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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
Autoren: Lauren Barnholdt
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Ballettsticker eingescannt. »Das macht dann sechsundsiebzig Dollar und achtzehn Cent«, verkündet er.
    Aber ich höre ihm gar nicht zu. Weil ich nämlich immer noch angestrengt Marissas Gespräch belausche. »Klar«, sagt sie. »Ist schon gut, vielleicht kann ich ja stattdessen heute Nachmittag vorbeikommen. Ich versteh nur nicht, warum du dich nicht schon früher gemeldet hast.« Eine Minute lang hört Marissa nur zu. Und dann ist es, als würde ein Schalter umgelegt. Und Marissa, äh, rastet wohl ein kleines bisschen aus. »Du hast dir mit Brendan und Robbie ein paar JOINTS REINGEZOGEN ?«, brüllt sie. Ihre Augen werden total groß und springen ihr fast aus dem Kopf. »Und du musstest mit denen rumhängen, weil ICH DEIN POTT VERLOREN HAB ? Ich hab es nicht verloren, Jeremiah; die POLIZEI HAT ES MIR ABGENOMMEN .«
    Sam, der Kassenmann, sieht mich nervös an, und ich bemühe mich, ihm aufmunternd zuzulächeln. Gerade will ich ihm erklären, dass es sich um ein einziges Missverständnis handelt, dass Marissa kein Junkie oder ein Drogendealer ist oder so, aber die brüllt leider immer noch total laut. »Weißt du was, ich komm später doch nicht rüber. Ich bin viel zu beschäftigt.« Und damit beendet sie das Gespräch. Ich sehe sie an. Sie sieht mich an. Clarice sieht sie an. Sie sieht Clarice an. Dann sehen Clarice und ich uns an, und dann schauen wir beide wieder zu Marissa.
    » Jeremiah «, meint sie, »konnte mich nicht früher anrufen, weil er sich mit seinen dämlichen Kumpels bekiffen musste. Und offensichtlich hält er das für meine Schuld, weil ich sein Hasch verloren habe. Er hat mich für heute Nachmittag eingeladen, aber ich hab ihm gesagt, ich bin beschäftigt.« Sie wirkt schockiert angesichts ihres eigenen Verhaltens, so als könne sie sich partout nicht vorstellen, wie sie so etwas sagen konnte.
    »Gut gemacht«, sage ich.
    » Super gemacht «, meint Clarice.
    »Würde jetzt mal jemand zahlen?«, erkundigt sich Sam.
    Als wir wieder draußen sind, merke ich, dass ich drei neue Nachrichten von Tyler auf der Mailbox hab, und dem Ton nach zu schließen ist er ganz und gar nicht glücklich.
    Nachricht eins: »Okay, warum zum Henker gehst du nicht ran? Du hast fünf Minuten, um mich zurückzurufen, ansonsten stelle ich dein Notizbuch ins Netz. Mir egal.«
    Der blufft doch bloß, logisch, weil ich nämlich noch zwei Nachrichten gekriegt hab von ihm. Ich bin froh, dass ich die erste noch nicht abgehört hatte; ich hätte wahrscheinlich gleich so viel Schiss bekommen, dass ich ihn sofort zurückgerufen hätte.
    Nachricht zwei: »Gut, Eliza. Sieh mal, tut mir leid, dass wir das getan haben. War nur ’ne Spinnerei, okay? Aber du wolltest dich mit uns anlegen und uns verraten.« Wollte ich überhaupt nicht. Im Grunde habe ich nur über eines ihrer Mitglieder im Internet die Wahrheit geschrieben (okay, zumindest halbwegs die Wahrheit). Aber egal. Ist wohl Auslegungssache. »Gib uns einfach unser Notizbuch zurück, dann geben wir dir deins. Dann vergessen wir das Ganze einfach.«
    Und dann, in der dritten Nachricht, hat sich Tyler irgendwie in einen jammernden Dreizehnjährigen verwandelt.
    Nachricht drei: »Eliza, bitte, kannst du es uns nicht einfach zurückgeben? Es ist uns auch egal, was du auf Lanesboro Losers postest, wir brauchen bloß dringend unser Notizbuch zurück.«
    Ich stelle das Handy auf Lautsprecher und spiele Marissa und Clarice die Nachrichten alle noch mal vor.
    »Wow«, meint Clarice. »Der ist ja echt voll verzweifelt.«
    »Vermutlich werden die ihm den Hintern versohlen«, erklärt Marissa. Wir sitzen im Auto, das Notizbuch und der prächtige pinke Ordner liegen auf dem Vordersitz. Wir haben noch kurz beim rund um die Uhr geöffneten Walgreens gleich neben dem Copyshop angehalten, um uns ein paar Snacks zu besorgen. Und damit stopfen wir uns jetzt voll, während wir uns die Nachrichten anhören.
    »Wer sollte ihm denn den Hintern versohlen?«, frage ich und nehme einen Schluck von meinem Snapple.
    »Na, der Oberboss«, meint Marissa.
    »Ooh, wie bei der Mafia!«, sagt Clarice. Sie nickt wissend, so als wüsste sie alles über das organisierte Verbrechen. Sie beugt sich vor über den Sitz und meint: »Haben wir irgendwo Servietten?«
    Marissa deutet auf das Handschuhfach, und ich klappe es auf und reiche Clarice ein paar Servietten.
    »Danke«, meint sie und wischt sich sorgfältig die Hände.
    »Was meinst du damit, der Oberboss?«, frage ich.
    »Na ja, die 318er gibt es schon seit
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