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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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anderen Seite noch mal.«
    Castor übernahm die erste Wache. Er empfing eine Menge Signale, denn im Knoten schwirrten die Nachrichten hin und her. Er fand auch heraus, daß die Antenne nicht mehr als ein Signal auf einmal aufnahm. Er schwang das Ding herum, hörte einem Signal nur so lange zu, bis er sicher war, daß es nicht von Hazel kam, und drehte weiter.
    Pollux tippte ihm auf den Arm und legte den Helm an seinen. »Schon etwas entdeckt?«
    »Nichts. Wenn ich sie nicht finde, kehre ich gar nicht um.«
    »Hör auf, den billigen Helden zu spielen.«
    City Hall blieb hinter ihnen. Endlich überließ Castor zögernd die Wache seinem Bruder. Pollux war etwa zehn Minuten an der Antenne, als er heftig winkte und den anderen bedeutete, ganz still zu sein. »Was ist los?« fragte Castor.
    »Klang wie ein weinendes Kind. Es hätte Buster sein können.«
    »Wo?«
    »Ich habe es verloren, als ich versuchte, das Minimum einzustellen.«
    Charlie hatte bereits wortlos das Schiff gewendet und flog mit der gleichen Beschleunigung wie vorher zurück. Pollux schwang langsam die Antenne.
    »Da ist es wieder!« Er boxte seinen Bruder.
    Der alte Charlie wartete, bis das Minimum eingestellt war.
    »In welche Richtung?« fragte Castor.
    »In die hier.«
    »Ich sehe aber nichts.«
    »Ich auch nicht. Ist nur so eine Ahnung.«
    Castor sagte nichts. Es war völlig gleichgültig, in welcher Richtung sie zuerst suchten. Charlie steuerte das Boot, grob gesehen, auf Wega zu. Pollux nickte nach ein paar Minuten heftig. Das Signal war stärker und das Minimum klar eingegrenzt. Aber immer noch war nichts zu sehen. Castor sehnte sich nach einem echten Radargerät. Nun konnte er selbst das Weinen hören. Es war Buster – es mußte Buster sein.
    »Da!«
    Das war Charlie. Castor konnte nichts erkennen. Doch dann folgte sein Blick dem ausgestreckten Finger des Alten – ein Lichtpunkt, zwischen den Sternen kaum zu erkennen.
    Charlie manövrierte das Boot so lässig wie ein Fahrrad. Als sie angekommen waren, beharrte er darauf, selbst an Bord zu gehen.
    Lowell war zu hysterisch, um zusammenhängend sprechen zu können. Als sie sahen, daß ihm weiter nichts fehlte, wandten sie sich sofort Hazel zu. Sie saß angeschnallt da, ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht. Ihre Augen waren offen, aber sie antwortete nicht, als die Zwillinge sie anredeten.
    Charlie sah sie an und schüttelte den Kopf. »Keine Chance mehr, Jungs. Sie trägt nicht einmal einen Sauerstoffbehälter.«
    Dennoch befestigten sie einen Zylinder an ihrem Anzug – und die Zwillinge machten die Rückreise mit einem Sauerstoffbehälter, den sie beide anzapften. Charlie jagte mit Höchstgeschwindigkeit auf City Hall zu und verbreitete unterwegs die Neuigkeit.
     
    *
     
    Man brachte Hazel zu Mister Fries, da dort am meisten Platz war. Mrs. Fries schob die Zwillinge zur Seite und wandte selbst künstliche Atmung an. Zehn Minuten später wurde sie von Dr. Stone abgelöst.
    Es hatte den Anschein, als drängte ganz Rock City sich am Eingang. Fries jagte alle nach draußen und verrammelte zum ersten Mal in der Geschichte die Tür zu seinem Laden. Nach einer Weile wechselte sich Dr. Stone mit ihrem Mann ab, dann übernahm sie wieder die Behandlung.
    Meade weinte still vor sich hin; Charlie zupfte an seinen Fingern und sah unglücklich drein. Dr. Stones Gesichtszüge waren hart und männlich, während sie künstliche Atmung anwandte. Lowell weinte nicht mehr. Er schmiegte sich an Meade und starrte leer vor sich hin. Er wußte nicht, was vorging. Er hatte den Tod bisher noch nicht erlebt. Castor und Pollux schluchzten.
    Wieder wechselten Roger Stone und Edith die Plätze. Als Roger zurückkam, war sein Gesicht ohne Hoffnung. »Paps?« flüsterte Pollux. »Ist sie …?«
    Erst jetzt bemerkte der Kapitän seine beiden verzweifelten Söhne. Er legte ihnen je einen Arm um die Schulter. »Ihr dürft nicht vergessen, daß sie sehr alt ist, Jungs.«
    Hazel öffnete die Augen. »Ist sie das?«

 
19
     
    Hazel hatte einen alten Fakirtrick angewandt. Sie hatte so flach wie möglich geatmet und sich dadurch ganz rasch in ein Koma versetzt. Wenn man sie hörte, hatte nie eine echte Gefahr bestanden. Sterben? Pah, so schnell erstickte man nicht! Natürlich, sie hatte sich mit den Hilferufen auf Lowell verlassen müssen, weil er weniger Sauerstoff verbrauchte als sie. Aber Selbstmord, um den Jungen zu retten? Lächerlich!
    Erst am nächsten Tag rief Roger Stone die Söhne zu sich. »Ihr habt bei der Rettung
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