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Die Verdammnis

Die Verdammnis

Titel: Die Verdammnis
Autoren: Vampira VA
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gestellt.
    Mit verheerenden Folgen .
    »Warum sollte ich dir glauben?« war der Dialog damals im Dunklen Dom von Landru fortgesetzt worden. »Gib mir einen Beweis, daß du die Wahrheit sagst.«
    »Den Beweis wird der Kelch liefern. Du glaubst doch nicht, daß er mich verschonen würde, wenn wir nicht einander zugeteilt wären .«
    In seiner Erinnerung sah Landru, wie die Rothaarige auf den Kelch zuging - und tatsächlich hörte er ihre Schritte auf dem Felsboden des Dunklen Doms! Als täte sie es wirklich, nur einen Steinwurf von ihm entfernt, hier und jetzt!
    Den Lilienkelch sah Landru auf jenem ehernen Altar inmitten des Doms stehen, wo er selbst ihn nach seiner Ankunft im hohlen Herzen des Ararat abgestellt hatte - nachdem er ihn vor tausend Jahren von dort fortgenommen hatte. Kaum länger als ein Lidschlag war ihm diese gewaltige Zeitspanne in diesem Augenblick erschienen. Und er hatte nun nichts anderes gewollt, als sie wenigstens noch einmal um die gleiche Dauer zu verlängern.
    »Wie heißt du?« fragte der Landru jener Zeit.
    Seine Nachfolgerin hatte den Kelch beinahe erreicht. Jetzt verhielt sie im Schritt, antwortete: »Felidae.«
    Landru wußte noch, daß er die Frage nicht gestellt hatte, weil ihr Name ihn wirklich interessiert hatte. Er hatte sie lediglich ablenken wollen - und das war ihm gelungen!
    Als Wolf sprang er Felidae an und warf sie zu Boden!
    Jedes einzelne Geräusch, das Landru blind empfing, verknüpfte sich in seiner Erinnerung mit einem Bild: der dumpfe Aufschlag, mit dem Felidae auf den Fels prallte; das heisere Fauchen, mit dem die Kiefer des Wolfs nach ihrer Kehle schnappten; und schließlich das Reißen von Stoff, als Felidae bewies, daß auch sie gewaltiger Magie mächtig war und ihre Kutte sprengte - um als riesige Katze aus den Fetzen zu springen, mit messerscharfen Krallen nach dem Kontrahenten schlagend!
    Fauchen und Knurren zweier bis aufs schwarze Blut gereizter Raubtiere erfüllte den riesigen Felsendom und drang von allen Seiten her auf Landru ein. Doch noch bevor sich Wolf und Katze auf-einanderstürzten, erbebte der Boden des Dunklen Doms.
    Damals wie jetzt wußte Landru, weshalb es geschehen war.
    Das Beben war ein Zeichen jener Macht, die hinter den Vampiren stand. Eine Warnung, daß Landru mit seiner Weigerung, Hüteramt und Kelch abzutreten, an den Grundfesten dieser Macht rührte.
    Landru schlug diese letzte Chance, sein wahnsinniges Vorhaben aufzugeben, in den Wind.
    Und das Duell der Wächter begann!
    Wieder wußte Landru jeden Kampfeslaut seiner Szene zuzuordnen, und das Knirschen und Reißen von Fels erinnerte ihn daran, daß sich Klüfte im Boden des Dunklen Doms aufgetan hatten. Die mörderische Schlacht zwischen ihm und Felidae war auf schmalen Graten ausgetragen worden.
    Nie zuvor mochte auf dieser Welt ein Duell geführt worden sein, das diesem auch nur annähernd gleichkam in Gewalt und Besessenheit - denn nie zuvor waren zwei Wesen dieser Art aufeinandergeprallt.
    Und nie zuvor hatte das Schicksal einer ganzen Rasse in einem einzigen Kampf auf dem Spiel gestanden.
    Landru spürte das Beben des Doms, als läge er selbst auf dem Boden, wieder gefangen in einem Leib. Und die Hoffnung, die vorhin schon in ihm aufgeflammt war, fand neue Nahrung. Weil er etwas witterte, fast wie der Wolf, den er seiner Kraft und Schläue und seiner Zähigkeit wegen seit jeher verehrt hatte. Landru witterte eine Chance; winzig und irrsinnig, aber sie war da, rückte näher, und er brauchte nur (buchstäblich!) danach - greifen.
    Hätte er doch bloß Hände gehabt, es zu tun!
    Landru wußte, wie der Kampf im Dunklen Dom geendet hatte.
    Er hatte Felidae hinabgeschleudert in den tiefsten der Schlünde, die den Boden gespalten hatten.
    Und er tat es jetzt - wieder!
    Ihr Schrei hallte endlos und gellend laut von den Wänden der Schlucht wieder. Und endete schließlich doch, wie abgeschnitten.
    Lähmende Stille füllte den Dom. Bis Schritte aufklangen (Landrus eigene Schritte). Gestein knirschte, kleine Brocken lösten sich und rutschten klackend in die Tiefe jener Schlucht, an deren Grund Feli-dae zerschmettert liegen mußte, als Landru hinabstieg, um - ja, warum eigentlich? Seines damaligen Beweggrundes entsann er sich heute nicht mehr.
    Er wußte nur noch, daß er Felidae dort unten nicht gefunden hatte!
    Nur Asche.
    Den Todesstaub der Vampire.
    Damals hatte er geglaubt, Felidae wäre am Ende des Sturzes von einem dornähnlichen Stalagmiten gepfählt worden.
    Heute wußte er, daß sie
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