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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)
Autoren: Kyle Mills
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Müll, der zwischen den Limousinen aus den 80er-Jahren auf der Straße herumwehte, in einem sanfteren Licht erscheinen. Das war nicht gerade das, was er sich bei seinem Abschluss in Stanford mit zwei Doktortiteln in der Tasche und einer wunderschönen jungen Frau auf dem Beifahrersitz erträumt hatte.
    Aber es hätte schlimmer kommen können. Sie zahlten keine Miete – das großzügige Geschenk eines mitfühlenden Mannes, dessen Sohn an einer Erbkrankheit gestorben war, die nicht mitProgerie in Verbindung stand. Tatsächlich unterschied sich eine tödliche Krankheit jedoch nicht sehr von der anderen. Das Ergebnis war dasselbe, und die Menschen waren gezwungen, das Dahinscheiden ihrer Liebe mit anzusehen.
    Sein Blick wanderte zu einem Hundehaufen auf seinem überwucherten Rasen. Das war ein weniger großzügiges, aber ebenso immerwährendes Geschenk, allerdings vom ponygroßen Hund seines ständig arbeitslosen Nachbarn.
    »Richard?«, meinte Carly und legte ihm noch ein Würstchen auf den Teller. »Hör auf damit.«
    »Womit denn?«, erwiderte er und blickte sie an.
    »Den Hundehaufen anzustarren.«
    »Ich hab ihn nicht angestarrt. Ich hab nur nachgedacht.«
    »Worüber?«
    »Darüber, dass Susie hier draußen spielt. Und dass Harvey einen altmodischen Tritt in den Allerwertesten vielleicht verstehen würde.«
    Sie lachte. »Ich befürchte, dass Sie für ein derartiges Verhalten ein bisschen zu alt sind, Dr. Draman.«
    »Hey, ich bin noch nicht mal vierzig. Und er ist …«
    »Ein schmieriger, übergewichtiger Mann mit Herz- und Alkoholproblemen.«
    »Das erleichtert mir die Sache …«
    Der Rauch wirbelte um ihren athletischen Körper herum und blieb kurz in ihren roten Haaren hängen, bis er vom Wind zerstreut wurde. Sie trug die Schürze mit den Sonnenblumen, die er ihr zum Abschluss der Kochschule geschenkt hatte und die inzwischen ganz ausgeblichen und abgenutzt war. Sie sagte immer, dass sie sie aus sentimentalen Gründen behielt, aber das war nicht die ganze Wahrheit. Irgendwo in ihrem unglaublich komplexen Unterbewusstsein spielte auch Geld eine Rolle. Und das hasste er. Sie hatte mehr verdient. Sie verdiente es, alles zu haben.
    Carly klopfte auf den Teller in seinen Händen. »Die isst du am liebsten.«
    »Was?«
    »Erde an Richard. Die Würstchen. Das sind die Chiliwürstchen, die dir so gut geschmeckt haben.«
    »Ach ja«, entgegnete er und tat so, als würde er sich daran erinnern. »Die waren wirklich lecker.«
    Er war sich nicht sicher, ob er sie überzeugt hatte, aber sie legte ihm das letzte auf den Teller und ging mit ihm im Schlepptau zurück ins Haus.
    »Chris!«, brüllte sie, als sie das Haus betraten. »Das Essen ist fertig! Kommt ihr?«
    Einen Augenblick später erschien Chris Graden mit der zweifellos einzigen Fünfhundertdollarflasche Wein, die jemals in diesem Viertel existiert hatte. Vor seiner Pensionierung war er ein hohes Tier gewesen und hatte eines der größten und profitabelsten Pharmaunternehmen der Welt geleitet. Inzwischen verbrachte er seine Tage damit, Golf zu spielen, zu segeln und eine kleine Stiftung zu leiten, die medizinische Forschungen förderte, wodurch sein siebzigjähriger Bauch flach blieb und seine Überschwänglichkeit stets zwischen der eines Duracell-Häschens und eines Welpen mit einem neuen Spielball rangierte.
    »Das riecht ja köstlich, Carly.«
    »Es ist nichts Besonderes, aber ich hoffe, es schmeckt euch.«
    »Ich würde auch einen Schuh essen, wenn du ihn gekocht hast«, erwiderte er, goss ihnen Wein ein und ließ sich erwartungsvoll auf einen der bunt zusammengewürfelten Stühle fallen, die rings um den Küchentisch standen.
    »Aber ich fühle mich richtig schlecht. Ich weiß, dass du dir den Arsch …« Er sah sich ertappt um, als er dieses Wort ausgesprochen hatte, bevor er fortfuhr. »Ich weiß, dass du den ganzen Tag im Restaurant hart arbeitest, und daher ist es eigentlich nicht richtig, dass du abends zu Hause auch noch für mich kochst. Ich hätte euch zum Essen einladen sollen.«
    »Mir macht es Spaß«, sagte sie. »Du weißt schon, wenn ich alleine in meiner eigenen Küche herumwirbeln kann. Das ist wie Meditation.« Bei diesen Worten ging sie durch einen Bogen ins Wohnzimmer hinüber. »Susie! Hast du mich nicht gehört, junge Dame? Es gibt Essen!«
    »Wie läuft das Restaurant?«, erkundigte sich Graden.
    »Super. Wir hatten ein tolles Jahr.«
    Graden schnappte sich ein Würstchen und legte es auf seinen Teller, da er wusste, dass Carly
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