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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels
Autoren: R. A. Salvatore
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die Oberfläche oder in andere Korridore geflohen. Sie zogen es vor, ihr Glück in der unbekannten Welt über ihnen oder in der Wildnis des Unterreiches zu versuchen, statt zu einem qualvollen Leben als Sklave der Drow zurückzukehren.
    Die Dinge hatten sich nicht so entwickelt, wie Oberin Baenre sie geplant hatte.
    Berg'inyon reihte sich in die schweigende Streitmacht ein und überließ Zeerith das Kommando über die Prozession.
    »Menzoberranzan wird viele Jahre benötigen, um sich von dem Irrsinn Oberin Baenres zu erholen«, meinte Jarlaxle später an diesem Tag zu Berg'inyon, als er ihn allein in einer Seitenkammer traf, während die Armee in einer Region zerklüfteter Kavernen und kurzer Verbindungstunnel lagerte.
    Berg'inyon widersprach dieser Aussage nicht und zeigte auch kein Zeichen der Verärgerung. Er erkannte die Wahrheit von Jarlaxles Worten und wußte, daß in der kommenden Zeit viel Ärger über Haus Baenre hereinbrechen würde. Oberin Zeerith war außer sich vor Wut, und das würden auch Mez'Barris Armgo und alle anderen Oberinnen Mütter sein, sobald sie von dem Desaster erfuhren.
    »Das Angebot steht noch immer«, sagte Jarlaxle, verließ die Kammer und ließ Berg'inyon mit seinen Gedanken allein.
    Berg'inyon nahm an, daß das Haus Baenre überleben würde. Triel würde die Herrschaft übernehmen, und obgleich sie fünfhundert erfahrene Soldaten verloren hatten, verblieben ihnen noch immer fast zweitausend, darunter mehr als dreihundert der berühmten Eidechsenreiter. Oberin Baenre hatte zudem ein riesiges Netz an Verbündeten außerhalb des Hauses geknüpft, und selbst diese Katastrophe und der Tod von Baenre würden das Erste Haus wahrscheinlich nicht zu Fall bringen.
    Doch es würde mit Sicherheit Ärger geben. Oberin Baenre war die alles vereinende Kraft gewesen. Was mochte das Haus Baenre nun, da es sie nicht mehr gab, von dem Unruhestifter Gromph zu erwarten haben?
    Und was war mit Triel? Und wie würde Berg'inyon in die Pläne seiner Schwester passen? Jetzt stand es ihr frei, eigene Kinder aufzuziehen und zu Macht kommen zu lassen. Der erste Sohn, den sie gebar, würde entweder zum zukünftigen Hauszauberer ausgebildet werden, oder er wäre ein Kandidat für Berg'inyons eigenen Posten als Waffenmeister.
    Wie lange blieb Berg'inyon dann noch? Fünfzig Jahre?
    Hundert? Nicht viel in der Lebensspanne eines Dunkelelfen.
    Berg'inyon blickte zu dem Bogengang, durch den der Söldner gerade verschwand, und dachte sorgfältig über Jarlaxles Angebot nach, sich Bregan D'aerthe anzuschließen.
    * * *
    Mithril-Halle war ein Ort gemischter Gefühle: Tränen für die Toten und Jubel über den Sieg. Alle trauerten um Besnell und Firble, Regweld Harpell und so viele andere, die den Heldentod gestorben waren. Und alle bejubelten König Bruenor und seine mächtigen Freunde, Berkthgar den Tapferen, die Herrin Alustriel, die sich noch immer von ihren schweren Wunden erholte, und sie bejubelten Stumpet Reißklaue, die Heldin sowohl der Unterstadt als auch des Tales der Hüter.
    Und der größte Jubel erhob sich um Gandalug Heldenhammer, den Gründervater der Königssippe, der, wie es schien, aus dem Grab zurückgekehrt war. Es war ein seltsames Gefühl für Bruenor, seinem eigenen Vorfahren gegenüberzustehen, zu sehen, wie die erste Büste aus der Halle der Könige wieder zum Leben erwacht war.
    Die beiden Zwerge saßen Seite an Seite im Thronsaal, der sich in den oberen Ebenen der Zwergenfeste befand. Rechts von ihnen saß Alustriel (neben deren Sessel Stumpet kniete und die Herrin von Silbrigmond zu überreden versuchte, sich auszuruhen) und links Berkthgar.
    Im gesamten Zwergenkomplex wurde gefeiert, von der Unterstadt bis zum Thronsaal. Es war eine Zeit der Zusammenkünfte und des Scheidens, eine Zeit, in der sich Belwar Dissengulp und Bruenor Heldenhammer endlich begegneten.
    Durch Alustriels Magie, einen Zauber, der die Sprachprobleme beseitigte, waren die beiden in der Lage, eine Allianz zwischen Blingdenstone und MithrilHalle zu schmieden, die Jahrhunderte überdauern sollte, und sie konnten zudem Geschichten über ihren gemeinsamen Drowfreund austauschen, insbesondere, wenn Drizzt umherwanderte und gerade weit genug weg war, um nicht zu merken, daß über ihn gesprochen wurde.
    »Es ist diese verdammte Katze, die mich stört«, grollte Bruenor bei einer Gelegenheit laut genug, daß auch der Drow es hören konnte.
    Drizzt schlenderte herbei, setzte einen Fuß auf die erhöhte Empore, auf der die
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