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Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra (German Edition)

Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra (German Edition)

Titel: Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra (German Edition)
Autoren: Robin Sloan
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anderes andeuten sollen. Nun, dann bleibt mir nur noch zu sagen, dass es ein seltenes Vergnügen war, Sie …«
    »Ich würde das hier gerne kaufen«, fällt Penumbra ihm ins Wort und schiebt ein Buch über den Tisch. Es ist eine neue Taschenbuchausgabe mit einem leicht halluzinogenem Umschlag von Alice hinter den Spiegeln . Corvina hebt eine Augenbraue. Mo neigt den Kopf zur Seite und wartet.
    Penumbra fährt fort: »Und ich möchte anfragen, ob ich … Mitglied werden kann.«
    Auf Mos Gesicht breitet sich ein Grinsen aus. »Natürlich, natürlich. Tragen Sie ihn ein, Mr. Corvina!« Er hält inne. »Ha ben ich eben richtig gehört? Sagten Sie, alter Arbeitgeber, Mr. Penumbra?«
    »Richtig, Mr. Al-Asmari. Ich bin umgezogen. Bis ich was Eigenes gefunden habe, in der Stadt, wohne ich bei einem Freund in Palo Alto.«
    Mo kommt hinter dem Schreibtisch hervor und stellt sich vor Penumbra. »Dann sollten wir vielleicht … mit einer ziemlich absurden Idee liebäugeln. Vielleicht sollten wir mit der Idee einer Anstellung liebäugeln?« Mo schaut den jüngeren Mann an. Die runden Brillengläser glänzen. »Sagen Sie mal, diese Leitern da hinten, was halten Sie davon?«
    Thanksgiving. Es ist wieder kalt, aber der Morgen ist hell und klar. Penumbra ist allein in der Buchhandlung. Corvina ist in New York auf einer, wie Mo es nennt, Forschungsreise.
    Die Glocke über der Tür bimmelt. Penumbra schaut von seiner Arbeit im Logbuch auf und sieht Claude Novak hereinkommen.
    »Nette Hütte, Partner.«
    »Angenehm, stimmt. Abends ist hier richtig was los.«
    Claude schlendert durch den Laden. Am Tisch mit dem Schild S CIENCE -F ICTION bleibt er stehen und inspiziert das Angebot. Er sucht ein Buch aus und geht damit zum Schreibtisch. Morgenwelt.
    »Ich bin froh, dass du da bist«, sagt Claude. Er klopft auf den Buchumschlag: pock, pock pock pock. »Schön, dich in der Nähe zu haben.«
    »Schön, hier zu sein«, sagt Penumbra. »Eigentlich bin ich dir fast böse, dein Loblied auf die Stadt hättest du ruhig ein bisschen schriller singen können. Du wolltest Kalifornien wohl ganz für dich allein haben, was?«
    Claude muss lachen und nickt freundlich. Dann erzählt er Penumbra, dass seine Kollegen erst vor ein paar Tagen eine Computerverbindung quer durchs ganze Land eingerichtet hätten. »Nicht nur ein Netzwerk«, sagt er, sondern ein Inter- Netzwerk.«
    »Was haben sie übertragen?«
    »Nur ein paar Buchstaben … fast nichts. Dann ist es abgestürzt. Trotzdem ziemlich cool. Es war … hey. « Er hält mitten im Satz inne und bemerkt zum ersten Mal die hohen Regale, die im hinteren Teil des Ladens aufragen. »Was ist das denn?«
    Magnetisch angezogen, macht Claude einen Schritt nach vorn. Das Inter-Netzwerk ist vergessen. Er schaut nach oben in die Dunkelheit, wo die Reihen und Säulen aus Büchern scheinbar unendlich weit nach oben reichen. Das düstere, von Mr. Fang höchstpersönlich in Auftrag gegebene Gemälde kann er nicht sehen. Es können nur die sehen, die die hohen Leitern bis ganz nach oben steigen. Und auch wenn Ajax Penumbra sie in späteren Jahren nicht mehr so oft hinaufsteigt, so vergisst er doch keinen Augenblick, was da oben zu sehen ist.
    Kletterer in Umhängen auf einem steilen, felsigen Weg. Sie strecken die Arme aus, halten sich an den Händen fest. Kletterer, die sich gegenseitig vorwärtsziehen.

ANHANG
    B ücher, die im September 1969 in Al-Asmaris rund um die Uhr geöffneter Buchhandlung auf dem niedrigen Tisch mit dem Schild M OS E MPFEHLUNGEN liegen:
    Lloyd Alexander:   Der Fürst des Todes
    Maya Angelou:   Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt
    Penelope Ashe:   Nackt kam die Fremde
    Margaret Atwood:   Die essbare Frau
    J. G. Ballard:   Karneval der Alligatoren
    Richard Brautigan:   In Wassermelonen Zucker
    John Brunner:   Morgenwelt
    Michael Crichton:  Andromeda
    Philip K. Dick:   Träumen Androiden von elektrischen Schafen?
    Lawrence Ferlinghetti:   The Secret Meaning of Things
    Stan Lee und Jack Kirby:   Die Fantastischen Vier, Nr. 89
    Ursula K. LeGuin:   Die linke Hand der Dunkelheit
    Norman Mailer:   Heere aus der Nacht
    Michael Moorcock:   I.N.R.I oder die Reise mit der Zeitmaschine
    Philip Roth:   Portnoys Beschwerden
    Jack Vance:   Die Stadt der Khasch
    Kurt Vonnegut:   Schlachthof 5
    Tom Wolfe:   Der Electric Kool-Aid Acid Test
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