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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Connor
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Messer noch tiefer in den breiter werdenden Riss und drückte den Deckel samt Glas nach oben. Sie brach ihn dann vollständig ab und ertastete mit den Fingern das Innere ihres Kompasses.
    »Ich kriege dich schon, und dann wirst du dir wünschen, du wärst mir nie begegnet. Du wirst ganz langsam sterben.«
    Diane hielt den Kompass einen Moment lang möglichst eben und gerade, bevor sie mit den Fingerspitzen die kleine Erhebung auf einer der Nadeln erfühlte. Dadurch konnte sie sich einigermaßen orientieren, da sie jetzt wusste, wo Norden war. Ihr war es für den Moment gelungen, LaSalle und sich selbst von ihren Freunden zu trennen. Aber wenn er nun den Weg zurück zu Mike und den anderen fände? Es würde dort Licht geben. Und sie und ihre Freunde würden sich in einer schlimmeren Lage befinden als zuvor. Dabei hatte sie ihnen versprochen, dass ihnen nichts passieren werde.
    In der Ferne hörte sie einen gedämpften Schrei, vielleicht MacGregor oder Neva.
    Wenn LaSalle das auch hörte, konnte er sich vielleicht daran orientieren – vielleicht auch nicht, aber dieses Risiko konnte sie nicht eingehen. Wenn er nämlich den richtigen Höhlengang fände, würde er den Schein ihrer Lampen sehen, wenn sie nicht daran gedacht hatten, sie auszuschalten. Mike würde vielleicht daran denken, wenn er nicht so schwer verletzt wäre … wenn er nicht vielleicht schon tot war.
    Nein!, schrie es in ihrem Kopf. Du wirst jeden von ihnen da herausbekommen.
    Sie fragte sich, ob sie nicht für einen kurzen Moment die Taschenlampe anmachen konnte, um mit dem Kompass ihre genaue Position zu bestimmen. Sie lehnte sich an die Wand und lauschte in die Dunkelheit hinein. Sie hörte ihn in gewisser Entfernung gehen. Er schien immer wieder über Steine zu stolpern und fluchte deswegen fast ohne Unterlass. Er war definitiv nicht in diesem Gang. Vielleicht ging er daran vorbei – wahrscheinlicher war, dass er jeden Gang ausprobierte, an dem er vorbeikam. Aber dies würde ihn schließlich in große Schwierigkeiten bringen.
    Sie musste weit genug von ihm entfernt bleiben, damit er sie nicht hören konnte, aber nah genug, um feststellen zu können, welche Richtung er einschlug.
    »Ich biete Ihnen einen Handel an«, hörte sie ihn schreien. »Ich gebe Ihnen mein Wort – im Namen meiner Mutter, und ich habe meine Mutter geliebt. Wenn Sie die Taschenlampe anmachen und wir beide hier rauskommen, dann lasse ich Sie in Ruhe und gehe meiner Wege.«
    Ja. Das glaube ich dir sofort, musste Diane denken. Sie hörte, wie er an ihrem Seitengang vorbeiging. Sie kehrte um und ging mit der Hand an der Höhlenwand so lautlos, wie sie konnte, zurück zum Hauptgang, um direkt hinter ihm zu bleiben. Die Zeit verging, und Mike und Neva hatten nicht mehr viel Zeit übrig. Sie konnte sich schneller bewegen als LaSalle, der vor ihr wütend durch die Höhle stolperte.
    Sie hatte jetzt einen neuen Plan gefasst. Sie mochte ihn nicht, aber sie sah keine Alternative mehr. Wenn sie nahe genug an ihn herankam, konnte sie ihn mit einem Stein niederschlagen, dann ihr Licht anmachen und ihm die Pistole abnehmen.
    Sie näherte sich ihm immer weiter. Er stolperte und blieb plötzlich stehen. Er war nicht mehr zu hören. Hatte er sie gehört oder ihren Schweiß gerochen. Oder ihr Apfel-Shampoo? Oder ruhte er sich einfach nur etwas aus?
    Auch sie bewegte sich nicht und hielt lange Sekunden den Atem an. Wenn sie atmete, war es leise und langsam. Er hatte sich immer noch nicht wieder bewegt. Heckte er etwas aus? Vielleicht hatte er irgendwie ihre Anwesenheit gespürt. Ihr Plan war vielleicht doch etwas waghalsig gewesen.
    Er begann wieder zu gehen, aber jetzt kam er ihr entgegen. Er war schon ganz nahe. Sie blieb ganz still und wagte kaum zu atmen. Sie hörte ihn durch den Gang poltern.
    Kurz bevor es geschah, wurde Diane klar, woran er gedacht hatte und sie nicht. Plötzlich blinkte ein winziges Licht wie der Schwanz eines Glühwürmchens. Sie stand plötzlich dem bösesten Paar Augen gegenüber, das sie je gesehen hatte.

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    S ein Atem war heiß und wütend, und sein Blick sagte, dass er ihr am liebsten das Herz herausgerissen hätte. Er hielt ihr die Pistole an den Kopf.
    »Glaub nur nicht, dass du dich da wieder rausreden kannst. Ich werde dir sagen, was passieren wird. Wir beide verlassen jetzt gemeinsam diese Höhle. Dann stecke ich dich in meinen Kofferraum und fahre ins Museum, und wenn es dunkel ist, holst du meine Diamanten. Und du weißt ja, was der kleinen Kacie passiert
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