Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
begann Regis, aber Drizzt winkte ab. Dies würde genügen.
    Und so begannen sie damit, die Robbe zu trainieren. Drizzt warf die Eisfigur ins Wasser, brüllte: »Guen!«, und Regis stürzte an die Kante des Eisbergs und fing die Statuette in demselben Netz wieder ein, das Bruenor zum Fischen benutzt hatte. Wenn Regis Netz und Figur an Drizzt übergab, belohnte ihn der Drow mit einem der Fische. Sie wiederholten dies wieder und wieder, und schließlich schob Drizzt der Robbe das Netz in das Maul, warf die Figur ins Wasser und rief: »Guen!«
    Und wirklich, das kluge Tier schnaubte, sprang ins Wasser und holte schnell die Statuette des Halblings zurück. Drizzt warf seinen Freunden einen Blick zu und wagte ein hoffnungsvolles Lächeln, als er der eifrigen Robbe einen Fisch zuwarf.
    Sie taten dies über zwanzig Minuten lang, und jeder Wurf ging weiter hinaus in das schwarze Wasser. Jedesmal holte die Robbe die Figur wieder, und jedesmal wurde sie mit Lob und, wichtiger noch, einem Fisch belohnt.
    Dann mußten sie eine Pause einlegen, denn die Robbe war müde und nicht mehr hungrig.
    Die nächsten paar Stunden wurden dem armen Drizzt unendlich lang. Er saß mit seinen Freunden in der Eishütte und wärmte sich auf, während die anderen sich unterhielten, vor allem mit Wulfgar, um den Barbaren wieder mit den Geschehnissen der Welt vertraut zu machen.
    Es war für alle, insbesondere für Wulfgar selbst, schmerzhaft deutlich, daß er noch einen langen, langen Weg vor sich hatte.
    Während dieser Zeit ging Kierstaad immer wieder hinaus, um auf seinem Horn zu blasen. Der junge Barbar machte sich immer größere Sorgen, denn wenn sie überhaupt trieben, dann immer weiter vom Ufer fort, und es schien keine Möglichkeit zu geben, sie nach Hause zu lenken. Sie konnten ihre Fische fangen, die Zwergenpriesterin und die Eishütte würden sie warm halten, aber man konnte den Winter des Eiswindtales nicht auf der offenen Treibeis-See verbringen! Irgendwann würde sie ein Sturm erwischen, wußte Kierstaad, der sie in ihrer Hütte begrub, oder ein hungriger weißer Bär würde sie heimsuchen!
    Am Nachmittag machte sich Drizzt wieder an seine Arbeit mit der Robbe, die darin endete, daß Regis das Tier ablenkte, während der Drow das Wasser zum Platschen brachte und laut rief, so als hätte er die Statue geworfen.
    Die Robbe sprang begeistert ins Wasser, doch das dauerte nur kurze Zeit, und schließlich krabbelte das Tier wieder auf den Eisberg und bellte protestierend.
    Drizzt belohnte es nicht.
    Diese Nacht und den Großteil des nächsten Morgens behielt der Drow die Robbe im Inneren der Eishütte. Es war nötig, daß das Tier hungrig war, sehr hungrig, denn er wußte, daß ihnen die Zeit ausging. Er konnte nur hoffen, daß der Eisberg nicht allzu weit von der Statuette fort getrieben war.
    Nach ein paar Würfen benutzte der Drow wieder denselben Trick und schickte die Robbe auf eine vergebliche Jagd. Es vergingen ein paar Minuten, und als es so schien, daß die Robbe frustriert wurde, ließ Drizzt die Figur heimlich ins Wasser gleiten.
    Die glückliche Robbe erspähte sie, brachte sie herbei und wurde belohnt.
    »Sie sinkt nicht«, erkannte Regis das Problem. »Wir müssen die Robbe daran gewöhnen, danach zu tauchen.« Sie folgten dieser Logik und beschwerten die Figur mit einem von Stumpets Kletterhaken, den Wulfgar ihnen mit Leichtigkeit zurechtbog. Bei den nächsten paar Würfen achtete Drizzt sorgfältig darauf, daß die Robbe genau verfolgen konnte, wo die Statuette ins Wasser fiel. Das schlaue Tier machte es hervorragend. Es glitt in die Tiefen des dunklen Wassers und brachte jedesmal die Figur im Netz mit nach oben.
    Sie probierten erneut ihren Trick und lenkten die Robbe ab, während Drizzt das Wasser zum Platschen brachte. Dann hielten sie den Atem an, als das Tier ins Wasser tauchte.
    Es kam viele, viele Meter von dem Eisberg entfernt wieder an die Oberfläche, bellte Drizzt zu und verschwand wieder. Dies geschah viele Male.
    Und dann kam die Robbe direkt neben dem Eisberg hoch, sprang neben dem Drow auf das Eis und forderte ihre Belohnung, weil sie ihre Aufgabe erfüllt hatte.
    Im Netz baumelte die Pantherstatue.
    Die Freunde brachen in lauten Jubel aus, und Kierstaad stieß mächtig in sein Horn. Diesmal wurde der Ruf des jungen Barbaren nicht nur von Echos beantwortet. Kierstaad blickte die anderen hoffnungsvoll an und blies erneut.
    Über die neblige See kam ein einzelnes Boot getrieben. In seinem Bug stand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher