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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Connor
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wieder. Keiner dieser Gänge war so groß. Verdammt, du Schlampe, ich habe dich doch davor gewarnt, mich zu verscheißern.«
    Er schlug ihr mit der Seite seiner Taschenlampe ins Gesicht.
    Aber anstatt zurückzuweichen, rammte Diane ihre Schulter in ihn hinein. Er geriet aus dem Gleichgewicht, stolperte über einen der vielen herumliegenden Steine, stürzte und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Pistole und Taschenlampe flogen in hohem Bogen weg. Die Höhle selbst hatte geholfen und Diane eine Chance verschafft.
    Noch ganz benommen kam er wieder auf die Knie und schüttelte den Kopf. Sie machte ihre Kopflampe aus. Er tastete in der Dunkelheit nach dem Gegenstand, der ihm am wichtigsten war: seine Pistole. Diane wiederum versuchte, den Gegenstand zu finden, den sie in einer Höhle am dringendsten brauchte: seine Taschenlampe. Sie hatte als Erste Erfolg. Sie hob die Taschenlampe auf, so leise sie konnte, und tastete sich in völliger Dunkelheit ein paar Meter vorwärts. Sie erinnerte sich, dass dort ein größeres Felsstück lag. Sie kroch dahinter und lauschte. Sie hörte ihn immer noch nach seiner Pistole suchen.
    »Okay. Sie hatten Ihren Spaß. Kommen Sie her und bringen Sie mir meine Taschenlampe.«
    Diane hielt absolut still.
    »Hörst du mich, du Schlampe. Mach endlich diese gottverdammte Lampe an.«
    Sie rührte sich nicht.
    »Wenn ich dich finde, wirst du das gar nicht mögen.«
    Diane konzentrierte sich darauf, ganz leise zu atmen, in der Hoffnung, dass er sie nicht hören würde. Außerdem hoffte sie, dass sie nicht plötzlich husten oder niesen musste. Sie wartete still ab und versuchte, an nichts anderes zu denken.
    »Okay. Sie haben gewonnen. Ich helfe Ihnen, ihre Freundin aus diesem Loch herauszuziehen. Sie wissen, wie man Geschäfte macht. Kommen wir so ins Geschäft?«
    Er schwieg ein paar Sekunden lang, so als ob er Diane über sein Angebot nachdenken lassen wollte.
    »Hör mal, du dumme Tussi, du musst doch auch hier raus. Hast du überhaupt so weit gedacht?«
    Ja, dachte Diane, das habe ich.
    »Du kommst hier nicht weg. Wenn ich dich höre, schieße ich, das solltest du bedenken. Ich bin ein ziemlich guter Schütze. Ich kann auch nach Gehör zielen.«
    Diane hörte ihn im Dunkeln herumfuhrwerken. Er war aufgestanden und ging einige Schritte, stieß dabei aber gegen einen Felsen. Sie hob einen Stein auf und warf ihn in die Dunkelheit. Er feuerte nicht.
    »Du hast doch nicht erwartet, dass ich auf so einen uralten Trick reinfalle, oder?«
    Diane sagte kein Wort. Sie hob einen anderen Stein auf und warf ihn in seine Richtung. Erneut feuerte er seine Pistole nicht ab. Dieses Mal stand sie ganz leise auf und schlüpfte durch den Gangeingang, und dieses Mal feuerte er – in ihre Richtung.
    Die Kugel prallte von der Höhlenwand ab. Ihr Echo setzte sich durch die ganze Höhle fort. Es war kalt, und doch lief ihr der Schweiß in Strömen den Rücken und zwischen ihren Brüsten herunter. Sie fing an zu zittern.
    Sie hörte, wie er sich bewegte und durch das Geröll am Gangboden stolperte. Er fluchte und schrie ihr Schimpfwörter entgegen. In der Dunkelheit schien aber auch sie ihre Entschlusskraft verloren zu haben.
    Konzentriere dich auf deine Aufgabe. Du bist doch ein richtiges Höhlenwesen, sprach sie sich selbst Mut zu.
    Diane stopfte die Taschenlampe in ihre Tasche und tastete sich an der Wand entlang, ertastete vor allem die Fließfacetten, die das Wasser ausgewaschen hatte – sie wusste ja: Die steile Seite der einzelnen Schuppen zeigte an, aus welcher Richtung das Wasser einst gekommen war. Sie versuchte sich die Höhle in ihrem Kopf vorzustellen, die Übergänge und die Richtungsänderungen. Sie bewegte sich so schnell, wie sie es meinte, verantworten zu können, und befühlte immer wieder die Wände. Am unangenehmsten war das Geröll, das überall auf dem Boden herumlag. Es verlangsamte ihr Vorwärtskommen beträchtlich, da sie bei jedem Schritt aufpassen musste, sich nicht den Fuß zu vertreten.
    Plötzlich gelangte sie zu einem Quergang und hielt an. Sie nestelte ein kleines Taschenmesser aus der Tasche ihrer Jeans und versuchte damit das Gehäuse ihres Kompasses aufzubrechen. Sie versuchte, einen Punkt zu finden, wo sie das Messer ansetzen konnte, und passte gleichzeitig auf, dass die Klinge nicht abrutschte und sie selbst verletzte. Aber die Abdeckung rührte sich nicht.
    Sie machte eine kleine Pause, atmete tief durch und versuchte es erneut. Dieses Mal bewegte es sich. Sie steckte das
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