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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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der Schule, und den Rest könnten wir ihr beibringen.«
    »Cas, du bist verrückt. Wir können sie nicht durch das ganze System mitschleppen. Mädchen sind nur eine Last.«
    »Falsch, Kleiner. Du wolltest ›Schwestern‹ sagen – Mädchen sind nämlich okay.«
    Pollux überlegte. »Da hast du wohl recht.«
    »Ich habe immer recht.«
    »Oh? Und wie war das mit der flüssigen Luft?«
    »Sei doch nicht kleinlich.«
    Großmutter Hazel streckte als nächste den Kopf herein. »Nur ein kurzer Lagebericht, Jungs. Euer Vater ist groggy, aber er kämpft noch wacker.«
    »Wird er uns an das Geld heranlassen?«
    »Sieht bis jetzt nicht so aus. Sagt mal, wieviel verlangte Ekizian für diesen Detroiter?«
    Castor nannte ihr die Summe, und sie pfiff durch die Zähne. »Der Ganove«, sagte sie leise. »Diese unverschämte Erdmade – ich werde dafür sorgen, daß sie ihm die Lizenz abnehmen.«
    »Oh, wir haben uns zu nichts verpflichtet.«
    »Unterschreibt erst, wenn ich neben euch stehe. Ich weiß, wie man mit dem Gauner fertig wird.«
    »In Ordnung. Hazel, glaubst du wirklich, daß ein Detroiter VII instabil ist?«
    Sie runzelte die Brauen. »Die Kreisel sind zu leicht für das Schwerkraftmoment des Schiffes. Ich hasse es, wenn Schiffe schaukeln. Wenn wir ein Tripel-Duo-Kreiselsystem von einem alten Kriegsschiff ergattern könnten, ließe sich damit etwas anfangen. Ich werde mich einmal umhören.«
    Sehr viel später sah Mister Stone bei ihnen vorbei. »Immer noch wach, Jungs?«
    »Ja, komm nur herein.«
    »Um noch einmal auf unser Gespräch von heute abend zurückzukommen …«
    »Gibst du uns das Geld?« fragte Pollux.
    Castor stieß ihm in die Rippen, aber es war bereits zu spät. Ihr Vater sagte: »Kommt nicht in Frage, das wißt ihr. Ich wollte nur folgendes fragen: Habt ihr bei eurer Suche auch größere Schiffe gesehen?«
    Castor sah ihn verständnislos an. »Nein, Sir. Größere Schiffe können wir uns nicht leisten – oder, Pol?«
    »Niemals. Weshalb fragst du, Paps?«
    »Nur so. Gute Nacht.«
    Er ging. Die Zwillinge sahen einander an und reichten sich feierlich die Hand.

 
2
     
    Beim Frühstück am nächsten Morgen – »Morgen« natürlich nach Greenwich-Zeit – spielten die Stones die Episode, die Hazel am Abend zuvor für Mister Stones Marathonserie diktiert hatte. Großmutter Hazel hatte die Spule in aller Frühe in die Kopiermaschine gesteckt, und so war für jeden ein Exemplar da. Sogar Buster hatte eine kleine Seite, und Hazel spielte mehrere Rollen zugleich, wobei ihre Stimme von einem knarrenden Baß zum höchsten Sopran umschlug.
    Alle ließen sich fesseln – nur Mister Stone nicht, der mit einer säuerlichen Mich-bringt-ihr-nicht-zum-Lachen-Miene danebensaß.
    Hazel kippte bei dem grandiosen Finale an der Klippe ihren Kaffee um. Sie holte die Tasse aus der Luft und hielt eine Serviette unter die braune Flut, bevor sie in der geringen Schwerkraft des Mondes den Boden erreichte. »Nun?« wandte sie sich an ihren Sohn, immer noch atemlos von den Versuchen des galaktischen Herrschers, seinem gerechten Schicksal zu entgehen. »Ist das nicht Zucker? Haben wir ihnen eine Gänsehaut verschafft oder nicht?«
    Roger Stone gab keine Antwort, sondern rümpfte nur die Nase.
    Hazel sah ihn erstaunt an. »Es hat dir nicht gefallen? Also, Roger, ich glaube, du bist eifersüchtig. Ich hätte nie gedacht, daß ein Sohn auf seine eigene Mutter neidisch sein könnte. Was habe ich da großgezogen?«
    Buster meldete sich zu Wort. »Mir hat es gefallen. Spielt noch mal die Stelle, wo ich den Raumpiraten erschieße.« Er deutete mit spitzem Finger auf die Familie und zischte dazu. »Uiii! Blut an allen Wänden!«
    »Da hast du die Antwort, Roger. Dein Publikum. Wenn es Buster gefällt, bist du im Geschäft.«
    »Ich fand es aufregend«, warf Meade ein. »Was hat dir nicht gefallen, Paps?«
    »Ja«, forderte ihn Hazel kriegerisch auf. »Los, sag’s uns.«
    »Also schön. Erstens vollführen Raumschiffe keine Drehungen von hundertachtzig Grad.«
    »Meines schon!«
    »Zweitens – was zum Kuckuck soll der Blödsinn mit dem galaktischen Herrscher? Wie kam denn der ins Spiel?«
    »Ach, der! Sohn, dein Stück war am Einschlafen, und da gab ich ihm eine Spritze.«
    »Aber ›galaktischer Herrschen! Das hat soo einen Bart.«
    »Ist das schlimm? Nächste Woche werde ich die Hamlet mit Atomantrieb ausstatten und mit der Othello in Verbindung bringen. Glaubst du, daß Shakespeare mich deswegen verklagt?«
    Roger Stone zuckte mit den
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