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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller
Autoren: Jonas Winner
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denn? Dass sein Freund eine Art Magier ist? Worin genau soll seine übernatürliche Fähigkeit denn bestehen? Also fängt der Held an, zu überlegen: Gibt es vielleicht so etwas wie … er weiß es ja auch nicht … wie Wellen innerhalb, unterhalb der normalerweise wahrnehmbaren Wirklichkeit, also die normal sensible Menschen nicht wahrnehmen, die dieser Freund jedoch registriert, vielleicht ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein?! Könnte ihn das vielleicht mit zusätzlichen Informationen ausstatten, die es ihm ermöglichen, den Helden immer wieder zu verblüffen? Doch so sehr er auch spekuliert, er kommt nicht wirklich weiter. Denn alles, was er mit seinem Freund erlebt, spielt sich ja in einer Art Grauzone ab. Nie kann der Held eindeutig nachweisen, dass sein Freund irgendwie auf besonderem Wege zu seinem Wissen gekommen sein muss. Jedes Mal, wenn er versucht, eine Angelegenheit aufzuklären, verheddern sich seine Gedanken, er vermag nicht mehr, die entscheidende Frage zu stellen, sein Freund weicht ihm aus, und ein paar Stunden später ist er wieder allein und grübelt und grübelt, wie es diesmal nur wieder so gekommen sein kann, dass er nicht wirklich nachvollziehen kann, woraus sein Freund diese überragende Überlegenheit geschöpft hat.“
    „Hm.“ Max schaukelte.
    „Ja“, fuhr Till fort. „Und je mehr der Held grübelt, desto mehr verfestigt sich in ihm die Überzeugung, dass es eigentlich nur zwei Erklärungen geben kann: Entweder kommt ihm aus irgendeinem verborgenem, persönlichen Grund all das, was er mit diesem Freund erlebt, magisch vor. Was er erlebt, ist in Wirklichkeit also ganz normal, nur in seiner Wahrnehmung bekommt es eine rätselhafte Komponente. ODER aber es gibt wirklich noch Dinge in der Welt, die eben nicht nur mit den bekannten Naturgesetzen erklärt werden können.“
    Max hatte Till aufmerksam zugehört, sah ihn jetzt aber unschlüssig an.
    „So weit die Geschichte, die der Autor schreibt, okay?“ Till erwiderte seinen Blick.
    Max nickte und schwang auf der Schaukel ruhig hin und her.
    „Und nun passiert es“, setzte Till seinen Bericht fort, „dass für den Autor diese Geschichte, während er sie schreibt, zunehmend an Realität gewinnt - während gleichzeitig die normale Wirklichkeit, also sein Leben als Autor, die alltäglichen Dinge, um die er sich kümmern muss, immer blasser und flüchtiger werden. Und das geschieht genau dadurch, dass er in dem Moment, in dem er begonnen hat, die Geschichte zu schreiben, auf die Idee kommt, dass ihm genau das , was seinem Helden in der Geschichte widerfährt, genau auf die gleiche Weise mit einem seiner eigenen Freunde passiert! Obwohl er so etwas vorher niemals für möglich gehalten hätte. Jetzt aber hat er eindeutig das Gefühl, als würde er mit diesem einen Freund von sich merkwürdige Dinge erleben. Und er beginnt sich zu fragen, ob er diese seltsamen Geschehnisse nicht erst dann sinnvoll erklären kann, wenn er annimmt, dass dieser Freund von ihm in irgendeiner merkwürdigen Weise sensibler - mit einem Wort: magisch begabter - ist, als all die anderen Leute, mit denen er sonst zu tun hat.“
    „Das ist die Entwicklung, die er durchmacht?“ Max warf Till einen Blick zu. „Der, der das Buch schreibt, meine ich.“
    „Ja, genau. Er fragt sich natürlich, ob er nicht lieber aufhören sollte, das Buch zu schreiben, denn wenn er ehrlich zu sich ist, muss er sich sagen, dass er unmöglich ernsthaft diese Dinge glauben kann. Aber dann wieder überlegt er, ob das, was mit ihm passiert - dass die Wirklichkeit seiner Geschichte sozusagen die Wirklichkeit seines Lebens immer mehr zu überwuchern scheint - ob diese Entwicklung vielleicht eine Wirkung seines Textes sein könnte. Also ob vielleicht die Geschichte, die er dabei ist, sich auszudenken und aufzuschreiben, eine besondere Eigenschaft hat - was ihn dann natürlich wieder enorm interessiert.“
    „Was denn für eine besondere Eigenschaft?“
    Till sah Max an, schien zu überlegen.
    „Sag schon!“
    „Ja“, Till suchte nach Worten, „das hat, glaube ich, mit der Vorstellung zu tun, dass bestimme Ideen, Texte, Gedanken einen beeinflussen können … “
    „Wie ‚beeinflussen‘?“
    „Naja, der Autor glaubt, dass die Geschichte, während er sie schreibt - dass sie ihn verändert. “
    „Dass ihn das Schreiben seiner Geschichte verändert?“ Max biss sich auf die Unterlippe.
    „Hmhm.“ Till rollte auf seinem Ball herum.
    Eine Zeit lang schwiegen sie.
    „Wie lautet
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