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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
Autoren: Lauren Barnholdt
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zuerst.« Wenn der glaubt, ich gebe ihm sein Notizbuch als Erstes, dann hat er sich geschnitten.
    »Nein«, meint er. »Du zuerst.«
    Ich kneife die Augen zusammen. » Du zuerst.« Das ist doch echt ein Witz jetzt.
    »Na gut.« Tyler hält mir mein Notizbuch hin, und ich bewege mich darauf zu, doch in letzter Sekunde reißt er es zurück.
    »Echt total kindisch«, sage ich. Ich meine, mal ehrlich.
    »Von wem hast du unser Gelöbnisbuch?«, will er jetzt wissen.
    »Was meinst du damit?«, frage ich und versuche, die Unschuldige zu spielen.
    »Wer«, sagt er, und dieses Mal knurrt er dabei ein bisschen, »hat dir die Satzung der 318er gegeben?«
    »Keiner hat sie mir gegeben «, sage ich. »Ich bin bei dir eingebrochen und hab mir das Buch geholt.«
    »Nein, hast du nicht«, faucht Tyler. »Meine Eltern meinten, du hättest nichts bei dir gehabt, als du gegangen bist, und ich bin nach dir gekommen. Da war das Notizbuch noch da, und hinterher war es plötzlich weg.«
    »Tja.« Ich zucke mit der Schulter und grinse ihn an. »Und, bist du jetzt bereit für den Austausch?«
    »Nein«, meint Tyler. »Erst sagst du mir, wer dir das Notizbuch gegeben hat.« Und dann dämmert es mir, dass das meine Chance ist. Meine Chance, mich an Cooper zu rächen, aber so richtig. Wenn ich ihn verpfeife, wenn ich Tyler sage, dass es Cooper war, der mir das Notizbuch zugespielt hat, wer weiß, was Tyler dann macht? Auf jeden Fall würde er alles daransetzen, Cooper das Leben schwer zu machen.
    Es wäre ganz einfach. Ich müsste nur seinen Namen sagen, dann hätte ich es ihm so was von heimgezahlt. Doch leider hänge ich immer noch viel zu sehr an Cooper, so ungern ich es auch zugebe. Und ich würde mich echt mies fühlen, wenn ich ihn jetzt verrate, nachdem er seinen Hintern für mich riskiert hat. Außerdem ist es ja sowieso egal. Solange ich mein Notizheft zurückkriege, bringt es mir doch rein gar nichts, wenn ich Cooper die 318er auf den Hals hetze.
    »Tja. Ich werd’s dir aber nicht verraten«, sage ich schließlich und gebe mir alle Mühe, Cooper nicht versehentlich einen Blick quer über den Parkplatz zuzuwerfen.
    Da dreht Tyler sich um und sieht die um ihn versammelten 318er einen nach dem anderen an. »Ich will wissen«, knurrt er, »wer ihr das Notizbuch gegeben hat. Und warum derjenige es getan hat.« Und dann wird mir klar, dass das der Grund ist, warum er sie alle mitgebracht hat. Nicht damit er mir wehtun oder mich anbrüllen kann oder damit sie in der Überzahl sind. Er hat sie alle mitgeschleift, um herauszufinden, wer mir das Notizbuch ausgehändigt hat. Er sieht sich noch einmal unter den 318ern um und hält den Blick von jedem Einzelnen. Mal ehrlich, irgendwie ist das doch lächerlich. Ich meine, die nehmen sich ja so was von wichtig. Völlig bescheuert.
    Als Tyler bei Cooper angekommen ist, hält der seinem Blick ohne Weiteres stand. Einen kurzen Augenblick macht mein Herz in der Brust einen Satz, und ich frage mich, ob Cooper vielleicht sogar von sich aus was sagt. Ob er vielleicht zugibt, dass er derjenige war, der mir das Notizbuch gegeben hat, ob er vielleicht Partei für mich ergreift, ob er den 318ern womöglich klarmacht, dass das, was sie mir angetan haben, absolut falsch war.
    Doch er sagt keinen Ton, und Tyler macht einfach weiter und versucht, den Nächsten in der Reihe einzuschüchtern. Ich schlucke meine Enttäuschung hinunter. Egal. Ich meine, wenn er was hätte sagen wollen, dann hätte er es ja auch schon viel früher tun können. Ich hab mir eindeutig zu viele romantische Komödien angesehen, wo der Kerl am Ende immer irgendein Riesengeständnis ablegt, ehe das Paar wieder glücklich vereint in Richtung Sonnenuntergang abmarschiert. In unserem Fall würden wir vermutlich in den Sonnenaufgang spazieren. Aber egal.
    »Jetzt hör mal zu«, sage ich, und ich umklammere das Notizbuch noch fester. »Ist ja schön, dass du alle mitgebracht hast und mir deine Einschüchterungstaktik vorführst, aber ich möchte jetzt endlich mal nach Hause. War irgendwie eine ziemlich lange Nacht, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Mir doch egal«, meint Tyler.
    Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu, und er kommt mir ein paar Schritte entgegen. Ich überreiche ihm das schwarze Notizbuch, und im selben Moment gibt er mir meines. Einen kurzen Augenblick berühren sich unsere Finger, sodass mich ein Schauder durchfährt. Keiner von der angenehmen Sorte.
    »Ach ja«, sage ich, während ich mich zurück in Richtung Auto begebe
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