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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition)
Autoren: Jürgen Jentsch
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langsam den Transferpunkt. Alle Stationen in der Zentrale waren besetzt. Griffin hatte Max eingeladen, den Transfersprung auf der Brücke zu erleben, eine Einladung, die sie gerne angenommen hatte. „Sprunggeneratoren aufgeladen, alle Stationen bereit, Schiff ist auf Kurs.“ meldete Cardoni. „Noch 120 Sekunden bis zum Sprung.“
    Die Marie Curie näherte sich exakt auf dem von den Navigationssatelliten vorgegeben Kurs dem Transferpunkt. Eine kleine Kursabweichung konnte leicht dazu führen, das sich das Schiff in einen sich ausdehnenden Plasmaball verwandelte oder irgendwo im Universum wieder auftauchte. „Noch 60 Sekunden bis zum Sprung, Sir. Kurs und alle Stationen in Sprungbereitschaft.“
    Griffin tippte den Freigabecode für den Sprungcomputer in die Tastatur seiner Konsole. Aus den Lautsprechern im gesamten Schiff ertönte eine Computerstimme: „Sprungfreigabe erteilt. Antrieb klar und aufgeladen. Sprung erfolgt in 37 Sekunden.“ Nach einer Pause ertönte wieder die Computerstimme: „Sprung in zehn Sekunden.“ Die Stimme zählte den Countdown runter.
    Als sie bei null angekommen war, verschwanden auf dem großen Hauptbildschirm, der auf Außenbeobachtung geschaltet war, die Sterne und es zeigte sich ein weiß-blaues Glühen, das den Eindruck eines unendlichen Tunnels erweckte. Gleichzeitig wurde die an Bord von Raumschiffen meist übliche Stille durch das Krachen der sich entladenden Kondensatoren des Transferantriebes durchbrochen, als diese ihre gespeicherte Energie in die Feldprojektoren schickten und sich die Masse der Marie Curie durch die generierten Higgs-Teilchen so stark vergrößerte, das sie aus dem normalen Universum heraus fiel. Nach wenigen Sekunden wurde auf dem Hauptbildschirm ein dunkles Loch am Ende des Tunnels sichtbar. Die Marie Curie schoss hindurch und fiel wieder in das normale Universum zurück.
    Sofort nach dem Eintritt in das normale Universum begann der Cardoni, die Umgebung mit den Radargeräten abzutasten. Doch auf dem Schirm tauchten nur die erwarteten  Navigationssatelliten des Transferpunktes  Suhail – Lagoon auf.
    „Sir, Raumüberwachung meldet klar!“ meldete er. Auf dem Bildschirm des Astrogators erschienen die Manöverdaten für den Flug nach Suhail 137, dem Planetoiden, der von der Corazon Salazar entdeckt worden war. „Kurs nach Suhail 137 bei einer  Beschleunigung von zwölf Meter pro Sekundenquadrat berechnet. Wir haben dann noch genug Sprit für Manöver und erreichen eines der beiden Transferpunkte.“ meldete er. Griffin erteilte die Kursfreigabe. Wieder fingen die Kreiselpumpen an, den Wasserstoff in die Brennkammer des Fusionstriebwerkes zu pressen.

Suhail 137
    SpaceNet Meldung
    An: Raumüberwachung Lagoon 
           Zentrale Raumüberwachung Terra
    Sendezeit: 12.01.2218, 09:52
    Absender: Forschungsschiff Marie Curie, Registernummer Terra 315
    Priorität: Standard
    Header: Automatische Statusmeldung Terra 315
    Text: Eintritt System Suhail 12.01.2218, 09:50:03, alle Systeme funktionsfähig

    Nachdem die Marie Curie auf Kurs gegangen war, fragte Griffin bei Max nach:“ War das ihr erster Transferdurchgang?“ Max neigte den Kopf und antwortete nachdenklich: „Ja, bisher habe ich das nur in Aufzeichnungen erlebt. Aber die Wirklichkeit ist doch viel beeindruckender als jede Aufzeichnung oder Simulation. Ich hätte das nicht missen mögen!“
    Griffin lachte. „Und außerdem sind sie jetzt kein Erdhörnchen mehr, nach alter Tradition dürfen sie jetzt den Titel Sternenhörnchen führen!“
    Cardoni fragte: „Wenn wir jetzt schon eine Spezialistin an Bord haben... Was mir bisher noch keiner beantworten konnte ist die Frage was passiert, wenn das Schiff jemals die Tunnelwand berührt?“
    Max dachte nach. „Das sollte nicht möglich sein, da der Tunnel von den Higgsfeldgeneratoren erzeugt wird. Das Schiff wird sich also immer auf der Mittellinie des Tunnels befinden. Wenn sie aber einen Hammer vom Schiff wegschmeißen und er die Tunnelwand berühren würden... Ich denke, der Hammer würde sich in Energie umwandeln. Bei größeren Massen würde die Energie sicher ausreichen, den Tunnel kollabieren zu lassen. Und dann wandelt sich die gesamte Masse innerhalb des Tunnels, also auch das Schiff, in Energie um, die aus beiden Tunnelenden abgestrahlt wird. Das könnte auch unser Problem mit dem Planetoiden sein. Wenn seine Masse und seine Dichte ausreichen, den Transferpunkt zum Initiieren des Tunnels zu veranlassen und er nicht genau auf dem Kurs des
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