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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten
Autoren: Susanne Eder
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hat mir alles gestanden. Er meinte, so sei es am besten gewesen und er hätte es nur um unser aller Wohl getan. Er beschwor mich, nicht alles zu verderben, indem ich ihn verraten würde. Ich müsste schweigen, sagte er, wenn ich nicht wollte, dass Ludgers Untaten ans Licht kämen und er uns am Ende doch noch in den Ruin treiben würde. Glaubt mir, ich habe jede Stunde mit mir gerungen, aber am Ende gab ich doch nach.« Flehend schaute sie um sich. »Was hätte ich tun sollen? Ludger war tot, und nichts hätte ihn zurückbringen können. Ich musste an Detmar denken, und an Adeline.«
    »Ihr hättet an Euer Seelenheil denken müssen, Weib«, entrüstete sich Adalbero.
    Ausgerechnet Ihr müsst das sagen, dachte Bandolf und warf dem Bischof von Worms einen finsteren Blick zu. Der Bischof antwortete mit einer fragend hochgezogenen Braue. Bandolf wandte sich widerstrebend ab und fragte Elgard:
    »Aber auch Fastrada beobachtete Sigurts Rückkehr durch das Fenster in ihrer Kammer?«
    Sie seufzte. »Sie sah mich, als ich über den Hof lief, um Ludgers Sachen im Verschlag mit den Wintervorräten zu verstecken. Ich wollte sie später verbrennen, aber für den Augenblick erschien mir der Verschlag als das sicherste Versteck.«
    Nachdenklich strich Bandolf über seinen Bart: »Aber das
war er nicht, oder? Zunächst hatte sich Fastrada nichts weiter dabei gedacht, als sie Euch über den Hof laufen sah. Aber später dann, als sie von Ludgers Tod hörte und Sigurt bestritt, außer Haus gewesen zu sein, und als sie erfuhr, dass Ludger beraubt worden war, da reimte sie sich so manches zusammen. Neugierig geworden, schaute sie nach, was Ihr in der Nacht im Verschlag versteckt hattet, und fand dort zu ihrem Entsetzen die Habe ihres Gatten. Sie nahm sie an sich und versteckte sie nun ihrerseits in ihrer Kammer.«
    »Aber woher wisst Ihr …?«
    »Als ich zum zweiten Mal in Euer Haus kam, rannte Sigurt gerade zerzaust und schmutzig um die Ecke. Er hatte mich nicht gesehen und rief Euch zu, er habe überall gesucht und nichts gefunden«, erklärte Bandolf. »Ich habe lange darüber nachgegrübelt, was er an jenem Tag wohl gesucht haben könnte, aber es wurde mir erst klar, als dies hier in meine Hände gelangte.«
    Er hob Ludgers Spange vom Boden auf. An der Ecke war ein Stück des Ornaments abgebrochen. Dann kramte er aus dem Beutel, der an seinem Gürtel hing, ein Stück Silber hervor und hielt es an die Spange. Es passte genau zu der fehlenden Ecke.
    »Das abgebrochene Stück von Ludgers Spange fand sich in einer versteckten Höhlung in Fastradas Kammer.«
    »Aber Ihr wart niemals in der Kammer. Ich verstehe nicht? Wer sollte denn …«, stammelte Elgard ratlos. Bandolf antwortete nicht, doch Sigurt verzog spöttisch die Lippen. »Die Heilerin, Schwester. Die Heilerin, die Ihr uns ins Haus schlepptet und die ihre dreiste Nase in unsere Angelegenheiten steckte. Ich habe sie an jenem Tag nach Fastradas Tod im Haus ertappt.«
    »Und auf den bloßen Verdacht hin, Garsende könnte irgendetwas bemerkt haben, habt Ihr zwei erbärmliche Schurken
geschickt, um die Heilerin aus dem Weg zu räumen?«, rief Bandolf zornig.
    Sigurt zuckte nur mit den Schultern. »Ich hatte doch Recht, oder? Das Weib hat tatsächlich das Versteck gefunden. Sonst hättet Ihr nichts davon gewusst.«
    Angewidert schüttelte Bandolf den Kopf. »Musste Fastrada wegen dieses Versteckes sterben?«, wandte er sich an Elgard.
    Sie antwortete nicht. Sie senkte den Kopf und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Sigurt warf ihr einen kurzen Blick zu, dann schaute er den Burggrafen herausfordernd an.
    »Verdammnis! Ihr hättet das törichte Weib nur hören sollen. All das Geschwafel über die Mutter Gottes, die zugesehen hat, wie ihr Sohn zu Tode kam. Früher oder später wäre es jemandem in den Sinn gekommen, dass sie Elgard damit meint. Sie verdächtigte meine Schwester, nicht mich. Als ich den Verschlag leer fand, ahnte ich, dass Fastrada Ludgers Habe herausgeholt und versteckt hat. Ich wusste nur nicht, wo. Als sie mit Adeline im Kloster war, habe ich danach gesucht, konnte ihr Versteck aber nicht finden. Erst in der Nacht, als sie starb, entdeckte ich das Loch unter der Truhe.«
    »Dann habt Ihr also Fastrada vergiftet?«
    »Ich habe sie nicht vergiftet.«
    »Dann habt Ihr sie erstickt?«
    Sigurt schüttelte den Kopf, und Bandolf rief verärgert: »Ihr leugnet umsonst. Für einen Mord fällt Euer Kopf ebenso wie für zwei.«
    Sigurt lächelte plötzlich und nickte: »Ihr habt
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