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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie
Autoren: Eoin Colfer
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der Folge bei öffentlichen Veranstaltungen unter Zuckungen und plötzlichem Durchfall, einem Syndrom, das später unter dem Namen Abbots Rache bekannt wurde. Aber zumindest besaß er wieder einen Körper, der ihm - meistens - gehorchte.
    Nach mehreren Jahren und drei Anhörungen gelang es den Elfenzauberern schließlich, Abbots Bewusstsein in eine niedere Lebensform zu überführen. In ein Meerschweinchen, um genau zu sein. Das Bewusstsein des Meerschweinchens wurde alsbald von Abbots beiseitegedrängt. Und angehende Zauberer machten sich einen Spaß daraus, winzige Schwerter in den Käfig des Meerschweinchens zu werfen und zuzusehen, wie das Tier versuchte, sie aufzuheben.
    Qweffor blinzelte mit Abbots Augen. »Danke, Nummer Eins«, sagte er und setzte den jüngeren Zauberer auf dem Boden ab. »Er war immer zu stark für mich, aber jetzt ist er fort. Ich bin frei...« Qweffor musterte seine neuen Arme. »Und ich habe Muskeln.«
    Holly ließ die Waffe sinken. »Das wär's dann ja wohl. Ich hoffe, damit sind unsere Probleme aus der Welt.«
    Artemis spürte, wie die Erde unter seinen Füßen ein winziges Stück nachgab. Er ging in die Hocke und legte die Hand flach auf den Boden. »Ich sag's ja nicht gern, Holly, aber ich glaube, wir sinken.«
     
    * * *
     
    Das Ganze war dann doch nicht so schlimm, wie es zunächst schien. Natürlich war die Lage ernst - immerhin drohte die Insel im Meer zu versinken -, aber Hilfe war bereits unterwegs.
    Das erkannte Holly, als ihr bis dahin stummer Ohrlautsprecher plötzlich knisternde ZUP-Funksprüche übertrug.
    Der Himmel ist eine Projektion , schoss es ihr durch den Kopf. Sie warten auf uns.
    Schlagartig tauchten wie aus dem Nichts Hunderte von unterirdischen Fluggeräten in der Luft auf. Rettungsshuttles kreisten über der Insel, auf der Suche nach einem Landeplatz. Riesige Abrissplattformen wurden von Schlepperkapseln zu ihren Einsatzorten manövriert, und ein ZUP-Shuttle steuerte direkt auf den Krater zu.
    Das Shuttle war tropfenförmig und besaß eine reflektionsfreie Oberfläche, dank derer es selbst bei ausgeschaltetem Sichtschild kaum zu sehen war.
    »Sie haben uns erwartet«, sagte Artemis gelassen. »So etwas hatte ich mir schon gedacht.«
    Nr. 1 nieste. »Dem Himmel sei Dank. Ich habe so die Nase voll von diesem Vulkan. Es wird bestimmt einen Monat dauern, bis ich diesen Schwefelgestank aus den Schuppen habe.«
    »Nicht doch«, sagte Qwan und hakte sich bei seinem neuen Lehrling ein. »Du kannst deine Poren magisch reinigen. Wirklich praktisch, diese Magie.«
    Holly winkte, um dem Shuttle ein Zeichen zu geben, doch das war gar nicht nötig. Die eingebauten Scanner hatten längst jeden Einzelnen von ihnen überprüft, kategorisiert und mit den Angaben in der ZUP-Datenbank verglichen.
    Das Shuttle wendete in der Luft und landete mit dem Heck nach unten. Der Turboantrieb fegte die Asche in alle Richtungen.
    »Donnerwetter«, sagte Qwan. »Diese Luftschiffe sind ja fantastisch. Wie ich sehe, war das Erdvolk fleißig.«
    »Ja, in den letzten zehntausend Jahren ist einiges passiert«, sagte Holly und hob die Hände, um dem Pilot zu zeigen, dass sie friedliche Absichten hegte. Auch das war vermutlich unnötig, aber mit Ark Sool als Commander der ZUP konnte man nie so recht wissen.
    Aus der Unterseite des Shuttles schossen vier Enterhaken, die sich durch die Aschekruste und in den Fels darunter gruben. Sobald sie festen Halt hatten, zogen sie das Shuttle sanft in Landeposition. Die Hecktür glitt auf, und Foaly trabte über die Rampe, in einen maßgeschneiderten ZUP-Overall für Vierbeiner gekleidet. Die Hinterhufe in die Asche gestemmt, schlidderte er den Hang hinunter auf Holly zu.
    »Holly!«, rief er und umarmte sie fest. »Du bist zurück. Ich wusste, dass du es schaffen würdest.«
    Holly erwiderte die Umarmung. »Und ich wusste, dass du mich hier begrüßen würdest.«
    Foaly legte einen Arm um Artemis' Schultern. »Nun, wenn Artemis Fowl sagt, er kommt zurück, dann braucht es schon mehr als Raum und Zeit, um ihn davon abzuhalten.« Er schüttelte Nr. 1 und Qwan die Hand. »Wie ich sehe, habt ihr Gäste mitgebracht.«
    Holly lächelte, dass ihre Zähne aus dem ascheverschmierten Gesicht hervorleuchteten. »Und zwar gleich ein paar Hundert.«
    »Jemand, um den wir uns kümmern müssten?«
    »Nein. Einige von ihnen sind über längere Zeit mit dem Blick bearbeitet worden, aber da dürften ein paar Therapiesitzungen ausreichen.«
    »Okay, ich geb's weiter«, sagte der
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