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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
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dürfen Sie nicht.«
    »Sie haben kein Recht, mich so zu erschrecken.«
    »Es tut mir wirklich leid, aber ich sagte Ihnen doch …«
    Er brach ab und stieß die Luft aus.
    Durfte er sie in diesem Zustand überhaupt allein lassen ?
    Und dann fragte er: »Warum gehen Sie nicht an die Tür, wenn jemand klingelt ?«
    »Ich habe Angst.«
    »Wovor ?«
    Doch Theresa Landsberg schwieg. Sie ist eine attraktive Frau, dachte er, aber da war etwas Dunkles, das sie umgab.
    Erst jetzt registrierte er den Geruch aus der Küche, süßlich und warm, als hätte sie gerade einen Kuchen gebacken. Um diese Zeit noch ? Was hatte sie vor ? Sie wirkte auf ihn, als stünde sie unter Zeitdruck und müsste dringend noch etwas erledigen. Er sah das Handy auf dem Couchtisch liegen, daneben einen Zettel, auf dem hastig eine Adresse gekritzelt war, er konnte die Schrift nicht genau entziffern.
    Sie bemerkte seinen Blick. »Es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen.«
    Er nickte, steckte die Waffe ein. »Ich nehme den Wohnungsschlüssel wieder mit.«
    »Das ist nicht nötig, geben Sie ihn mir.«
    Trojan zögerte. »Er hat es mir so aufgetragen.«
    Es zuckte um ihre Mundwinkel. »Er will im Kommissariat übernachten, das ist es.«
    Trojan dachte an die Liege in Hilmars Büro und schwieg betreten. Schließlich reichte er ihr seine Karte: »Wenn irgendetwas ist, können Sie mich anrufen.«
    »Warum sollte ich das tun ?«
    »Vielleicht wegen Ihrer Angst ?«
    Für einen Moment schien etwas in ihr nachzugeben, dann straffte sie wieder die Schultern.
    »Gehen Sie jetzt.«
    Trojan nickte ihr zum Abschied zu und verließ die Wohnung.
    Carlotta Torwald war eine leidenschaftliche Schwimmerin, in den warmen Monaten fuhr sie regelmäßig mit der S-Bahn hinaus zum Schlachtensee. Zum Ende des Sommers wurde sie stets etwas wehmütig, denn nun nahte die Zeit, da es zum Baden zu kalt wurde, und die öffentlichen Hallenbäder verabscheute sie.
    An diesem Dienstag Ende September hatte sie den See wieder an seiner breitesten Stelle durchpflügt. Dabei hatte sie sich vorgenommen, mit dem Schwimmen bis Ende Oktober durchzuhalten, auch wenn das einige Überwindung kosten würde. Das Gefühl aber, erfrischt und gereinigt aus dem klaren Wasser inmitten des Waldes zu steigen, wollte sie so lange wie möglich auskosten.
    Nun war sie wieder daheim in Neukölln in der Nansenstraße, wusch ihren Bikini aus und legte ihn auf die Heizung zum Trocknen. Sie hatte geduscht und sich zurechtgemacht, föhnte sich vorm Spiegel das Haar und freute sich auf den späteren Abend, wenn Paul von der Arbeit zurückkam.
    Schon im See war sie voller Lust und Sehnsüchte gewesen, der Sommer schwand, und die Winter in Berlin konnten rau und abweisend sein, also wollte sie sich mit Paul unter der Bettdecke zusammenkuscheln und an all die schönen Tage denken, die sie bisher zusammen verbracht hatten.
    Sie liebte ihren Paul, und er liebte sie, das war spürbar. Nun waren sie bereits fünf Jahre zusammen, fünf glückliche Jahre, und das Kribbeln in ihrem Bauch, das sich einstellte, wenn sie an ihn dachte, wollte einfach nicht vergehen. Am Anfang hatte sie noch befürchtet, die Tatsache, dass Paul um einiges älter war als sie, könnte zu Problemen führen, aber das Gegenteil war der Fall. Seine Reife gab ihr Sicherheit.
    Carlotta malte sich gerade vorm Spiegel die Lippen an, als es an der Tür klingelte. Gedankenverloren drückte sie auf den Summer im Flur, ohne durch die Sprechanlage zu fragen, wer da sei. Kurz darauf läutete es wieder, gleichzeitig klopfte jemand an die Tür.
    Sie warf einen raschen Blick durch den Spion. Im Treppenhaus stand eine Frau um die vierzig, sie hielt einen in Alufolie gewickelten rundlichen Gegenstand in den Händen.
    Carlotta öffnete.
    »Ja bitte ?«
    Die Frau hatte sich ein Kopftuch umgebunden und trug eine Sonnenbrille, sehr imposant und irgendwie chic, fand Carlotta. Sie hatte ja selbst ein Faible für Brillen, ihre neueste Errungenschaft war eine weiße schlitzförmige Hornbrille, die sie, leicht kurzsichtig, wie sie war, in diesem Moment aufsetzte, um die Besucherin besser betrachten zu können.
    Diese öffnete ohne Umschweife die Folie und präsentierte ihr mit einem angedeuteten Knicks einen Kuchen. »Ich komme von Happy Cake und soll Ihnen das hier bringen. Ihr Freund hat mich beauftragt.«
    Carlotta runzelte die Stirn. »Mein Freund ?«
    Die andere nickte.
    » Happy Cake , ist das ein Lieferservice ?«
    Abermals nickte die Frau mit dem Kopftuch.
    Sie war ihr
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