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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels
Autoren: R. A. Salvatore
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Armbeuge. Stumpet zog einen kleinen Spiegel aus der Gürteltasche und hielt ihn vor den Mund der Herrscherin.
    »Sie lebt«, verkündete die Zwergin und warf Terrien ihren Rucksack zu. Die Worte schienen den Halbelfen zum Leben zu erwecken. Er legte Alustriels Kopf sanft auf den Boden, dann wühlte er im Rucksack, zog ein paar dicke Decken heraus und wickelte seine Herrin warm darin ein. Anschließend begann er damit, heftig Alustriels nackte, kalte Hände zu reiben. Die ganze Zeit über rief Stumpet ihre Götter an und bat sie um Zauber der Heilung und der Wärme, während sie zugleich jede Unze ihrer eigenen Energie an diese wundersame Herrscherin von Silbrigmond übertrug.
    Fünf Minuten später schlug Alustriel die wunderschönen Augen auf. Sie holte tief Atem und schauderte, dann flüsterte sie etwas, das weder Stumpet noch der Ritter verstehen konnten, so daß der Halbelf sich zu ihr hinabbeugte und sein Ohr dicht an ihren Mund brachte.
    »Haben wir standgehalten?«
    Terrien Doucard richtete sich auf und lächelte strahlend. »Das Tal der Hüter ist unser!« verkündete er, und Alustriels Augen begannen zu funkeln. Dann schlief sie friedlich ein, darauf vertrauend, daß diese fieberhaft arbeitende Zwergenpriesterin sie warm und geborgen halten würde, und sie schlief in der Gewißheit, daß, was immer ihr eigenes Schicksal sein mochte, dem größeren Guten gedient worden war.
    Dem Guten aller guten Völker.
Epilog
    Berg'inyon Baenre war nicht überrascht, daß Jarlaxle und die Soldaten von Bregan D'aerthe weit unterhalb der Oberfläche und weit entfernt von Mithril-Halle auf ihn warteten. Sobald er Berichte über Desertionen gehört hatte, war Berg'inyon klar gewesen, daß der pragmatische Söldner höchstwahrscheinlich zu jenen Drow gehörte, die sich abgesetzt hatten.
    Methil hatte Jarlaxle von Berg'inyons Kommen informiert, und der Söldnerführer seinerseits war in der Tat überrascht, daß Berg'inyon, der Sohn von Oberin Baenre und Waffenmeister des Ersten Hauses, ebenfalls geflohen war. Jarlaxle hatte angenommen, daß sich Berg'inyon seinen Weg nach Mithril-Halle erkämpfen und dort sterben würde, so wie seine Mutter gestorben war.
    Dumm.
    »Der Krieg ist verloren«, sagte Berg'inyon. Unsicher sah er Methil an, denn er hatte nicht vorausgesehen, daß der Illithide sich hier, fern von der Matriarchin, aufhalten würde. Die deutlich sichtbaren Wunden des Gedankenschinders – ein Arm hing schlaff herab, und an der Seite seines oktopusartigen Kopfes klaffte ein tiefes Loch, aus dem groteske Hirnmasse sickerte – hatten Berg'inyon ebenfalls unvorbereitet getroffen, denn er hätte nie erwartet, daß irgend jemand Methil erwischen und derart verletzen könnte.
    »Eure Mutter ist tot«, erwiderte Jarlaxle unverblümt und lenkte damit die Aufmerksamkeit des jungen Baenre von dem verwundeten Illithiden auf sich selbst. »Und auch Eure beiden Schwestern und Auro'pol Dyrr.«
    Berg'inyon nickte und schien nicht sonderlich überrascht zu sein.
    Jarlaxle überlegte, ob er erwähnen sollte, daß es Oberin Baenre gewesen war, welche die andere Oberin Mutter ermordet hatte. Er hielt sich jedoch zurück, da er das Gefühl hatte, daß er diese kleine Information vielleicht später noch einmal gegen Berg'inyon gebrauchen konnte.
    »Oberin Zeerith Q'Xorlarrin führt den Rückzug von dem unteren Tor von Mithril-Halle an«, fuhr der Söldner fort.
    »Und meine eigene Streitmacht ist auf jene Drow gestoßen, die vergeblich versucht haben, durch das östliche Tor einzudringen«, fügte Berg'inyon hinzu.
    »Und habt Ihr sie bestraft?« wollte Jarlaxle wissen, denn er war sich immer noch nicht darüber klar, wie Berg'inyon über all dies dachte und ob er und seine Truppe kurz davor standen, eine neue Schlacht ausfechten zu müssen.
    Berg'inyon schnaubte nur, und Jarlaxle atmete ein wenig leichter.
    Gemeinsam marschierten sie weiter, zurück in die dunkle und vertrautere Umgebung Menzoberranzans. Sie vereinigten sich kurz darauf mit Zeerith und ihrer Streitmacht, und viele andere Trupps von Dunkelelfen und Humanoiden schlossen sich ihnen im Laufe der Tage an. Alles in allem waren über zweitausend Drow bei dem Überfall auf Mithril-Halle umgekommen, davon ein Viertel Soldaten von Baenre. Von den humanoiden Sklaven war die doppelte Anzahl erschlagen worden, die meisten außerhalb des Berges, auf den südlichen Hängen von Vier Gipfel und im Tal der Hüter. Und ebenso viele Humanoide waren nach den Schlachten davongelaufen, waren an
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