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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
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nicht unsympathisch, und deshalb fragte sie, ob sie nicht für einen Moment hereinkommen wolle.
    Die andere zögerte einen Moment, dann übertrat sie die Schwelle. Carlotta bat sie in die Küche, wo sie den Kuchen abstellte.
    »Das ist Schokolade, nicht ?«
    Sie musste lachen. Was für eine nette Geste von Paul, der wusste, dass sie eine Naschkatze war. Sie bewunderte den Zuckerguss. Ein Herz mit Pfeil. Amors Pfeil. Carlotta war auf einmal sehr beschwingt. Das war ein Liebesbeweis, ein echter Liebesbeweis.
    »Und das ist wirklich kein Irrtum ? Ich meine, Sie haben sich nicht in der Tür geirrt ?«
    »Nein, nein, ich hab mir die Adresse genau notiert, Carlotta Torwald in der Nansenstraße. Ihr Freund sagte am Telefon, es solle eine Überraschung sein.«
    Sie lächelte. Wie entzückend von ihm. »Backen Sie auch selbst, oder fahren Sie die Kuchen nur aus ?«
    »Dieser Kuchen ist von mir«, sagte die Frau ernst und seltsam bedeutungsvoll.
    Carlotta brach sich ein kleines Stück ab und kostete davon. »Hmm, der ist wirklich lecker.«
    Den Rest wollte sie heute Abend mit Paul im Bett verspeisen, sie malte sich aus, wie er ihr süße Bröckchen in den Mund schob, von der Vorstellung wurde sie ganz kribbelig.
    »Außerordentlich lecker. Happy Cake , sagten Sie ? Haben Sie vieleicht eine Karte ? Ich würde Sie gerne weiterempfehlen.«
    »Oh«, die Frau zuckte ein wenig zusammen, »eine Karte, nein.«
    Carlotta plauderte munter drauflos, nahm ihre Brille ab und legte sie auf den Küchentisch.
    Sie erzählte von ihrer Lust auf Süßes und dass es überhaupt kein Problem mit den Kalorien gäbe, wenn man sich ansonsten ausgewogen ernähre, gerade Kakao sei gut fürs Herz, erst neulich habe sie in einem Artikel gelesen, dass Menschen, die viel Schokolade äßen, nicht nur gesünder lebten, sondern auch bei weitem unbeschwerter seien.
    Die Frau vom Backservice schien ihr aber gar nicht richtig zuzuhören, und schließlich sagte sie, sie habe noch einige andere Liefertermine, verabschiedete sich eilig von ihr und ging.
    Aufgeregt rief Carlotta ihren Freund auf dem Handy an und bedankte sich überschwänglich bei ihm.
    »Was meinst du, Liebes ? Von welcher Überraschung sprichst du ?«
    »Na, der Kuchen, du Frecher. Schickst mir eine verführerische Vorspeise, bis ich dich als meinen Hauptgang empfange !«
    »Wie ?«
    Carlotta wurde ungeduldig. » Happy Cake !«
    »Ich verstehe nicht ganz.«
    Sie versuchte, sich ihre Verärgerung über seine Begriffsstutzigkeit nicht anmerken zu lassen, und erzählte ihm lang und breit von dem überraschenden Besuch.
    Doch als Paul sagte, er habe gar keinen Kuchen für sie bestellt, wurde ihr plötzlich flau im Magen.
    Sie legte auf und fuhr den Rechner hoch, um nach dem Lieferservice zu googeln. Dabei fiel ihr auf, dass sie ihre Brille vermisste.
    Während sie in der Küche nach ihr suchte, wanderte ihr Blick immer wieder zu dem Schokokuchen hin.
    Und mit einem Mal ekelte sie sich davor.
    Trojan stand im Bad seiner Kreuzberger Wohnung unter der Dusche und seifte sich ein. Die Waffe und den Schlüssel hatte er wie verabredet in Landsbergs Büroschreibtisch versperrt, er hatte sogar noch einmal versucht, ihn auf seinem Handy zu erreichen, doch vergeblich.
    Wieder und wieder dachte er darüber nach, warum die Frau seines Chefs sich so merkwürdig verhielt, aber er kam zu keinem Schluss. Er war sich bloß sicher, dass Landsberg besser auf sie achtgeben sollte, wusste nur nicht, ob er es sich herausnehmen dürfte, ihn darauf anzusprechen, schließlich war er sein Vorgesetzter. Wäre es denn angebracht, sich in sein Privatleben einzumischen ?
    Er stellte das Wasser ab und griff nach einem Handtuch, als das Telefon klingelte. Noch triefend vor Nässe stieg er aus der Wanne, ging in den Flur und sah auf das Display. Als er den Namen darauf las, machte sein Herz einen Sprung. Hastig wickelte er sich das Handtuch um die Hüften und hob ab.
    »Ja ?«
    Es entstand eine kleine Pause.
    Dann sagte sie: »Hallo, Nils, ich bin zurück. Störe ich dich gerade ?«
    Kein Zweifel, er träumte nicht, es war ihre Stimme.
    Das Duzen schien ihr noch immer nicht leichtzufallen, es kam ein wenig zögerlich. Dabei hatte sie ihn schon zu sich nach Hause zum Essen eingeladen, sie hatten zusammen Wein getrunken und viel gelacht. Bei ihrem zweiten Date waren sie lange spazieren gegangen. Eine Umarmung, ein Kuss, mehr war noch nicht passiert. Und dann, beim dritten Treffen, hatte ihm Jana Michels eröffnet, dass sie mit ihrer
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