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Die Voegel der Finsternis

Titel: Die Voegel der Finsternis
Autoren: Victoria Hanley
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gehalten. „Waffe?", fragte er.
     
    „Ist nicht mit ihrem Gesang die Mordlust in Morlens Männern verloschen? Nein, Maeve, der Traumwenstein hat seine Kraft nicht verloren." Dorjan lächelte sie aufmunternd an.
    Er löscht die Lust am Morden . . .
    Aufgeregt beugte Jasper sich vor, ohne auf sein schmerzendes Handgelenk zu achten. „Kann ihr Gesang jeden besiegen? Was ist mit den anderen Lords? Und mit dem Kaiser?" Er wartete die Antwort nicht ab. „Sing vor dem Kaiser, Maeve! Mach, dass er die Sklaven frei lässt!" Er sah, wie seine Idee in ihrem Herzen keimte und wie das Blau ihrer Augen sich vertiefte. „Die Sklaven befreien", sagte sie, „die Sklaven befreien?"
    Dorjan und Sara starrten sie aus silbernen Augen an. „Die Sklaven befreien?", wiederholte Sara ehrfürchtig.
    „Die Sklaven befreien", sagte auch Dorjan. Die Schreie der spielenden Jungen hallte von den Mauern der Festung wider. Maeve legte ihren Kopf in den Nacken und sah zum Himmel über der Wüste empor. Sie denkt an ihre Mutter, dachte Jasper. „Wäre das möglich?", fragte sie, die Augen immer noch zum Himmel gerichtet.
    Ja", sagte Jasper, ja, Maeve."
    Maeve sah Dorjan an. „Wenn ich in Sliviia bleibe, wirst du Cabis von mir erzählen?", fragte sie leise. Dorjan ließ seinen Blick über die Wüste schweifen. „Ich habe nur noch eine Traumreise übrig, Maeve. Mit dieser werden Sara und ich morgen zur Burg der Heiler zurückkehren. Du könntest mit uns gehen. Wenn du jetzt hier bleibst, werde ich dich niemals mehr träumend über das Minwendameer bringen können. Wenn du unseren Vater später einmal besuchen möchtest, musst du mit dem Schiff reisen." Maeve ließ ihren Kopf sinken, und Jasper sah, wie ihre Finger zitterten, als sie den Traumwenstein ergriff. „Erzähle ihm von mir", sagte sie.
    „Das werde ich", sagte Dorjan sanft. „Ich werde ihm von dir und von deiner Mutter erzählen." „Danke", sagte sie, „danke, dass du nach Sliviia gekommen bist."
    Irgendwie, sagte Jasper zu sich selbst, werde ich dafür sorgen, dass sie vor dem Kaiser singen kann. In diesem Augenblick kamen die Soldaten zurück. Ihr Haar triefte vor Nässe und ihre Wunden waren sorgfältig verbunden.
    Sara sprach: „Bist du dir sicher, Maeve? Du willst wirklich vor dem Kaiser singen?" Maeve nickte eifrig.
    „Hauptmann Fahd", sagte Sara, und bei ihren Worten kam Jasper in den Sinn, dass Fahd einen langen und anstrengenden Tag gehabt hatte. Wahrscheinlich war er zum Umfallen erschöpft, ließ sich aber nichts anmerken. „Ihr habt dem Kaiser von Sliviia gedient?", fragte Sara. Der Hauptmann verbeugte sich. „Ich habe dem Kaiser persönlich gedient"
    „Könnt Ihr Zutritt zu ihm bekommen?" Ja, Herrin."
    „Wie lang solltet Ihr Lord Morlen dienen?" „Bis zur Wintersonnenwende."
    „Dann habe ich nur noch wenige Aufträge für Euch", sagte Sara. „Als Erstes werdet Ihr Maeve, Jasper und den Jungen Devin zum Palast des Kaisers begleiten." Sie schwang ihr Messer, und ihre Augen sahen aus, als blitzte in ihnen die aschfarbene Klinge. „Ihr seid für ihre Sicherheit verantwortlich und werdet dafür Sorgen, dass ihnen kein Leid geschieht. Und Ihr werdet erreichen, dass Maeve vor Kaiser Dolen singen kann." Sara sprach wie eine Königin.
    Eine Begleitmannschaft aus Zinds! Ich hätte nie gedacht, dass ich unter dem Schutz von Zinds nach Slivona zurückkehren werde. Jasper drückte Maeves Hand, sie erwiderte den Druck.
    Hauptmann Fahd verbeugte sich erst vor Sara, dann vor Maeve und Jasper. „Es wird mir eine Ehre sein, die Sängerin zu beschützen."
    „Ich danke Euch, Hauptmann. Ihr und Eure Männer mögen sich jetzt ausruhen."
    Die Zinds verbeugten sich und zogen sich zurück. Sara winkte Pel herbei. „Wie viele Kutschen gibt es hier?"
    „Acht, gnädige Frau. Wir sollten die gesamte Vahssernte nach Mantedi bringen." „Und wie viele Pferde?"
    „Zwei Pferde für jede Kutsche und die Pferde der Soldaten."
    „Du und die anderen Sklaven werden die Jungen, die fälschlicherweise gefangen wurden, in den Kutschen nach Mantedi schaffen und sie wieder zu ihren Eltern bringen."
    „Ja, gnädige Frau."
    „Danach könnt ihr tun, was Euch beliebt. Ich werde
    keine weiteren Aufträge für Euch haben."
    Pel kratzte sich das entzündete Gesicht. „Wollt Ihr
    damit sagen, dass wir dann frei sind?"
    „Sobald ihr meine Befehle ausgeführt habt, seid ihr
    frei."
    Pel berührte seine Sklavenzeichnung. „Aber wovon sollen wir leben, gnädige Frau?"
    Sara sah die Männer
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