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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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hatte. Er lief auf die beiden zu. »He, Cas, Pol, wo wart ihr? Am Hafen? Warum habt ihr mich nicht mitgenommen? Und habt ihr mir was mitgebracht?«
    Castor packte ihn an den Füßen und hob ihn hoch, daß sein Kopf nach unten pendelte. »Ja. Nein. Vielleicht. Hier, Pol – fang ihn.« Er ließ Gen Kleinen durch die Luft segeln. Sein Zwillingsbruder fing ihn auf – ebenfalls an den Beinen.
    »Selber Schach«, verkündete Großmutter, »und Matt in drei Zügen. Lowell, laß dich von der Familie nicht ablenken.«
    Der Kleine pendelte in der Luft und sah auf das Schachbrett hinunter. »Falsch, Hazel. Jetzt lasse ich dich meine Königin nehmen und dann – boiing!«
    Seine Großmutter sah wieder das Brett an. »Wie? Moment – angenommen, ich lasse dir die Königin und … also, dieser Fratz! Hat er mich schon wieder erwischt!«
    »Du solltest ihn nicht so oft gewinnen lassen, Hazel«, sagte Meade. »Das verdirbt ihn.«
    »Meade, zum neunten Mal, dreh dich nicht dauernd um!«
    »Entschuldige, Mutter. Machen wir eine Pause.«
    Großmutter fauchte. »Du glaubst doch nicht, daß ich mich absichtlich schlagen lasse? Spiel du mal mit ihm! Mir reicht es.«
    Meade sprach im gleichen Augenblick wie ihre Mutter; Pollux warf den Kleinen zurück zu Castor und meinte: »Nimm du ihn. Ich will jetzt essen.« Das Kind quietschte. Mister Stone brüllte: »RUHE!«
    »Und ich will nichts mehr hören«, fuhr er fort. Er nahm das Mikrophon ab. »Wie soll ein Mensch bei diesem Höllenlärm seinen Lebensunterhalt verdienen? Dieses Kapitel muß noch einmal vollkommen überarbeitet, morgen nach New York geschickt, gefilmt, verteilt und gesendet werden. Das ist unmöglich.«
    »Dann laß es doch«, erklärte Dr. Stone heiter. »Oder arbeite in deinem Zimmer – es ist schalldicht.«
    Mister Stone wandte sich seiner Frau zu. »Liebling, ich habe dir schon tausendmal erklärt, daß ich allein nicht arbeiten kann. Ich schlafe ein.«
    »Wie wird es, Vater?« fragte Castor. »Hart?«
    »Nun, wenn du mich schon fragst, die Gauner sind ein gutes Stück voraus, und ich sehe noch keine Chance für die Helden.«
    »Mir fiel etwas ein, während Pol und ich draußen waren. Du läßt den Kleinen, den du in die Handlung eingeführt hast, nachts in den Kontrollraum schleichen. Sie denken nicht an ihn, verstehst du, er ist so jung, daß sie ihn nicht in Eisen geschlossen haben. Sobald er im Kontrollraum ist …« Castor unterbrach sich und sah ratlos drein. »Nein, das geht nicht; er ist zu jung, um das Schiff zu bedienen.«
    »Weshalb denn?« widersprach sein Vater. »Ich muß nur dafür sorgen …« Seine Blicke gingen in die Ferne. »Nein«, sagte er.
    »Doch nicht so gut, was?«
    »Wie? Was? Es ist faul, aber vielleicht kann ich es trotzdem benutzen. Stevenson hat in seiner Schatzinsel etwas Ähnliches gemacht – und er hatte es, glaube ich, von Homer. Mal sehen, wenn wir …« Wieder versank er in Trance.
    Pollux hatte den Warmhalteschrank geöffnet. Castor ließ seinen kleinen Bruder los und fing das Essenspaket auf, das ihm sein Zwilling zuwarf. Er öffnete es. »Schon wieder Fleischpastete«, stellte er angewidert fest. »Und synthetisch noch dazu.«
    »Sag das noch mal lauter«, munterte ihn seine Schwester auf. »Ich versuche Mutter seit Wochen zu einem anderen Restaurant zu bewegen.«
    »Nicht sprechen, Meade«, erklärte Dr. Stone. »Ich modelliere gerade deinen Mund.«
    Großmutter Stone runzelte die Stirn. »Ihr Jungen habt es zu leicht. Als ich auf den Mond kam, gab es eine Zeitlang nur Sojabohnen und Pulverkaffee.«
    »Hazel«, erwiderte Meade, »das letzte Mal hast du von Tee gesprochen.«
    »Wer lügt hier, mein Fräulein, du oder ich?« Hazel stand auf und ging zu ihren Zwillingsenkeln. »Was habt ihr auf Ekizians Schrottplatz gesucht?«
    Castor sah Pollux an, und der erwiderte den Blick. Vorsichtig fragte Castor:.»Woher weißt du das denn?«
    »Versucht nicht, eure Großmutter anzuschwindeln. Wenn man …«
    »… solange auf dem Mond war wie ich …«, stimmte die Familie im Chor ein.
    Hazel zog die Nase kraus. »Manchmal frage ich mich, weshalb ich geheiratet habe.«
    »Versuche lieber nicht, die Frage zu beantworten«, meinte ihr Sohn und wandte sich den Zwillingen zu: »Nun, was habt ihr wirklich da draußen gemacht?«
    Castor konsultierte Pollux mit einem Blick und begann: »Also, Paps, es ist so …«
    Sein Vater nickte. »Eure besten Ideen fangen immer so an. Alles aufpassen!«
    »Du weißt doch – das Geld, das du für uns
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