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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis
Autoren: R. A. Salvatore
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interessanter zu gestalten. Im Zentrum des Raums befand sich eine Treppe, deren vier Stufen zu einem Plateau führten, das nur Platz genug für einen Mann bot. Auf seiner Rückseite führten erneut vier Stufen wieder hinunter auf den Boden. Das ganze Zimmer war von weiteren Stufen gesäumt. Fünf führten die Wand hinauf zu einem Vorsprung, der sich um den ganzen Raum zog. Von der vierten dieser Stufen, die sich links von Entreri befanden, führte eine Planke, die etwa einen Fuß breit war, zu der zentralen Plattform.
    Und noch ein weiteres Hindernis, eine zweiseitige Rampe, ragte nahe der hinteren Wand auf. Zwei niedrige, runde Plattformen befanden sich auf der anderen Seite des Raums nahe der Tür, durch die Drizzt Do'Urden hereinkommen würde. Doch wie sollte er sich all diese Schikanen zunutze machen? fragte sich Entreri und erkannte dann, dass seine Grübeleien unsinnig waren, denn Drizzt war ein zu unberechenbarer Gegner, der zu schnell war und zu schnell dachte, als dass Entreri sich einen Angriffsplan für ihn hätte bereitlegen können. Nein, er würde jeden einzelnen Zug improvisieren müssen, jeden Hieb kontern und vorhersehen und selbst mit bedachten Schlägen kämpfen.
    Er zog jetzt seine Waffen, Dolch und Schwert. Zuerst hatte er überlegt, mit zwei Schwertern anzutreten, um mit Drizzts Krummsäbeln gleichzuziehen. Am Ende entschied er sich jedoch für den Stil, mit dem er am besten vertraut war, und für die Waffe, die ihm am liebsten war, auch wenn ihre Magie hier nicht wirken würde. Hin und her schritt er, dehnte seine Muskeln, Arme und den Hals. Er redete leise mit sich selbst, erinnerte sich an alles, was er tun musste, und warnte sich davor, seinen Feind niemals, nicht eine Sekunde lang, zu unterschätzen. Und dann blieb er abrupt stehen und sann über seine eigenen Bewegungen und Gedanken nach.
    Er war wirklich nervös und zum ersten Mal, seit er aus Menzoberranzan zurückgekehrt war, erregt. Ein leises Geräusch ließ ihn herumfahren. Drizzt Do'Urden stand auf dem Treppenabsatz.
    Ohne ein Wort trat der Drow herein und zuckte nicht im Mindesten zusammen, als die Tür hinter ihm zuglitt. »Hierauf habe ich viele Jahre gewartet«, sagte Entreri.
    »Dann bist du ein größerer Narr, als ich gedacht habe«, erwiderte Drizzt.
    Entreri explodierte in eine rasante Bewegung. Er stürzte die hinteren Stufen der zentralen Treppe hinauf und streckte Dolch und Schwert vor, als er die Plattform erreichte, als erwarte er, hier auf Drizzt zu treffen und mit ihm um den höheren Standort zu kämpfen. Der Waldläufer hatte sich nicht bewegt, hatte nicht einmal seine Waffen gezogen.
    »Und ein noch größerer Narr, wenn du glaubst, dass ich heute gegen dich kämpfen werde«, sagte Drizzt.
    Entreri riss die Augen weit auf. Nach einer langen Weile stieg er langsam die vorderen Stufen hinab, das Schwert ausgestreckt, den Dolch bereit, und kam bis auf wenige Schritte an den Drow heran. Der seine Waffen noch immer nicht zückte. »Zieh deine Säbel«, befahl Entreri.
    »Warum? Damit wir Jarlaxle und seiner Bande zur Erbauung dienen können?«, erwiderte Drizzt.
    »Zieh sie!«, knurrte Entreri. »Oder ich spieße dich auf.«
    »Wirst du das?«, fragte Drizzt ruhig, und dann zog er langsam seine Klingen. Als Entreri einen weiteren, vorsichtigen Schritt näher kam, ließ der Waldläufer seine Krummsäbel zu Boden fallen. Entreris Kiefer fiel fast ebenso tief hinab.
    »Hast du in all diesen Jahren überhaupt nichts gelernt?«, fragte Drizzt. »Wie oft müssen wir dies durchspielen? Müssen wir unser ganzes Leben damit verbringen, uns an dem zu rächen, der den letzten Kampf gewonnen hat?«
    »Heb sie auf!«, schrie Entreri und stürmte vor, so dass seine Schwertspitze Drizzts Brustbein berührte.
    »Und dann werden wir kämpfen«, meinte Drizzt leichthin. »Und einer von uns wird gewinnen, aber vielleicht überlebt der andere. Und dann müssen wir dies alles natürlich von neuem beginnen, weil du glaubst, dass du etwas zu beweisen hast.«
    »Heb sie auf«, zischte Entreri durch die zusammengebissenen Zähne und stieß leicht mit dem Schwert zu. Hätte die Klinge noch ihre Magie besessen, wäre dieser Stoß glatt durch Drizzts Rippen gefahren. »Dies ist die letzte Herausforderung, denn einer von uns beiden wird heute sterben. Hier wird es sein, in diesem Raum, den Jarlaxle hergerichtet hat, um uns einen Kampf zu ermöglichen, der so fair sein wird, wie nie einer zuvor.« Drizzt rührte sich nicht. »Ich werde dich
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