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Die Trasse von A'hi-nur

Die Trasse von A'hi-nur

Titel: Die Trasse von A'hi-nur
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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nach Sklaverei? (anfechtbar, siehe griechische Tempelbauten)
    Götterbild - ?
    Dunkler Fleck auf Terrasse – ?
    Besonderer Ausbau der letzten Kammern – ?
    Nun mache sich da einer einen Reim drauf! Ich versuchte, ausgehend von den verschiedensten Einzelheiten, vernünftige Zusammenhänge zurechtzuspinnen, aber es wurde immer Blödsinn daraus. Schließlich wurde ich direkt zornig und wollte den Zettel zerreißen, als Achmed über meine Schulter griff und mir das Papier wegnahm.
    »Eine gute Zusammenstellung!« sagte er. »Sie zeigt alles viel klarer!«
    Ich drehte mich überrascht um. Er lächelte mich ernst und – wie mir schien – ein wenig sorgenvoll an. Neben ihm stand Inge, ebenfalls mit einem Zettel in der Hand, und machte ein Gesicht, das ein einziges Fragezeichen war. Richtig – jetzt entsann ich mich, daß die Morsetaste geklappert hatte, während ich mir den Kopf zerbrach.
    Sie hielt mir den Zettel hin. »Lies mal! Eben gekommen!«
    WOHER STAMMT GESTEINSSPLITTER? STEIN DURCHTRÄNKT MIT METALLATOMEN. ENTSTEHUNGSART UNBEKANNT. DARSTELLUNG IM LABOR SELBST BEI HOHEM DRUCK UND HOHER TEMPERATUR NICHT MÖGLICH! ERBITTE NÄHERE ANGABEN. DR. OMAR SAREDDIN las ich.
    Ich schüttelte den Kopf. Es ging offenbar um den Gesteinssplitter von dem dunklen Fleck auf der Terrasse, den wir zur Analyse gesandt hatten. Für mich wurde alles immer rätselhafter.
    »Für mich ist jetzt alles klar«, sagte Achmed, »wenigstens so weit, daß ich mit euch darüber sprechen kann. – Kommt!«
    Na schön, ich war zufrieden, daß ich mir nicht weiterhin selbst den Kopf zerbrechen mußte. Offenbar eignete er sich doch nicht ganz so gut dazu, wie ich gedacht hatte.
    Denn jetzt waren mir nicht nur all die Fakten unverständlich, von denen hier schon die Rede war, sondern auch das beinahe finstere Gesicht, das Achmed machte. Wenn einer in der Lage ist, sich da ‘rauszufinden, dann dürfte man doch wohl erwarten, daß er sich wenigstens darüber freut!
    »Ich will euch sagen, was ich denke«, begann Achmed, als wir uns alle gesetzt hatten, »und ihr sollt mir sagen, ob das zu phantastisch ist. Für mich gibt es keine andere Lösung, die in der Lage wäre, all diese widersprechenden Tatsachen in einen verständlichen Zusammenhang zu bringen. Aber ich bin voreingenommen, weil ich mir diese Idee auf Grund früherer Spekulationen schon in den ersten Tagen hier gebildet und dann alle neuentdeckten Fakten sofort in diesen Gedankenrahmen eingeordnet habe.
    Ich würde euch auch lieber von irgendeinem festen Punkt dahin führen, daß ihr es selbst entdeckt, aber ich sehe keine Möglichkeit dazu. Ich werde es also einfach sagen.«
    Er holte noch einmal tief Atem und fuhr dann fort: »Also – vor 10000 bis 15000 Jahren sind Raumfahrer von einem fernen Stern auf der Erde gelandet und haben bei Baalbek und hier und vielleicht auch noch anderswo solche Terrassen als Start- und Landeplätze für ihre Raumschiffe gebaut.«
    Wir alle saßen da wie vom Donner gerührt. Diese Annahme war so phantastisch unglaubhaft, ja beinahe unwirklich, daß ich fühlte, wie mir vor Erregung ein verstörtes Kichern in der Kehle aufstieg – wie einem Kind, das ja seiner Erregung auch manchmal durch sinnloses Lachen Luft verschafft.
    Als ich so weit war, daß ich meine Umgebung wieder mit normalen Augen betrachten konnte, sah ich nach den anderen. Die Zwillinge grinsten. Na ja, die nahmen das alles hier sowieso nicht ernst, das hatte ich schon gemerkt, die machten nur aus Gutmütigkeit tüchtig weiter mit und auch weil sie nun einmal hier waren. Inge aber schien es genauso gegangen zu sein wie mir, und sie kroch nun mit den Augen förmlich in Achmeds Mund hinein; und – ich wollte es nicht und empfand es als ungehörig von mir – es ging mir wie schon so oft gegen den Strich. Darum wandte ich mich schnell wieder Achmed zu, der nur darauf gewartet zu haben schien.
    »Ich will euch jetzt zeigen, daß diese unglaubliche Annahme alle bisher entdeckten Tatsachen erklärt«, fuhr er fort. »Den Schlüssel zum Verständnis bildet gerade die absurdeste von allen Tatsachen, die wir bisher feststellen konnten: das Ergebnis der Radiokarbonanalyse. Ich möchte aber trotzdem mit den drei Fragezeichen auf der Liste unseres Ingenieurs beginnen. Das seltsame Götterbild ist unter dieser Voraussetzung natürlich das Bild eines Kosmonauten im Raumanzug. Darauf deutet auch der Stern hin, den er in der Hand hält. Der dunkle Fleck auf der Terrasse entstand, als der Staustrahl der
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