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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)
Autoren: John Boyne
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Brocket zu nennen.
    »Ich muss sagen, ich habe in meinem Leben schon viele komische Sachen gehört«, sagte Mr Macquarie, als Barnaby fertig war, »aber das ist echt die Krönung. Ich glaube, mir bleibt nichts anderes übrig, als dir zu glauben. Die Frage ist nur: Was machen wir jetzt mit dir?«
    »Ich könnte einfach nach Hause gehen«, schlug Barnaby vor.
    »Stimmt, das könntest du. Aber eins nach dem anderen. Bevor wir dich gehen lassen, sollten wir dich in das Krankenhaus von Randwick schicken, damit du von Kopf bis Fuß untersucht wirst. Um sicherzugehen, dass du auf deinen Reisen keinen Schaden genommen hast. Und um sicherzugehen, dass du nicht irgendwelche Weltraumwanzen mitgebracht hast.«
    Barnaby seufzte. »Gut, meinetwegen.«
    Am Abend lag Barnaby bereits in einem Krankenhausbett, einen Ledergürtel fest um den Bauch geschnallt, damit er nicht an die Decke schweben konnte. Er wartete auf den Arzt, der ihn untersuchen sollte. Man hatte ihn im obersten Stockwerk des Krankenhauses in ein Einzelzimmer gelegt. Es war das beste Zimmer im ganzen Haus. Über dem Bett befand sich ein riesiges Oberlicht, halb so groß wie der Raum, und wenn Barnaby auf dem Rücken lag, konnte er in den Nachthimmel schauen, der langsam dunkel wurde. Zum Glück hatten die Krankenschwestern einen Knopf an der Wand neben ihm gedrückt und das Oberlicht verschlossen, damit er ja nicht davonfliegen konnte, falls der Gurt sich löste. Es war ein eigenartiges Gefühl, wenn er daran dachte, dass er vor zwei Tagen noch da draußen im All gewesen war und in der Ferne die Umrisse von Australien und Neuseeland gesehen hatte. Und nun lag er im Kinderkrankenhaus von Sydney und schaute hinauf zu den Sternen, die im Dunkeln funkelten. Waren da oben vielleicht andere Astronauten unterwegs und schauten auf ihn herunter?
    Ein wenig später kam eine Ärztin, nahm ihm mit einer Nadel ein bisschen Blut ab, das heißt, sie piekste ein winziges Loch in seinen Handballen. Dann wickelte sie eine breite Manschette mit Klettverschluss um seinen Oberarm und pumpte sie immer mehr auf, bis Barnaby das Gefühl hatte, ihm würde demnächst der ganze Arm abgequetscht.
    »Au«, sagte Barnaby Brocket.
    »Ach, das tut doch nicht weh«, sagte die Ärztin, die Dr. Washington hieß. Sie sah ziemlich gut aus und hatte pechschwarze Haare, die sie sich immer wieder hinter die Ohren strich.
    »Aber es fühlt sich sehr eng an«, sagte Barnaby.
    Sie lächelte und klopfte ihm mit einem Gummihammer gegen die Knie, um seine Reaktion zu testen. Anschließend schaute sie ihm in den Hals und in die Augen.
    »Dir fehlt gar nichts, so weit ich sehen kann«, sagte sie dann. »Aber die Sache mit dem Schweben ist ein totales Rätsel, stimmt’s? Wann hat es angefangen?«
    »Etwa zwei oder drei Sekunden nach meiner Geburt.«
    »Schon so früh? Und du warst deswegen beim Arzt?«
    »Ja, als ich noch klein war.«
    »Und es ist nie weggegangen? Du warst immer so?«
    »Immer«, antwortete Barnaby. »Jede Minute meines Lebens.« Er lehnte sich in die Kissen zurück, und dann fiel ihm etwas ein: »Außer im Raumschiff.«
    Dr. Washington, die gerade aus dem Zimmer gehen wollte, drehte sich noch einmal um.
    »Was hast du gerade gesagt?«, fragte sie.
    »Als ich in dem Raumschiff war, sind meine Füße auf dem Boden geblieben«, erklärte Barnaby. »Ich bin zu dem Raumschiff geschwebt, und sobald ich rauskam, ging’s wieder los mit dem Schweben, aber drinnen –«
    »Unter anderen Luftdruckbedingungen –«
    »Genau das hat Dominique auch gesagt! Sie meinte, wenn ich wieder auf der Erde bin, soll ich meine Ohren untersuchen lassen.«
    Dr. Washington musterte ihn nachdenklich, dann holte sie ein kleines Instrument mit einem Ball am Ende aus der Tasche und schaute ihm in die Ohren.
    »Hmmm«, machte sie.
    »Was ist?«, wollte Barnaby wissen.
    »Warte bitte einen Moment hier«, sagte Dr. Washington – als könnte Barnaby aufstehen und gehen. Ein paar Minuten später kam sie mit einem anderen Arzt zurück, einem gewissen Dr. Chancery, der aus seiner Tasche ein schwarz-silbernes Gerät hervorholte, ungefähr so groß wie ein Schraubenzieher und ebenfalls mit einem Ball am Ende. Und genau wie schon Dr. Washington schaute er Barnaby in die Ohren.
    »Hmmm«, machte nun Dr. Chancery.
    »Was ist?«, fragte Barnaby wieder, der sich allmählich Sorgen machte. »Stimmt etwas nicht mit mir?«
    »Alles in bester Ordnung«, antwortete Dr. Washington. »Du bist sogar ausgesprochen gesund.«
    »Warum sehen Sie mir
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