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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
Autoren: Lauren Barnholdt
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Quatschen.«
    »Okay«, sage ich ganz langsam. Warum will er denn quatschen? Worüber müssten wir denn reden? Wenn er mein Notizbuch hat, dann kann er es mir doch einfach geben? Ich würde ihn das gerne fragen, aber ich will mir auch nicht in die Karten schauen lassen, nur für den Fall, dass diese ganze Sache eine Falle ist.
    Deshalb lege ich einfach auf.
    Als wir in Tylers Straße abbiegen, steht Cooper genau dort wie von ihm angekündigt. Wir stellen uns hinter ihn, und er springt aus dem Wagen und läuft rüber zur Beifahrertür. Ich fahre das Fenster ein winziges Stück herunter.
    »Hey.« Er blickt verstohlen um sich, vielleicht weil er nicht erwischt werden will, vielleicht aber auch, weil er auf Verstärkung wartet.
    »Wo ist es?«, frage ich fordernd. »Hast du es? Oder hast du wenigstens irgendeinen Plan?« Ich lasse das Fenster noch ein Stück runterfahren.
    »Ich hab das Notizbuch nicht«, meint er.
    »Du hast es nicht?«, wiederhole ich, und mein Herz rutscht mir in die Hose.
    »Nein«, meint er. »Tyler hat es irgendwo anders versteckt, keine Ahnung, wo es jetzt ist. Aber ich hab etwas viel Besseres.« Und dann schiebt er etwas durch den Fensterspalt, ein schmales schwarzes Notizbuch mit einem ledernen Einband. Hinter uns ist das Geräusch eines nahenden Autos zu hören, das die Straße runterkommt, und Cooper dreht sich blitzschnell um und meint dann: »Ich muss los.«
    Er rennt zurück zu seinem Wagen, und schon ist er verschwunden.
    »Was sollte das denn?«, will Marissa wissen. Sie streckt die Hand zu mir rüber und greift nach dem schwarzen Notizbuch auf meinem Schoß. »Was ist das?«
    Ich schnapp es ihr wieder weg und schlage es auf.
    Auf der ersten Seite steht: »Der Orden der 318er, offizielle Grundsätze und Anweisungen.« Auf der zweiten Seite steht etwas, das nach Eid oder Gelübde aussieht. Der Text ist in Kursivschrift, sieht alles total formell und irgendwie uralt aus. Aber eher so, als wollte man, dass das alt aussieht, nicht als wäre es das wirklich.
    »Wir, die Unterzeichnenden, geloben dem Orden der 318er ewige Treue.« Die folgenden Seiten sind vollgeschrieben mit Hunderten von Unterschriften.
    Ich blättere durch die Seiten. Und dann dämmert es mir. Cooper hat mir so eine Art Gelöbnisbuch gegeben, ein geheimes Notizbuch der 318er.
    »Oh mein Gott«, entfährt es mir.
    »Was ist los?«, will Clarice wissen. Sie hat jetzt endlich aufgelegt. »Was hat Cooper gesagt? Ich hab ja alles verpasst.«
    »Er meinte, er hätte das Notizbuch nicht, und dann hat er das da auf Elizas Schoß fallen lassen«, berichtet Marissa.
    »Was ist das?«, erkundigt sich Clarice. Sie steckt den Kopf zwischen den beiden Vordersitzen durch.
    »Das ist ihr Notizbuch«, sage ich. »Da drin … da drin steht alles über die 318er, sämtliche Mitgliedsnamen eingeschlossen.«
    »Oh. Mein. Gott.« Marissa sieht mich total beeindruckt an.
    »Das könnten wir der Schule aushändigen«, meint Clarice. Und sie hat recht. Die Verantwortlichen in der Schule versuchen schon seit Langem herauszufinden, wer hinter den 318ern steckt, besonders wenn die ihre »anonymen« Streiche treiben.
    Und jetzt habe ich das alles schwarz auf weiß vor mir. Ihre Namen. Ihre Unterschriften. Eine Liste sämtlicher Streiche, die sie abgezogen haben. Ihre dämlichen Eide und ihre blöden Rituale und sogar eine Liste von Dingen, die sie noch geplant haben.
    »Damit kannst du ja alles erreichen«, meint Marissa. »Du könntest sie damit zwingen, deine disziplinarische Anhörung zu verhindern.«
    »Und«, erkläre ich, »ich kann es gegen mein Notizbuch eintauschen.« Ich streife mit der Hand über die erste Seite.
    »Cooper wird ganz schön Ärger kriegen dafür, dass er dir das gegeben hat«, meint Clarice. Sie klatscht in die Hände. »Du musst ihm ja echt ganz schön was bedeuten, Eliza.«
    »Mmm-hmmm«, sage ich. »Oder er hat einfach ein schlechtes Gewissen, weil er sich wie ein absoluter, totaler Scheißkerl aufgeführt hat, und jetzt will er irgendwas tun, damit er sich wieder besser fühlen kann.«
    »Das ist aber eine ganz schön große Sache, nur um sich ein bisschen besser zu fühlen«, meint Clarice. Sie lehnt sich auf dem Rücksitz zurück.
    »Und was machen wir jetzt?«, will Marissa wissen.
    »Jetzt«, sage ich, »fahren wir erst mal zum Copyshop.«

14
    5:21 Uhr
    Wir düsen zwanzig Minuten durch die Gegend, bis wir einen Copyshop gefunden haben, der rund um die Uhr geöffnet hat, aber während der Fahrt haben wir die Musik
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