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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
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erschlagen.«
    »Aus welchem Grund ?«
    Etwas blitzte in ihren Augen auf, als sie kurz zu Trojan hinsah. »Weil sie mich um mein Glück beneidet hat.«
    »Glaubte sie nicht eher, Sie seien in Not ? War sie nicht der Meinung, ihre Schwester würde von diesem Mann vergewaltigt werden, und sie müsste ihr helfen ? Hat sie die Geräusche aus dem Nebenzimmer nicht eher so gedeutet, als würden Sie …«
    »Nein. So war es nicht. Sie hat mir nie etwas gegönnt.«
    »Sie war doch erst dreizehn.«
    »Theresa war schon immer so. Sie hat alles zerstört. Und nun hat sie das Gleiche wieder getan. Nur dass sie auch noch die Frauen … Es ist unfassbar, was sie mir alles erzählt hat. Die Frauen mussten langsam verbluten. Sie hat sie bestraft für ihre Lust.«
    »Lust, die sie niemals empfinden konnte ?«, fragte Kolpert.
    »Ja. Ihre Ehe mit Hilmar ist doch eine Farce.«
    Trojan sagte: »Wie ist das bei Ihnen ? Wie haben Sie dieses Trauma verkraftet ?«
    »Ich bin innerlich sehr stark.«
    »Auch äußerlich, nicht wahr ?«
    »Wie kommen Sie darauf ?«
    »Nur so ein Eindruck. Trainieren Sie ?«
    »Ich habe einen schwarzen Gürtel in Karate, falls Sie das meinen.«
    »So. Sind Sie verheiratet ?«
    »Ich lebe allein, aber ich komme zurecht.«
    »Wer außer Ihnen weiß eigentlich noch von dieser Geschichte ?«
    »Niemand.«
    »Auch Hilmar Landsberg nicht ?«
    »Nein. Ich musste Theresa versprechen, ihm nichts davon zu verraten.«
    »Es gibt auch bei der Polizei keinerlei Aufzeichnungen mehr darüber, das haben wir überprüft.«
    »Kein Wunder. Theresa ist ja nicht vorbestraft. Es gab auch kein Gerichtsverfahren. Sie war zu der Zeit noch nicht strafmündig.«
    »Aber in Ihren Augen war es keine Notwehr, ja ?«
    »Nein. Es war der Neid. Das ist krankhaft bei ihr. Und darum hat sie es wieder getan.«
    »Und warum nun dieses plötzliche Geständnis ?«
    »Keine Ahnung, vielleicht musste sie ihr Gewissen bei mir erleichtern.«
    »Wussten Sie, dass sich Theresa eine geheime Wohnung angemietet hat ?«
    »Nein, das ist mir neu.«
    »Was sind Sie von Beruf, Frau Thiel ?«
    »Ich bin Krankenschwester.«
    »Also kommen Sie auch an gefährliche Substanzen heran.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Der Giftschrank. Betäubungsmittel. Substanzen, die ohnmachtsähnliche Zustände und Gedächtnislücken verursachen.«
    »Wirklich, ich weiß nicht …«
    »Ihre Schwester leidet unter Amnesien.«
    »Sie ist eben sehr krank. Psychisch krank.«
    »Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu ihr beschreiben ?«
    »Nun, nach diesem Erlebnis, ich meine, stellen Sie sich das vor, Sie sind in Ihrem Schlafzimmer und plötzlich …« Sie brach ab.
    Kaum hörbar sagte Trojan: »Ich kann gut nachvollziehen, wie es ist, im eigenen Schlafzimmer überfallen zu werden.«
    Sie verzog keine Miene. »Ach ja ?«
    »Fahren Sie Motorrad ?«
    »Nein.«
    Er deutete hinüber auf die Stiefel im Flur.
    »Bloß ein paar Bikerboots. Hat modische Gründe.«
    Kolpert fragte: »Kennen Sie sich mit Computern aus ?«
    »Ein wenig.«
    »Wissen Sie, was ein Anonymisierungstool ist ?«
    »Keine Ahnung.«
    »Besitzen Sie einen Staubsaugerroboter ?«
    »Was ist das denn ?«
    Schließlich fragte Trojan: »Wo waren Sie in den Nächten vom siebenundzwanzigsten zum achtundzwanzigsten September, vom dreißigsten zum ersten Oktober und vom dritten zum vierten Oktober ?«
    »Zu Hause, nehme ich an. Oder ich hatte Nachtdienst.«
    »Geht es auch etwas genauer ?«
    »Ich müsste in meinem Kalender nachschauen.«
    »Tun Sie das«, sagte er scharf.
    Sie folgten ihr in eine Art Arbeitszimmer. Auf dem Schreibtisch stand ein zugeklappter Laptop. Trojan fiel auf, dass ein Mobiltelefon per Kabel mit ihm verbunden war.
    Und noch etwas fiel ihm auf: In einer Ecke türmten sich Computerzeitschriften und Kataloge für elektronische Kleinartikel.
    Hanna Thiel ging zum Schreibtisch und öffnete eine Schublade.
    Da machte Max Kolpert plötzlich eine Bewegung, um Trojan abzuschirmen, vielleicht im Wissen um seine Kopfverletzung, vielleicht auch bloß aus einem Instinkt heraus.
    Kolperts Hand war im Begriff, zur Waffe zu gleiten. Doch es war zu spät.
    Hanna Thiel fuhr herum. Eine Flüssigkeit stob durch den Raum.
    Max riss schützend den Arm hoch und duckte sich weg. Ein gellender Aufschrei. Er sank hin, krümmte sich vor Schmerzen und hielt sich das Gesicht.
    Trojan spürte das Adrenalin in ihm hochkochen. Er sah das Gläschen in der Hand der Frau.
    Säure, durchfuhr es ihn.
    Er musste nicht nachdenken.
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