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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder
Autoren: Jason Dark
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jemand in Mitleidenschaft gezogen worden?«, erkundigte sich Sheila behutsam.
    »Leider. Der Besitzer. Ein Mann, der noch nicht lange hier gelebt hat.«
    Jetzt sprach auch Bill. »Luke Dolan etwa?«
    »He, so fremd scheinen Sie nicht zu sein.« Der Beamte wunderte sich. »Ja, es war Luke Dolan.«
    »Verdammt«, flüsterte Bill. Er sah Sheila an, deren Gesicht nicht nur blass, sondern auch starr geworden war. »Wir wollten zu ihm. Da sind wir wohl zu spät gekommen.«
    »Sie auch?«, fragte der Mann.
    Bill reagierte schnell. »Wieso? Hat es denn noch jemand gegeben?«
    »Ja.«
    »Bitte, wer?« Sheila lächelte wieder und sah den Polizisten bittend an.
    Der drehte sich zur Seite und wies auf eine rothaarige Frau, die etwas abseits stand und an einer Zigarette saugte. Wie Nebel verteilte sich der Rauch in der kalten Luft. »Diese Lady wollte Luke Dolan besuchen.«
    »Kennen Sie die Frau?«
    »Nein, Mister. Nicht persönlich. Ich hörte nur, dass sie mal mit Luke Dolan verheiratet war.«
    »Wusstest du das, Bill?«
    »Nein, keine Ahnung. Aber wir werden noch mit ihr reden«, murmelte er, um sich wieder an den Polizisten zu wenden. »Können Sie schon ermessen, wie der Brand entstanden ist?«
    »Nein. Das muss noch untersucht werden. Jedenfalls hat es Luke Dolan nicht mehr geschafft, den Keller zu verlassen.«
    »Dann wissen Sie auch nicht, ob es sich um eine Brandstiftung gehandelt hat?«
    Der Polizist schüttelte den Kopf. »Das werden die Experten herausfinden, hoffe ich. Der Keller ist verkohlt, und die rothaarige Frau hat die Leiche entdeckt. Jetzt stehen wir schon seit einigen Stunden hier.« Sein Blick wurde misstrauisch. »Aber weshalb interessieren Sie sich so dafür? Welchen Grund haben Sie? Wer... wer sind Sie eigentlich genau?«
    Bill winkte ab und gab seiner Stimme einen harmlosen Klang. »Ach, das ist leicht zu erklären. Ich bin ein Kollege von Luke Dolan. Mein Name ist Bill Conolly, und das hier ist meine Frau Sheila. Wir waren für den heutigen Tag verabredet. Luke ist ja in Rente gegangen, sagt man wohl. Aber er hörte noch nicht auf mit seiner Arbeit und wollte ein Buch mit seinen besten Bilden herausbringen. Nun ja, dazu ist es nicht mehr gekommen.«
    »Da war er wohl nicht vorsichtig genug.«
    »Dürfen wir trotzdem in den Keller?«
    Bill hatte die Frage gestellt, obgleich er wusste, dass man ihm eine negative Antwort geben würde. So war es denn auch. Der Polizist lachte. »Auf keinen Fall, erst wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, kann man wieder darüber reden.«
    »Nun ja, das dachte ich mir.« Bill zwinkerte seiner Frau zu. »Dann werden wir uns mal um Mrs. Dolan kümmern. Ihnen vielen Dank.«
    »Tut mir Leid«, sagte der Beamte.
    Der Reporter hob die Schultern. »Da kann man nichts machen. Aber so ist das Leben. Manchmal kann es verdammt grausam sein.«
    »Da sagen Sie was.«
    Die rothaarige Frau stand noch immer an der gleichen Stelle. Sie rauchte inzwischen eine weitere Zigarette. Beim Näherkommen sahen Sheila und Bill sie besser. Aus der Distanz hatte sie jünger gewirkt. Jetzt erkannten sie, dass die Person mindestens Mitte vierzig sein musste. Das gefärbte Haar wuchs in wilden Locken um ihren Kopf. Sie trug einen grünen Ledermantel mit einem Lammfellkragen. Da der Mantel offen stand, sahen sie die Hose und den Pullover, ebenfalls in einem leichten Grünton gehalten. Ihre Füße und ein Teil der Beine steckten in terrakottafarbenen Stiefeln.
    Das Gesicht war geschminkt. Die mit einem violetten Stift nachgezogenen Lippen fielen ebenso auf wie die Ringe unter den Augen. Der Frau war anzusehen, dass sie geweint hatte.
    Als Sheila und Bill auf sie zukamen, warf sie die Kippe zu Boden und trat sie aus.
    »Wollen Sie zu mir?«
    »Ja«, sagte Bill. Bevor die Frau weitere Fragen stellen konnte, erklärte er, wer sie waren.
    »Ach – Sie sind Bill Conolly?« Interesse war in den Augen mit den blassen Pupillen zu sehen.
    »Ja. Sie kennen mich?«
    »Sicher.«
    »Und woher?«
    »Als ich noch mit Luke verheiratet war, ist Ihr Name einige Male gefallen. Ich heiße noch immer Dolan, Evelyn Dolan.« Sie gab den beiden Conollys die Hand. »Tja, eigentlich hatte ich ihn besuchen wollen, aber das ist jetzt vorbei. Hätte ich auch nicht gedacht, dass es so kommen würde. Er war noch so jung.«
    »Waren Sie verabredet?«, fragte Bill.
    »Nein. Ich bin zufällig hier vorbeigekommen. Ich wollte mal sehen, wie es ihm ging. Wir sind nicht im Streit auseinander gegangen und hatten noch immer Kontakt. Das
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