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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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verwaltest …?«
    »Was ist damit?«
    »Drei Prozent Zinsen sind nicht sehr viel.«
    Mister Stone schüttelte heftig den Kopf. »Eure Dukaten werden nicht in irgendein verrücktes Unternehmen investiert. Vielleicht waren Finanzgenies in meiner Generation nicht in Mode, aber ich verspreche euch, daß ich euch das Geld eines Tages so übergebe, wie ich es bekommen habe.«
    »Das ist es ja. Es macht dir Sorgen. Du wärst sie los, wenn du uns das Geld gleich geben würdest.«
    »Nein. Ihr seid zu jung.«
    »Zum Verdienen waren wir nicht zu jung.«
    Seine Mutter kicherte. »Jetzt haben sie dich festgenagelt!«
    Dr. Stone sagte heiter: »Streite nicht mit Roger, wenn er die Zwillinge maßregelt, Mutter. Meade, dreh dich etwas nach links.«
    Mister Stone meinte: »Das ist richtig, Cas. Aber ihr seid vielleicht doch zu jung, um das Geld zusammenzuhalten. Worauf wollt ihr hinaus?«
    Castor blinzelte, und Pollux löste ihn ab. »Paps, wir haben eine wirklich ein-ma-lige Gelegenheit, dieses Geld für uns arbeiten zu lassen. Nichts Verrücktes, wirklich nicht. Wir sehen jeden Penny vor uns. Und wir könnten herrliche Gewinne machen.«
    »Hmm – wie?«
    »Wir kaufen ein Schiff und setzen es als Transportmittel ein.«
    Als sein Vater den Mund öffnete, fügte Castor rasch hinzu: »Wir können einen Detroiter billig bekommen und selbst überholen. Wir brauchen also keinen Cent Reparaturkosten zu bezahlen.«
    Pollux schloß lückenlos an: »Du hast selbst gesagt, daß wir geborene Mechaniker sind, Paps.«
    »Wir würden das Ding wie ein rohes Ei behandeln; schließlich wäre es unser eigenes Schiff«, meinte Castor.
    Pollux: »Wir haben beide Flugscheine, für den Kontroll- und Maschinenraum. Wir brauchen also nicht einmal eine Mannschaft.«
    Castor: »Keinen Boß – große Klasse.«
    Pollux: »Wir bringen Handelsgüter zu den Asteroiden hinaus und kommen mit hochwertigen Erzen zurück. Es kann gar nichts schiefgehen.«
    Castor: »Vierhundert Prozent Gewinn, vielleicht fünfhundert.«
    Pollux: »Eher noch sechshundert.«
    Castor: »Wir würden dich nicht dauernd ärgern.«
    Castor: »Und würden nicht zum Abendessen zu spät kommen.«
    Pollux hatte den Mund bereits wieder geöffnet, als sein Vater »RUHE!« brüllte. Er fuhr fort: »Edith, bring das Faß. Diesmal wird es ernst.« Mister Stone hegte die – oft ausgesprochene – Theorie, daß man Söhne in einem Faß aufziehen und durch das Spundloch füttern solle. In der Praxis existierte das Faß nicht.
    Dr. Stone sagte: »Ja, Liebling«, und modellierte weiter.
    Großmutter Stone sagte: »Verschwendet euer Geld nicht an einen Detroiter. Sie sind instabil; das Gyrosystem funktioniert nicht recht. Ich möchte keinen geschenkt. Warum nehmt ihr keine Douglas!«
    Mister Stone wandte sich an seine Mutter. »Hazel, wenn du die Jungen zu diesem Unsinn noch ermutigst …«
    »Überhaupt nicht! Eine rein intellektuelle Diskussion. Mit einer Douglas könnten sie Geld verdienen. Eine Douglas hat ein sehr vorteilhaftes …«
    »Hazel!«
    Seine Mutter schwieg und sagte dann nachdenklich vor sich hin: »Ich weiß, daß es auf dem Mond Redefreiheit gibt; ich habe es selbst in die Charta eingetragen.«
    Roger Stone wandte sich wieder seinen Söhnen zu. »Hört mal her, Jungs. Als sich die Handelskammer entschloß, die Pilotenausbildung in ihr Jugendwohlfahrtsprogramm aufzunehmen, war ich voll und ganz dafür. Ich war sogar für die Pilotenlizenzen, die sie an Absolventen ihrer Kurse ausgaben. Als ihr beide mit euren Urkunden ankamt, war ich stolz auf euch. Es ist ein Beruf für junge Männer; Handelspiloten beginnen mit achtzehn und …«
    »… werden mit dreißig aus dem Verkehr gezogen«, ergänzte Castor. »Wir haben also keine Zeit zu verschwenden.«
    »Halte den Mund. Jetzt rede ich eine Weile. Wenn ihr glaubt, daß ich dieses Geld von der Bank hole und euch Teufelsbraten in einem Schrotthaufen losschicke, der in die Luft geht, sobald ihr zwei g überschreitet, dann habt ihr euch gewaltig getäuscht. Außerdem sollt ihr im September auf die Erde. Die Vorlesungen beginnen.«
    »Wir waren schon auf der Erde«, erwiderte Pollux.
    »Und es war abscheulich«, ergänzte Castor.
    »Soo dreckig.«
    »Und soo laut.«
    »Überall Erdmaden«, beendete Castor die Beschreibung.
    Mister Stone winkte ab. »Zwei Wochen wart ihr dort – das reicht nicht, um sich ein Urteil zu bilden. Es wird euch gefallen, wenn ihr euch erst einmal daran gewöhnt habt. Ihr könnt reiten, Baseball spielen und segeln
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