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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder
Autoren: Jason Dark
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Kopf. »Jedenfalls nichts Konkretes. Er hat sich ziemlich allgemein gehalten und nur gemeint, dass er mit gewissen Dingen, die auf dem Film zu sehen sind, nicht klarkommt.«
    »Welche das sind, hat er nicht gesagt?«
    »Nein.«
    »Warum hat er dich angesprochen?«
    Bill gönnte sich zunächst einen Schluck Kaffee. »Ja, warum gerade mich? So konkret kann ich dir das auch nicht sagen, Sheila. Er hält mich zumindest für jemand, der gewissen Dingen gegenüber aufgeschlossen ist.«
    »Aha.«
    »Was heißt das denn?«
    »Es scheint wieder in ein Metier zu fallen, das unter Umständen auch John Sinclair angeht.«
    »Wir werden es erfahren.«
    »Du könntest ihn auch vorwarnen.«
    »Nein, Sheila, das werde ich nicht tun. Die Eier sind noch nicht gelegt worden. So lange sie noch in der Glucke sitzen, rede ich darüber nicht. Sollte sich etwas ergeben, bin ich gern bereit, John Bescheid zu geben. Zunächst hören und sehen wir uns mal alles an.«
    »Und wohin müssen wir genau?«
    »In die Nähe von Folkestone.«
    »In die Hafenstadt?«
    »Nein, nicht direkt. Etwas von der Küste entfernt, zwischen Dover und Folkestone hat sich Luke Dolan zur Ruhe gesetzt. Der Ort heißt Ewell und ist nur ein Kaff. Aber über die M20 sind wir ziemlich schnell da.«
    »Gut, dann mache ich mich mal fertig.«
    »Aber du bist doch schon...«
    »Nur ein wenig schminken.«
    »Gut, ich räume ab.«
    Bill Conolly blieb in der Küche, während seine Frau im Bad verschwand. Er beteiligte sich hin und wieder an der Hausarbeit. Vor allen Dingen tat er es gern allein, dann konnte er seinen Gedanken nachgehen, was auch jetzt der Fall war.
    Der Fotograf musste auf einem Film, den er bei einer Auktion erworben hatte, etwas Unwahrscheinliches und kaum Begreifliches entdeckt haben. Er schwor darauf, dass es kein Trick war. Leider hatte er sich nicht näher über das Problem ausgelassen. Bill wusste nur, dass dem Fotografen, dem Fachmann, die Erklärung fehlte. Mit normalen Mitteln schien man da nicht weiterzukommen.
    Bill war gespannt. Er hatte versprochen, den Mann vor der Abfahrt anzurufen. Sein Handy funktionierte auch in der Küche. Bill lehnte sich rücklings an die Arbeitsplatte und wartete darauf, dass sich jemand meldete. Nichts passierte. Er versuchte es ein zweites Mal und erntete das gleiche Ergebnis. Sheila hatte ihm von der Tür her zugeschaut und fragte: »Wolltest du Dolan sprechen?«
    »Ja.« Bill steckte das Handy weg. »Er hat sich leider nicht gemeldet.«
    »Kein Grund zur Panik«, sagte Sheila. »Vielleicht ist er nur mal kurz weggefahren. An der Küste soll das Wetter so sein wie hier, und das ist ja nicht schlecht.«
    »Ja, das mag wohl sein.«
    Überzeugt war der Reporter nicht. Das sah auch Sheila, doch sie war schlau genug, ihm keine Fragen zu stellen. Stattdessen schlüpfte sie in ihre rehbraune Lederjacke, stellte den Kragen hoch und nickte Bill zu.
    »Wir können.«
    »Okay.«
    Wenig später saßen die beiden Conollys im Porsche und brausten los. Bill war recht schweigsam, was Sheila wiederum nicht verstand. »He, redest du nicht mehr, oder passt es dir nicht, dass ich mitfahre?«
    »Unsinn. Das weißt du. Ich denke nur immer an Luke Dolan, verstehst du?«
    »Klar. Nur – warum denkst du an ihn?«
    »Weil ich plötzlich das Gefühl habe, dass wir irgendwie zu spät kommen und somit in des Teufels Küche geraten...
    Sheila gab keine Antwort darauf.
    Manchmal haben auch Autofahrer Glück, und zu diesen Glücklichen zählten die beiden Conollys. Sie waren durchgefahren, ohne von einem Stau behindert worden zu sein.
    Der Rest war Routine, denn auch abseits der Autobahn staute sich kein Verkehr.
    »Schöne Gegend!«, kommentierte Sheila und lächelte dabei.
    »Ja, nicht schlecht.«
    »Riecht nach Urlaub.«
    Bill warf seiner Frau einen Seitenblick zu. »Höre ich da etwa gewisse Zwischentöne?«
    »Hier nicht, Bill. Im Sommer ist es sicherlich schön. Die sanften Hügel, der Wald, die Wiesen, die breiten Täler. Zudem ist es nicht weit bis zur Küste. Wer hier mit seinen Kindern Urlaub macht, zahlt zudem weniger als direkt am Wasser. Aber ich denke da an etwas anderes.«
    »Schweiz oder Österreich?«
    »Kanada.«
    »Ist mal was ganz Neues.«
    »Ja, ich habe mir auch schon Prospekte besorgt. In den Rockies ist es wirklich toll.«
    »Mal schauen.«
    »Aber erst im neuen Jahr.«
    »Das hatte ich mir auch so gedacht.«
    Sie rollten mit dem Porsche über eine der schmaleren Landstraßen. Bäume säumten die Fahrbahn. Da sie den größten
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