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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna
Autoren: Robert A. Heinlein
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entspannten sich. »Hm, vielleicht hast du recht. Allerdings würde ich lieber auf meine Weise literarischen Selbstmord begehen. Kör mal, Hazel, was willst du mit John Sterling machen?«
    »Oh, unser Held bleibt natürlich bis zur letzten Episode. Er und der galaktische Herrscher erledigen sich gegenseitig. Langsame Musik. Finis.«
    »Ja, so müßte es sein. Aber du kannst es nicht machen.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil ich darauf bestehe, diese Szene selbst zu schreiben. Ich habe diesen Leisetreter von einem Galahad seit seiner Geburt gehaßt. Den bringt mir keiner um. Den Spaß möchte ich selbst genießen.«
    Seine Mutter verbeugte sich. »Wie es beliebt, Sir.«
    Mister Stones Miene hellte sich auf. Er griff nach seiner Tasche und schlang sie sich um die Schulter. »Und jetzt sehen wir uns ein paar Raumschiffe an.«
    »Geronimo!«
    Als die vier die Wohnung verließen und auf die Rollbahn traten, fragte Pollux seine Großmutter: »Hazel, was bedeutet ›Geronimo‹?«
    »Alter Druidenspruch für ›Verschwinden wir von hier, selbst wenn wir zu Fuß gehen müssen!‹«

 
3
     
    An der Ostschleuse blieben sie stehen und schlüpften in ihre Anzüge. Wie gewöhnlich schnallte Hazel ihre Pistole außen an den Vakuumanzug. Keiner der anderen war bewaffnet; überhaupt trugen höchstens Zivilwächter und Militärpolizisten Pistolen – und ein paar Oldtimer wie Hazel. »Hazel, muß das sein?« fragte Castor.
    »Es ist mein Recht. Außerdem könnte ich auf eine Klapperschlange treffen.«
    »Hier auf dem Mond? Aber Hazel!«
    »Nichts ›aber Hazel‹! Die meisten Klapperschlangen laufen auf zwei Beinen durch die Gegend. Da, helft mir den Helm schließen.«
    Die Unterhaltung kam ins Stocken, als Buster seine Großmutter anrief und darauf beharrte, mit dem Spiel zu beginnen. Als Castor selbst den Helm aufgesetzt und die Funkverbindung eingeschaltet hatte, stritten die beiden gerade, wer beim letzten Mal die weißen Figuren benützt hatte.
     
    *
     
    Ebenso wie der Schiffsfriedhof von Alteisen-Dan befand sich das Grundstück der Regierung und das des ewig bankrotten Ungarn dicht am Raumhafen. Auf dem Platz des Ungarn forderte ein sonnenverblichenes Schild zum Kaufen auf. GELEGENHEITEN! GELEGENHEITEN! WEGEN GESCHÄFTSAUFGABE RADIKALE PREISSENKUNG! Aber es gab keine Gelegenheiten, wie Mister Stone nach zehn und Hazel nach fünf Minuten erkannte. Der Regierungsplatz enthielt vor allem Robotfrachter ohne Kabinen – für einmalige Reisen gedacht – und veraltete Militärmodelle, die für den Privatgebrauch meist ungeeignet waren. Schließlich standen die Stones auf Ekizians Grundstück.
    Pollux ging sofort auf das Schiff zu, das er und sein Bruder ausgewählt hatten. Sein Vater rief ihn zurück: »He, Pol! Wohin so eilig?«
    »Willst du unser Schiff nicht sehen?«
    »Euer Schiff? Leidest du immer noch unter der Vorstellung, daß ich euch Absolventen einer Baumschule einen Detroiter in die Hände geben würde?«
    »Häh? Weshalb sind wir dann hergekommen?«
    »Weil ich mir einige Schiffe ansehen möchte. Aber ein Detroiter VII interessiert mich nicht.«
    »Aber …«, begann Pollux, doch Castor griff nach seinem Helm und schaltete das Mikrophon aus. Dann übernahm er die Konversation. »Was für eines suchst du, Paps? Wir haben uns die meisten Kähne im Laufe der Zeit angesehen.«
    »Hm, nichts Besonderes. Eine konservative Familienkutsche. Sehen wir uns einmal die Hanshaw da vorne an.«
    »Hast du nicht gesagt, daß die Hanshaws zuviel Treibstoff fressen?« erkundigte sich Hazel.
    »Sicher, aber sie sind sehr bequem. Alles kann man nicht haben.«
    »Weshalb nicht?«
    Pollux hatte sein Mikrophon sofort wieder eingeschaltet. »Paps, wir brauchen keinen kleinen Flitzer. Die Dinger haben zuwenig Frachtraum.« Als Castor wieder nach dem Schalter greifen wollte, schwieg er.
    Aber Mister Stone war durchaus gewillt, ihm zu antworten. »Vergiß das mit dem Frachtraum. Ihr beide würdet euer letztes Hemd verlieren, wenn ihr gegen die gerissenen Händler des Systems ankämpfen müßtet. Ich suche ein Schiff, in dem die Familie hin und wieder eine Vergnügungsreise unternehmen kann; ein Frachter nützt mir nichts.«
    Pollux hielt den Mund, und sie gingen alle zur Hanshaw hinüber. Sobald sie ins Schiffsinnere geklettert waren, begab sich Hazel in den Maschinenraum. Die anderen besahen sich den Kontrollraum und die Wohnkabinen, die in einem Abteil untergebracht waren.
    Das Schiff besaß eine Spinvorrichtung, so daß sich in den
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