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Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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liess sich von Ihnen überzeugen, er glaubte, Sie würden eine heisse Spur verfolgen. Nach dem Match gegen Thun unterhielten wir uns in der Kabine unter vier Augen. Josef liess mich wissen, dass er morgen die Polizei einschalten wolle. Der Match hätte ihm endgültig die Augen geöffnet. Trummer habe bewusst unseren schwächsten Mann angespielt, um den Gegenstoss einzuleiten. Zudem wäre der Ball haltbar gewesen, Mike sei bewusst in die falsche Ecke gesprungen. Ich wollte ihn von einer Anzeige abhalten. Pustekuchen! Josef war voll in seinem Element. Das konnten wir nicht zulassen. Wir mussten in die Offensive gehen.»
    «Da sind Sie auf die Idee gekommen, eine Million Franken zu erpressen.»
    «Richtig. Und gleichzeitig beschäftigten wir Josef damit. Er glaubte nicht mehr an Ihre Franz-Heller-Theorie. So konnten wir sicher sein, dass er sich zuerst um die Geldübergabe kümmern würde. Die Anzeige war somit vorerst abgewendet.»
    «Wer ermordete Josef Doppler?»
    «Mike nahm das Geld in Empfang.»
    «Sie lügen!»
    «Ich bin kein Mörder, Frau Kupfer. Entführung ja, Mord nein.»
    «Tja, die Wahrheit sieht anders aus. Mike Trummer war im Training, was seine Mannschaftskollegen bestätigten.»
    «Dieser sture Idiot! Dieser verbohrte alte Trottel. Er kam hinkend mit dem Koffer auf mich zu, legte ihn vor mir auf den Boden. Als ich den Koffer aufnahm, riss er mir meine Gesichtsmaske vom Kopf. Ich … ich hatte doch keine Wahl … Ich wollte es nicht, wirklich nicht. Aber, was sollte ich tun? … Ich war total von der Rolle, fix und fertig. Deshalb ist mir auch die Migräne so eingefahren. Und dann standen Sie plötzlich vor meiner Tür. Puh! Wir hatten mit allem gerechnet, aber nicht damit. Doch unser kleines Spielchen funktionierte bestens. Plötzlich war alles wieder leicht. Wir hatten die Million und der Einzige, der wusste, dass wir die Spiele manipulierten, war tot.»
    «Fast wären Sie damit durchgekommen.»
    «Ja, beinahe. Wir waren aber nicht gut genug. Wie sind Sie auf uns gekommen?»
    «Über ein Wettbüro.»
    «Ein Wettbüro? Wir platzierten unsere Wetten immer im Ausland unter dem Namen von Mirjam und liessen das Geld auch im Ausland.»
    «Der Inhaber eines der Wettbüros schöpfte Verdacht. Er kennt Jack Lustig, der in Basel ein Wettbüro betreibt, kontaktierte ihn und der begann Nachforschungen anzustellen.»
    «Scheisse!»
    «Haben Sie wirklich geglaubt, dass wir Sie nicht erwischen?»
    «Wenn der Flug nicht storniert worden wäre, sässen wir jetzt bereits in Südamerika auf unserer Hazienda. Mirjam hat sie gekauft.»
    «Und Lena?»
    «Mirjam verliebte sich richtig in die Kleine! Sie wollte sie um keinen Preis auf der Welt hergeben.»
    Am späten Nachmittag des gleichen Tages kreuzten Nadine, der Kommissär und Chris Habegger unangemeldet bei Heller auf. Das Schachspiel dauerte nur wenige Minuten. Gerade lang genug, um den vermeintlichen König schachmatt zu setzen. Ferrari war nach dem Besuch ziemlich sicher, dass Borer von Hellers Seite nichts mehr zu befürchten hatte.
    Den Abend verbrachten alle zusammen im Römerhof. Die Gemeinschaft tat gut, zu frisch war das Geschehene. Wie nah sich doch das Glück und das Unglück, das Lachen und die Tränen, die Freude und das Leid, der Anfang und das Ende standen. Die Verarbeitung, sie brauchte in jedem Fall Zeit. Wieder dachte der Kommissär an die Predigt Salomos. Ein Jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. Gerührt hielt Ferrari die kleine Lena auf dem Arm. Sie lächelte ihn an, einem Engel gleich. Sind Engel nicht die Boten der Liebe? Diesem unfassbaren Wunder, das unser Innerstes hell erleuchtet. Es gibt Augenblicke, die man im ganzen Leben nicht mehr vergisst, und manchmal, ja manchmal lohnt es sich, zu kämpfen, nie aufzugeben und für seine Ideale einzustehen. Man muss das Recht suchen und das Glück kommen lassen. Ja, das muss man.

«Ein gewandt geschriebener Krimi mit viel Lokalkolorit und einem ausgesprochen ‹gmögigen› Kommissär.» Blick
    «Nicht nur die Zutaten für diesen Krimi versprechen vielschichtige Spannung, auch der kurzweilige Schreibstil sorgt dafür, dass man das Buch am liebsten gar nicht mehr zur Seite legen möchte.» Rheingau Echo

    Ein Anruf reisst Kommissär Ferrari am frühen Morgen aus seinen Gedanken und führt ihn zum Tatort eines Mordes. Auf einer der Rheinfähren ist ein toter Mann gefunden worden, ein berühmter Künstler aus der Basler Schickeria. Ehe er sich versieht, steckt
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