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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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Castor. »Wir müssen uns erst noch ansehen, was der Ungar auf seinem Platz hat. Und die Regierungs-Verkaufsstelle ist auch noch da.«
    »Wie? Der Preis gilt nur, wenn ihr sofort kauft. Alteisen-Dan hat keine Zeit, zweimal zu verhandeln.«
    »Wir kommen morgen noch einmal vorbei. Wenn die Kiste bis dahin nicht verkauft ist, können wir ja weitermachen, wo wir heute aufgehört haben.«
    »Wenn ihr den Preis halten wollt, müßt ihr eine Optionszahlung leisten.«
    »Aber nein, wir verlangen keinesfalls, daß Sie ein Geschäft unsertwegen nicht machen. Wenn bis morgen jemand vorbeikommt, der das Schiff nimmt, wollen wir ihn nicht daran hindern. Komm’ jetzt, Pol.«
    Ekizian zuckte mit den Schultern. »Hat mich gefreut, euch kennenzulernen, Jungs.«
    »Danke, Sir.«
    Als sie die Schleuse hinter sich schlossen und warteten, bis der Druckausgleich stattfand, sagte Pollux: »Du hättest ihm einen Optionspreis zahlen sollen.«
    Sein Bruder sah ihn an. »Bei dir stimmt was nicht, Kleiner.«
     
    *
     
    Nachdem die Brüder Alteisen-Dan verlassen hatten, begaben sie sich im Laufschritt in Richtung Raumhafen, um noch rechtzeitig die Untergrundbahn zur Stadt zu erreichen. Wenn sie zum Abendessen daheim sein wollten, hatten sie noch eine knappe halbe Stunde Zeit. Normalerweise hätten sie nichts auf Pünktlichkeit gegeben, aber Castor begann nicht gern eine Familiendebatte, wenn er sich wegen irgendeiner Nebensache in der Defensive befand. Deshalb trieb er Pollux zur Eile an.
    Auf halbem Wege wurden sie von einem Traktor der General Synthetics eingeholt. Sie winkten dem Fahrer, und der Mann fragte per Funk: »Was gibt’s?«
    »Sie sind doch sicher zur Terra-Fähre unterwegs?«
    »Natürlich.«
    »Mensch, das ist Jefferson«, sagte Pollux. »He, Jeff – wir sind es, Cas und Pol. Kannst du uns an der Bahnstation absetzen?«
    »Klettert nur nach oben.« Neugierig fuhr er fort: »Was bringt euch potentielle Selbstmörder in diese Außenbezirke der Kultur?«
    Castor zögerte und sah Pollux an. Sie kannten Jefferson James seit einiger Zeit und hatten in der Stadtliga gegen ihn gespielt. Er war ein alter Mondhase, aber kein Eingeborener. Kurz bevor sie auf die Welt kamen, war er auf Luna gelandet, um Eindrücke für seinen Roman zu sammeln. Der Roman war immer noch nicht fertig.
    Pollux nickte, und Castor fragte: »Kannst du ein Geheimnis behalten, Jeff?«
    »Klar – aber vergeßt nicht, daß jeder x-beliebige unser Gespräch abhören kann. Sprecht lieber mit eurem Anwalt, bevor ihr ein Verbrechen begeht.«
    Castor sah sich um, aber außer zwei Lastern in der Ferne war nichts zu erkennen. »Wir wollen ins Geschäft einsteigen.«
    »Seid ihr das nicht schon?«
    »Es geht um etwas ganz Neues – interplanetarischer Handel. Wir wollen ein Schiff kaufen und es selbst leiten.«
    Der Fahrer stieß einen Pfiff aus. »Erinnert mich daran, daß ich meine Exportaktien schleunigst verkaufe. Wann soll denn die große Sache starten?«
    »Wir sind dabei, ein Schiff zu kaufen. Weißt du etwas Ordentliches?«
    »Ich werde meine Spione verständigen.« Danach schwieg er, weil der Verkehr in Richtung Raumhafen ständig zunahm. »So, hier sind wir«, meinte er nach einer Weile. Die Jungen kletterten von der Ladefläche, und er fügte hinzu: »Wenn ihr noch ein Mannschaftsmitglied braucht, denkt an mich.«
    »Gut, Jeff. Danke fürs Mitnehmen.«
    Dennoch kamen sie zu spät. Eie Trupp Soldaten füllte den ersten Wagen; als der nächste kam, hatten die Passagiere des inzwischen gelandeten terranischen Schiffes den Vorrang. Und danach mußten sie mit der abgelösten Arbeiterschicht von General Synthetics um Plätze kämpfen. Als sie in der Wohnung ankamen, war das Abendessen längst vorbei.
    Mister Stone sah auf, als sie hereinkamen. »Ah! Ihr habt wohl auswärts gegessen?« Er hatte ein Tonband auf dem Schoß und ein Mikrophon um den Hals.
    »Paps, es war unvermeidlich«, begann Castor. »Wir …«
    »Es ist immer unvermeidlich«, unterbrach ihn sein Vater. »Die Einzelheiten interessieren mich nicht. Euer Essen ist warmgestellt. Ich wollte es zurückschicken, aber eure Mutter wurde weich.«
    Dr. Stone sah von ihrem Platz am anderen Ende des Wohnzimmers auf, wo sie ihre älteste Tochter Meade modellierte. »Korrektur«, erklärte sie. »Euer Vater wurde weich. Ich hätte euch verhungern lassen. Meade, hör auf, dich dauernd umzudrehen.«
    »Schach«, verkündete ihr vierjähriger Bruder und erhob sich vom Fußboden, wo er mit Großmutter Schach gespielt
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