“
    Hinter der kleinen Schleuse führte ein Lift hinauf in das Zentrum der Kugel. DeLlugo gab einige Erklärungen.
    „Das Schiff ist zweischalig gebaut. Zwischen der Innen- und Außenschale ist der Dreierantrieb untergebracht. Die Innenschale ist mit der äußeren nicht starr verbunden. Während der Fahrt wird sie rotieren, um in den äußeren Räumen auf diese Weise Gravitation zu erzeugen. In den äußeren Räumen sind die Mannschaften untergebracht, dort liegen auch Leitstand, Laboratorien, Beobachtungsstände, Geschützkammern …“
    „Geschützkammern?“
    „Sicher doch! Schließlich kann es jeden Tag passieren, daß wir einem königlichen Schiff begegnen, nicht wahr?“
    „Schön. Also weiter!“
    „Weiter nach dem Zentrum der Innenkugel zu befinden sich Lagerräume – Munition, Handwaffen, Flugzeuge, Kettenwagen, Motorboote und alle diese Dinge, die wir gut brauchen können.“
    „Wie ist das Schiff sonst angelegt?“
    „Sehr sinnvoll. Sämtliche Einzelräume sind schwenkbar, so daß sie sich von selbst den jeweiligen Schwereverhältnissen anpassen. Auch die Verbindungsgänge sind darauf eingerichtet. Es gibt mehrere Lifts zur Verbindung der einzelnen Etagen untereinander und eine Menge Preßluftwagen für den Verkehr auf den horizontalen Gängen. Natürlich wechseln beide ihre Funktion, je nachdem, was durch die Gravitation von ihnen verlangt wird.“
    „Und wo fahren wir jetzt hin?“
    „Ich nehme an, daß Sie zuerst den Leitstand sehen wollen, nicht wahr?“
    „Richtig!“
    Der Leitstand war ein eindrucksvoller Raum. Die Wände bildeten riesige Fernsehschirme, die die optische Verbindung mit der Umwelt herstellten. Die Schalttafeln waren umfangreich und vielfältig, aber übersichtlich geordnet.
    „Im allgemeinen“, erläuterte DeLlugo weiter, „gibt der Kommandant von hier aus Steueranweisungen an die Zentrale, von der aus das Schiff gesteuert wird. Aber sollte die Zentrale ausfallen oder der Kommandant aus einem andern Grund selbst
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