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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman
Autoren: PeP eBooks
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Schlingern, als der Fahrer das Gaspedal durchtrat und mit quietschenden Reifen am Polizeiwagen vorbeikam.
    »Scheiße, Petrén! Das ist der BMW!«, schrie Eriksson.
    »Was für ein BMW?«, fragte Petrén und ließ sich vorsichtig auf den Beifahrersitz sinken.
    »Nach dem gefahndet wurde, als du draußen warst! Gib durch, dass wir die Schweine haben!«
    »Geht nicht.«
    »Was?«
    »Beide Hände voll.«
    Petrén hielt die Tüte und die Becher hoch.
    »Verdammt … Schmeiß das Zeug raus!«, rief Eriksson.
    Wortlos betätigte Petrén mit dem rechten Ellenbogen den Fensterheber. Das leise Surren, mit der sich die Seitenscheibe senkte, ging im Quietschen der Reifen unter, die auf dem Asphalt durchdrehten. Ohne Zögern entsorgte Petrén die Tüte mit den Burgern und die Becher mit dem Kaffee durch das Seitenfenster. Während die Scheibe nach oben glitt, griff er zum Mikro und funkte die Zentrale an.
    »Streife Elf Null Eins vom Imbiss am Delsjövägen. Der gesuchte
BMW ist gerade an uns vorbeigefahren. Er fährt in Richtung Kålltorp. Mit hoher Geschwindigkeit. Nehmen Verfolgung auf. Over.«
    »Sehr gut, Elf Null Eins. Ich fordere Verstärkung an. Dreizehn Null Vier kommt gerade vom Östlichen Krankenhaus und kann aus der anderen Richtung den Weg abschneiden. Weitere Fahrzeuge unterwegs.«
    Eriksson fuhr so schnell es ging. Die Rücklichter des BMW bewegten sich auf das hellerleuchtete, schachtelartige Gebäude des Schwedischen Fernsehens zu. Energisch drückte er aufs Gaspedal. Plötzlich flammten die Rücklichter vor ihm auf wie zwei rote Leuchtraketen. Der BMW schlitterte über die Fahrbahn und schien beinahe von der Straße abzukommen.
    Die beiden Polizisten sahen, wie etwas in die Luft geschleudert wurde und dann neben dem Auto aufprallte. Was immer es gewesen sein mochte, jetzt lag es unbeweglich auf der Fahrbahn, direkt neben dem Bürgersteig. Als der Fahrer vor ihnen sein Fahrzeug wieder unter Kontrolle hatte, gab er sofort wieder Vollgas.
    Der Streifenwagen wurde langsamer und hielt an.
    »Verdammt! Sie haben jemanden angefahren! Fordere Hilfe an!«, schrie Eriksson aufgebracht.
    Petrén griff erneut zum Mikro:
    »Hier ist Elf Null Eins. Die Flüchtigen haben vor der Fernsehanstalt einen Fußgänger angefahren! Schickt einen Krankenwagen und Verstärkung. Wir bleiben am Unfallort. Over.«
    »Verstanden. Wir schicken einen Krankenwagen und eine weitere Streife. Die anderen Einheiten folgen dem BMW.«
    Letzteres hörte Stefan Eriksson schon nicht mehr, weil er aus dem Wagen gesprungen war. Mit wenigen großen Schritten war er bei der reglosen Gestalt.
    Er sah sehr viel Blut. Und die große, dunkle Blutlache wuchs mit einer entsetzlichen Geschwindigkeit. So ein Blutverlust war tödlich. Eriksson wusste irgendwie, dass der Mann vor ihm bereits tot war. Trotzdem näherte er sich vorsichtig dem Kopf des Opfers, um nach der Halsschlagader zu tasten. Als er sah, in
welchem Zustand sich der Kopf befand, ließ er es bleiben. Damit ein Mensch überleben konnte, musste er noch ein Gehirn haben. Dies war hier nicht mehr der Fall.
    Eriksson hatte während seiner Dienstjahre viele Verkehrstote gesehen, aber dieser bot einen ungewöhnlich unerfreulichen Anblick. Es würde nicht leicht sein, den Toten zu identifizieren. Aus der Ferne hörte er die Sirenen des Krankenwagens. Er drehte sich um. Sein Kollege baute gerade die Absperrungen mit der reflektierenden Aufschrift »Polizei« auf. Das Blaulicht ihres Streifenwagens tauchte den Unfallort in ein gespenstisches Licht. Einige Pkws hatten in einiger Entfernung angehalten, aber es gelang Petrén, die Insassen dazu zu bewegen, sitzen zu bleiben.
    Das Opfer lag mit unnatürlich verdrehten Beinen auf dem Rücken. Der linke Unterschenkel war offensichtlich vollkommen abgetrennt. Der linke Arm war im rechten Winkel ausgestreckt, die Hand fehlte. Eriksson schaute sich um und entdeckte einen Klumpen auf dem Bürgersteig, bei dem es sich vermutlich um die abgerissene Hand handelte. Die Kleidung ließ darauf schließen, dass das Opfer männlich war. Er trug einen schwarzen oder dunkelblauen Overall. Die rechte Hand lag kraftlos auf der Brust. Das verlieh der übel zugerichteten Leiche einen geradezu friedlichen Ausdruck. Als hätte der Mann eingesehen, dass er sterben würde, und instinktiv die Hand aufs Herz gelegt, um seinen letzten Schlag zu spüren.
    Dicht hinter dem Krankenwagen traf der zweite Streifenwagen ein. In dem blinkenden Licht der Blaulichter sah Eriksson plötzlich, dass es
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