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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
Autoren: Nora Roberts
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Lieferwagen verstaut wurden.
    „Ich könnte jetzt einen Kaffee gebrauchen.“
    Sie lächelte und fühlte sich erleichtert, dass der Trubel tatsächlich vorüber war. „Ist noch Kaffee in den Kannen?“
    „Nein, aber ich habe frischen gekocht, bevor ich in den Garten gekommen bin.“ Gemeinsam gingen sie zum Haus. „Wo verbringen sie eigentlich ihre Hochzeitsreise?“
    Das Haus erschien A. J. seltsam leer. Jetzt erst wurde ihr bewusst, wie sehr Clarissa es normalerweise mit Leben füllte. „Sie gehen segeln.“ Mit einem verzweifelten Lachen sah sie sich in der Küche um. „Ich kann mir Clarissa nicht wirklich vorstellen, wie sie den ganzen Tag Segel hisst.“
    „Hier.“ David zog ein Taschentuch aus seinem Jackett. „Setz dich, und lass deinen Tränen freien Lauf. Ich finde, du hast das Recht dazu.“
    „Ich freue mich so sehr für sie.“ Doch kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, begannen tatsächlich die Tränen zu fließen. „Alex ist ein wundervoller Mann, und ich weiß, dass er sie wirklich liebt.“
    „Aber du befürchtest, sie brauche dich jetzt nicht mehr, weil sie jemand anders hat, der sich um sie kümmert“, brachte er ihre Sorge auf den Punkt, ehe er ihr einen Becher mit Kaffee reichte. „Trink erst mal.“
    Während sie daran nippte, nickte sie. „Bisher hat sie mich immer gebraucht.“
    „Das wird sie auch weiterhin.“ Fürsorglich nahm er ihr das zerknüllte Taschentuch aus der Hand und wischte die letzten Tränenspuren ab. „Nur anders als früher.“
    „Ich bin kindisch, nicht wahr?“
    „Das Problem ist, dass du es einfach nicht hinnehmenkannst, hin und wieder ein bisschen kindisch zu sein.“
    Empört und wenig damenhaft schnäuzte sie ihre Nase. „Ich hasse es.“
    „Das überrascht mich nicht. Hast du dich ausgeweint?“
    „Ich denke schon“, sagte sie, ehe sie noch ein letztes Mal aufschluchzte. Dann riss sie sich zusammen und nahm noch einen Schluck Kaffee.
    „Ich möchte gern noch einmal hören, dass du mich vermisst hast. Kannst du es wiederholen?“
    „Das war in einem Anflug von Schwäche“, grummelte sie in ihren Kaffeebecher und senkte verlegen den Blick.
    Entschlossen nahm er die Tasse aus ihren Händen. „Keine weiteren Ausflüchte, Aurora! Du sagst mir jetzt sofort, was du von mir erwartest und was du für mich empfindest.“
    „Komm zurück.“ Sie schluckte und wünschte, er möge etwas erwidern, statt sie einfach nur stumm anzusehen.
    „Weiter.“
    „David, das ist nicht einfach für mich.“
    „Ja, ich weiß.“ Reglos schaute er sie an. Ihr kleines Geständnis genügte ihm noch nicht. „Es fällt uns beiden schwer.“
    „Nun gut.“ Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Als du vorgeschlagen hast, wir könnten zusammenziehen, kam das für mich völlig überraschend. Ich wollte gern in Ruhe darüber nachdenken, aber du bist sofort wütend geworden. Seit du gegangen bist, hatte ich Zeit, mir über vieles klar zu werden. Und ich finde deine Argumente überzeugend.“
    Bis zum letzten Augenblick bleibt sie sachlich und geschäftsmäßig, dachte er. Sie hat nicht den Mut, mit offenen Kar ten zu spielen. „Auch ich hat te Zeit, noch ein mal da rübernachzudenken. Und ich bin zu einem anderen Ergebnis gekommen.“
    Entsetzt starrte sie ihn an. Es war, als habe er ihr einen heftigen Schlag versetzt. Natürlich war es immer schmerzhaft, abgelehnt zu werden. Doch noch nie hatte sie eine Zurückweisung mit solcher Wucht erlebt. „Ich verstehe“, erwiderte sie tonlos. Ihre Hände zitterten so stark, dass sie die Tasse abstellen musste.
    „Bei dieser Hochzeit hast du gute Arbeit geleistet, A. J.“
    Die Situation war so verrückt, dass sie am liebsten laut gelacht hätte. „Danke für das Kompliment.“
    „Ich könnte mir vorstellen, dass du so etwas noch einmal machen möchtest.“
    „Ja, natürlich.“ Sie ballte die Hände und drückte die Fäuste gegen ihre brennenden Augen. „Vielleicht sollte ich einen Beruf daraus machen.“
    „Nein, ich habe eigentlich nur an eine weitere Hochzeit gedacht. Unsere.“
    Sie hatte sich so sehr darauf konzentriert, nicht wieder zu weinen, dass sie ihm nicht genau zugehört hatte. „Unsere was?“, fragte sie verwirrt.
    „Unsere Hochzeit.“
    Langsam sah sie auf und blickte ihn an. In seinen Augen entdeckte sie einen Hauch von Belustigung. „Wovon sprichst du?“
    „Du hast den Brautstrauß gefangen. Und ich bin sehr abergläubisch.“
    „Das ist nicht witzig.“ Mit weichen Knien stand sie auf und
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