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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
Autoren: Nora Roberts
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Gespräch mit Steiger.“
    „Das ist ja wunderbar!“ Es fiel ihr schwer, geschäftsmäßig zu klingen. Und noch schwerer, ihm nicht zu zeigen, wie sehr sie sich freute. „Mit diesem Film wirst du Aufsehen erregen.“
    „Und wenn dieses Drehbuch es tatsächlich schafft, verfilmt zu werden, ist das dir zu verdanken.“
    „Ein schönes Gefühl.“
    „Ich habe seit Ewigkeiten keinen Walzer mehr getanzt“, sagte er und glitt mit seiner Hand unter ihren Ellbogen. In stummem Einverständnis führte er sie auf die Tanzfläche. „Als ich dreizehn war, hat meine Mutter mich gezwungen, mit meiner Kusine zu tanzen. Damals fand ich Mädchen schrecklich. Mittlerweile habe ich meine Meinung geändert.“ Er legte seine Hand auf ihre Taille. „Du bist sehr angespannt.“
    Konzentriert zählte sie den Takt mit, richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Schritte und versuchte, nicht daran zu denken, wie wundervoll es war, seine Nähe zu spüren. „Ich wünsche so sehr, dass sie glücklich wird.“
    „Darüber musst du dir keine Sorgen mehr machen.“
    Voller Hingabe tanzte ihre Mutter mit Alex, sie schienen die anderen Paare kaum wahrzunehmen. „Nein, so wie es aussieht, muss ich das nicht.“ Sie konnte ein Seufzen nicht unterdrücken.
    „Du darfst ruhig ein bisschen traurig sein.“ Ihr Duftwar noch ebenso leicht und unaufdringlich, wie er ihn in Erinnerung hatte.
    „Nein, das ist selbstsüchtig.“
    „Es ist normal“, widersprach er. „Geh nicht so hart mit dir ins Gericht.“
    „Ich fühle mich so allein, als hätte ich sie verloren.“ Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten.
    „Aber das hast du nicht.“ Ganz leicht fuhr er mit den Lippen über ihre Schläfe. „Es ist nur ungewohnt, sie teilen zu müssen.“
    Er war so freundlich und liebevoll, dass ihr Widerstand in sich zusammenbrach. „David.“ Sie verstärkte ihren Griff an seiner Schulter. „Ich habe dich so sehr vermisst.“ Es kostete sie unendliche Überwindung, es auszusprechen. Doch kaum dass sie die erlösenden Worte gesagt hatte, brachen alle Dämme.
    „Aurora.“
    „Sag jetzt nichts, bitte.“ Sie wusste, dass sie die schützende Kontrolle wiedererlangen musste. „Ich wollte nur, dass du es weißt.“
    „Wir müssen uns endlich aussprechen.“
    Als sie gerade zustimmen wollte, endete die Musik, und über das Mikrofon ertönte die Ansage: „Alle unverheirateten Damen werden gebeten, sich für den Brautstrauß aufzustellen.“
    „Los, komm schon, A. J.“ Lachend fasste ihre neue Stiefschwester sie am Arm und zog sie mit. „Wir müssen doch erfahren, wer die nächste Braut sein wird.“
    Sie hatte kein Interesse an kichernden jungen Mädchen oder daran, den Brautstrauß zu fangen. Schließlich war sie mit ihrem Leben zufrieden. Es verlief in geordneten Bahnen, und das sollte auch so bleiben. Gedankenverlorensuchte A. J. Davids Blick, sodass sie erst im letzten Moment schützend die Arme hochwerfen konnte, als der Strauß direkt auf sie zuflog. Instinktiv griff sie zu. Vollkommen verwirrt nahm sie die Glückwünsche und Neckereien der anderen Gäste entgegen.
    „Ein weiteres Zeichen?“, meinte Clarissa zwinkernd, als sie ihre Tochter küsste.
    „Ein Zeichen dafür, dass meine Mutter am Hinterkopf Augen hat und ziemlich gut zielen kann.“ Verlegen barg A. J. ihr Gesicht in den üppigen Blüten. Sie dufteten wie ein süßes Versprechen. „Du solltest den Strauß behalten! Er ist so schön.“
    „Bloß nicht! Das bringt Pech, und ich werde das Schicksal nicht herausfordern.“
    „Ich werde dich vermissen, Momma.“
    Sie verstand, wie sie ihre Tochter immer verstanden hatte, doch sie lächelte nur. „In zwei Wochen bin ich zurück.“
    Es blieb kaum Zeit für eine letzte Umarmung, denn schon verschwanden Clarissa und Alex unter einem Schauer von Reiskörnern und unzähligen Glückwünschen in die Flitterwochen.
    Die ersten Gäste gingen, andere setzten sich noch einmal zusammen. Als die Sonne langsam unterging, packten die Musiker ihre Instrumente zusammen.
    „Es war ein langer Tag.“
    Verwirrt wandte sie sich um und sah David hinter sich stehen. In einer längst vertrauten Geste reichte sie ihm ihre Hand, ehe sie darüber nachgedacht hatte. „Ich dachte, du bist schon fort.“
    „Nein, ich habe mich nur aus dem Rummel zurückgezogen. Du hast gute Arbeit geleistet. Das Fest war ein voller Erfolg.“
    „Kaum zu glauben, dass es schon vorbei ist.“ Träge schaute sie zu, wie die letzten Stühle zusammengeklappt und im
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