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Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Titel: Die Vergessenen. Thriller (German Edition)
Autoren: Mike Wächter
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einprägen können.«
    »Klar, hab ich ganz vergessen.« Benesch hat Glück, sein Kollege schreibt einige Stichpunkte auf das oberste Blatt Papier und erklärt dabei alles noch einmal.
    »Also, da haben wir fürs erste die zwei Toten: den Autofahrer, der bei Waldheim von der Straße abgekommen und gegen den Baum geknallt ist, Jonathan Lautenbach, und den alten Mann aus dem brennenden Haus in Bergküttelsbach, Herbert Schmitt.«
    Er zeichnet einen Pfeil zwischen die Namen der beiden und schreibt Was ist die Verbindung ? darüber.
    »Wir haben so ziemlich alle Einwohner von Bergküttelsbach befragt. Schmitts Nachbarin konnte sich daran erinnern, dass Lautenbachs Auto den ganzen Nachmittag über vor dessen Haus gestanden hat. Wir können also davon ausgehen, dass Lautenbach ihn besucht hat. Worum es bei dem Treffen ging, können wir allerdings noch nicht sagen. Lautenbach hatte weder in seinem Auto einen Terminkalender noch konnten wir in seiner Wohnung irgendetwas finden, das uns weiterbringen würde. Nach seinem Besuch bei Schmitt war Lautenbach in der Kneipe Goldener Hirsch und hat einen Kaffee getrunken. Dort ist er laut Aussage der Wirtin um etwa kurz nach fünf aufgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits der Sturm eingesetzt. Von da an fehlen
    uns brauchbare Zeugenaussagen, denn anscheinend haben sich alle Küttelsbacher wegen des Unwetters in ihrer Höhle verkrochen. Lautenbach hat sich davon aber nicht abschrecken lassen und machte sich auf den Weg. Das Nächste, was wir von ihm wissen, ist, dass er sich um den Baum gewickelt hat.«
    Die Stichpunkte, die Beneschs Kollege von da an auf dem Flipchart notiert, sind allzu überschaubar. Und Benesch weiß nur zu gut, aus welchem Grund: Dieser verflixte Sturm hat alle Hinweise, die der Täter am Tatort hinterlassen haben könnte, weggeweht und -gespült. Selbst wenn es Reifenspuren des zweiten Fahrzeugs gegeben hatte, so waren diese nicht mehr zu sehen, als sie zum Ort des Geschehens kamen. An der Stoßstange und den Kotflügeln von Lautenbachs Wagen befinden sich Dellen, aber auch diesbezüglich hat der Regen saubere Arbeit geleistet, denn Hinweise, wo und unter welchen Umständen das Auto gewaltsam abgedrängt wurde, gibt es nicht. Vielleicht waren die Dellen ja auch schon seit Jahren in der Stoßstange. Wer konnte das schon so genau sagen?
    Lautenbach selbst wies ebenfalls keine bedeutsamen Spuren auf. Es ist auch nur einem aufmerksamen Rettungssanitäter zu verdanken, dass der Mord überhaupt entdeckt worden ist. Der Sanitäter schloss aus Lautenbachs Art von Kopfverletzung, dass er sich die Wunde nicht durch den Unfall zugezogen haben konnte.
    »Kommen wir nun zu Schmitt«, schallt es von der Tafel zu Benesch herüber, der sich wieder auf die Präsentation seines Kollegen konzentriert.
    »Er war schon eine Weile tot, als die Feuerwehr eintraf. Die Leiche, die die Einsatzkräfte aus den Flammen geborgen haben, konnten wir erst gestern eindeutig identifizieren. Wegen des Sturms ging die Feuerwehr zunächst davon aus, dass der Brand eine natürliche Ursache hatte. Dank einer genaueren Untersuchung konnten aber in der Küche im Bereich des Ofens und der restlichen Küchenzeile, also in unmittelbarer Nähe der Stelle, wo der Tote gelegen hat, Benzinreste gefunden werden. Wir können also davon ausgehen, dass der Täter in der Absicht gehandelt hat, einen Unfall vorzutäuschen. Wahrscheinlich hat er gehofft, dass alle Beweise durch den Brand restlos beseitigt werden würden. Ob Schmitt bereits tot oder nur bewusstlos war, bevor das Feuer gelegt wurde, lässt sich momentan noch nicht sagen, es ist aber anzunehmen, dass er nicht mehr gelebt hat.« .
    »Dürftig«, denkt Benesch, »sehr dürftig. Zwei Leichen ohne erkennbare Verbindung – auch wenn es sehr wohl einen Zusammenhang geben muss. Vom Täter haben wir keine einzige sinnvolle Spur.
    Das kann ja heiter werden.«
    Mal sehen, ob er es schafft, den Gutschein für die Opernkarten, den er seiner Frau geschenkt hat, einzulösen. Damit will er ihr beweisen, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht, weil er immer noch genau weiß, wie man sich einen schönen Abend jenseits der Arbeit macht. Aber er hat ja noch Zeit, bis zur Aufführung sind es noch ein paar Tage hin. Benesch lehnt sich zurück und verschränkt die Arme.
    »Also gut, Leute. Dann machen wir für heute Feierabend. Montagmorgen um halb neun treffen wir uns wieder hier, bis dahin habt ihr frei. Geht nach Hause und schlaft euch mal richtig aus. Das
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