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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder
Autoren: Jason Dark
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Sheila Conolly gewesen. Sie hatte dunklere Haare, und sie fing an zu jammern, bevor sie auf allen Vieren vom Fenster her wegkroch.
    Wo sollte ich hinein? Durch die Tür oder durch das Fenster?
    Ich entschied mich für das Fenster. Dort erhielt ich auch einen besseren Überblick und musste nicht erst noch lange laufen. Der Blick in den Raum war entlarvend.
    Nicht nur, dass ich in eine Küche schaute, ich sah auch Sheila Conolly, die am Boden lag. Neben ihr stand eine graue Gestalt. Sie hatte einen Fuß auf Sheila’s Körper gesetzt und hielt sie so in dieser Haltung.
    Nahe der Tür war eine Frau dabei, sich aufzurichten. Aus ihrem Mund fuhr mir ein Fauchen entgegen, und zugleich setzte sie sich in Bewegung. Sie hatte mich am Fenster erkannt, sie rannte auf mich zu und wollte mein Blut.
    Für einen Moment sah ich nur ihr Gesicht, denn es nahm mein gesamtes Blickfeld ein. Ein Frauengesicht mit weit geöffnetem Mund, aber auch noch mehr.
    Zwei Vampirzähne.
    Es war der Augenblick, in dem ich eiskalt wurde. Die Beretta hielt ich bereits in der rechten Hand. Die Untote musste in das Loch der Mündung sehen, vor dem sich einen Moment später eine kleine, bläuliche Schussflamme zeigte.
    Ich hörte den Knall und sah auch den Einschlag der Kugel. Das geweihte Silbergeschoss bohrte sich tief in die linke Brustseite des Wesens hinein.
    Die Kugel stoppte den Lauf der Gestalt nicht. Sie hatte noch genügend Kraft, um bis an das Fenster zu gelangen. Dann prallte sie gegen die Fensterbank, sackte in die Knie und klammerte sich noch mit den Händen an der Kante fest.
    Ich stieg bereits hoch. Mein Fuß traf beim Einsteigen ihren Kopf und schleuderte die vernichtete Person auf den Rücken. Mit dem nächsten Sprung war ich in der Küche, und mein Schrei störte auch den alten Blutsauger.
    Welcher von den beiden Galkas es war, interessierte mich nicht. Ich sah nur dieses grauenerregende Gesicht, das mir wie geschnitzt erschien. Das hier war kein Schönling wie Beau Leroi, den wir vor einigen Wochen erledigt hatten, dieser Vampir war jemand, der die andere Seite dieses Daseins präsentierte. Die hässlichste aller Vampirfratzen, und er wusste auch, das ich gekommen war, um mit ihm abzurechnen.
    Plötzlich warf er sich mir entgegen.
    Ich feuerte.
    Ob die zweite Kugel auch getroffen hatte, bekam ich in der Hektik nicht mit. Ich hörte noch Sheila leise schreien, dann riss ich mein rechtes Knie in die Höhe, traf den Unterleib des Blutsaugers und hebelte ihn zurück.
    Er drehte sich noch und prallte gegen den alten Küchenschrank, dessen Türen sowieso offen standen. Wie nebenbei fielen mir die Scherben auf dem Boden auf, und ich glaubte auch, eine davon im Hals der Blutsaugerin gesehen zu haben.
    Geschirr geriet in Bewegung und rutschte von den Regalen über die Gestalt des Blutsaugers hinweg. Er schlug um sich. Dabei erwischte er einen Teller, der durch den Druck hautnah an meinem rechten Ohr vorbeiflog.
    Der Vampir würde springen, er würde angreifen. Ich streckte meinen rechten Arm vor, hielt die Beretta dabei schräg und versorgte ihn mit der nächsten Kugel.
    Diesmal jagte sie in das graue Gesicht und dabei genau in seine breite Stirn hinein.
    Sie riss ein Loch. Sie zerstörte viel. Irgendeine Masse spritzte hervor.
    Der Blutsauger sackte zusammen. Seine angewinkelten Arme stießen noch mit den Ellenbogen gegen das vorstehende Unterteil des Schranks, ohne den Fall aufhalten zu können.
    Er würde vergehen, und ich hatte ihn nach der klassischen Methode erwischt, ohne ihn allerdings gepfählt zu haben. Als er dem Boden entgegenstürzte, da sah ich sein Gesicht.
    Es befand sich bereits im Stadium der Auflösung. Von der Stirn her war die Haut weich geworden. Sie rollte sich auf und glitt allmählich nach unten.
    Eine dritte Kugel konnte ich mir sparen.
    Dafür wandte ich mich Sheila zu. Sie versuchte, auf die Beine zu gelangen. Es war schwer, denn sie hatte noch immer unter den Folgen des Bauchtritts zu leiden. Ich half ihr hoch. Als ich die rechte Hand umfasst hielt, spürte ich die klebrige Nässe. Die Wunde war im Handballen, der einen tiefen Schnitt erhalten hatte.
    Sheila schaute mich an. Sie zitterte, aber auch in dieser Lage dachte sie an ihren Mann.
    »Bill?«
    »Ist bestimmt okay.«
    »Genau das kann ich bestätigen«, sagte Suko vom Fenster her und winkte, als wir uns gedreht hatten. »Er hockt zwar in seinem Schacht, aber er hat den zweiten der Vampir-Brüder zur Hölle geschickt. Und somit auch den verdammten Fluch
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