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Die Töpfchenhexe in Mexiko

Die Töpfchenhexe in Mexiko

Titel: Die Töpfchenhexe in Mexiko
Autoren: Vera Ruoff
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Bauchwehteeblätter mit ?«
    Die Töpfchenhexe schüttelte den Kopf und holte aus ihrer Tasche drei Beutel mit Teeblättern. »Zauberteeblätter habe ich mit, Husten- und Schnupfenteeblätter und Durstwegteeblätter .«
    Der Durstwegtee brachte den Durst für einen ganzen Tag zum Verschwinden.
    »Dann koche bitte Durstwegtee«, bat Suseldrus.
    »Ohne Herd kann man schlecht kochen«, bemerkte Schluribumbi.
    »Ich brauche kochendes Wasser für den Tee. Trinke doch ruhig das Wasser hier aus dem Brunnen, es schaut sehr sauber aus«, sagte die Töpfchenhexe. Sie meinte es gut mit Suseldrus.
    Der schüttelte den Kopf.
    »Kochendes Wasser zaubere ich dir. Wenn du dann den Tee bereitest, ist alles in Ordnung .«
    Suseldrus nahm das Schüsselchen , aus dem Schluribumbi vorhin getrunken hatte, und füllte es mit Brunnenwasser. »Und wie zauberst du jetzt ?« fragte die Töpfchenhexe. Aber Suseldrus antwortete nicht. Er wollte nicht gestört werden. Schluribumbi war inzwischen zu einigen Kindern gelaufen, die mit Kugeln im Sand spielten. Als die Töpfchenhexe mit dem Kater auf dem Arm zu Suseldrus zurückkam, kochte das Wasser. Die Töpfchenhexe wollte wissen, wie er denn das gezaubert habe, aber Suseldrus schwieg. Er verriet nicht gerne seine Tricks.
    Die Töpfchenhexe schüttete die Durstwegteeblätter in das kochende Wasser. Zuerst färbte es sich blau, dann grün. Aber erst als es sich lila färbte, war der Tee fertig. Suseldrus wollte gleich trinken, denn er dachte an den Husten-und Schnupfentee, den man so heiß wie möglich trinken mußte, und außerdem hatte er großen Durst. Doch die Töpfchenhexe hielt ihn zurück.
    Den Durstwegtee konnte man erst trinken, wenn er völlig abgekühlt war. Erst dann wirkte er so, daß er den Durst für einen Tag zum Verschwinden brachte.
    Suseldrus setzte sich auf den Brunnenrand und wartete. Als er endlich den Tee trinken konnte, fühlte er sich gleich sehr wohl.
    »Da drüben ist eine Bank, dort setzen wir uns hin, und ich erzähle euch, was die Indianerfrau gesagt hat .«
    Sie machten es sich im Schatten eines Baumes mit roten Blüten bequem.
    »Also, alle paar Wochen kommt Pa-paa-keh , der Bruder der Indianerfrau, aus dem Indianerdorf und bringt neue Töpfchen, die dort gemacht wurden. Der Bruder fährt heute abend zurück in sein Dorf, und wenn wir wollen, können wir mitfahren und dort die Indianer, die diese Töpfchen machen, besuchen .«
    Als die Töpfchenhexe das hörte, wurde sie trotz der Hitze putzmunter.
    »Wann kommt dieser Bruder? Und wann können wir fahren ?« fragte sie Suseldrus.
    » Pa-paa-keh kommt heute abend . Er holt die alte Indianerfrau ab, nimmt die leeren Körbe und fährt dann gleich los. Und wir dürfen mit !«
    Darauf lehnte sich Suseldrus zurück, schloß die Augen und wollte eigentlich einschlafen.
    Aber das ging natürlich nicht, bevor die Töpfchenhexe nicht alles genau wußte.
    »Wohin fahren wir, Suseldrus ?«
    »Wir fahren nach Kalix -Ha- Hucla .«
    Suseldrus tat einen langen, tiefen Atemzug, und sein Kopf fiel leicht zur Seite.
    » Suseldrus , was ist Kalix -Ha- Hucla ? Und womit fahren wir und ...«
    »Und vor allen Dingen — wann sind wir wieder da ?« unterbrach Schluribumbi.
    » Kalix -Ha- Hucla heißt das Dorf, in dem die Indianer wohnen, und wir werden mit dem Auto fahren. Das wird ungefähr drei Tage dauern, dann dürfen wir so lange in dem Dorf zu Gast sein, bis wir zurück möchten. Wir dürfen bei Si- chum -no-vi wohnen und Ku - hix - haux -li...«
    Suseldrus war eingeschlafen. Obwohl die Neugierde die Töpfchenhexe kurze Zeit sehr munter gemacht hatte, war sie doch durch die Hitze genauso müde wie Suseldrus und Schluribumbi. So machten alle drei ein Schläfchen.

    Als sie ausgeschlafen hatten, war der Nachmittag immer noch nicht herum, und sie beschlossen, ein wenig spazierenzugehen . Dabei kamen sie an einem Markt vorbei. Töpfe und Töpfchen standen herum, eine Indianerfrau bot Sandalen und Körbe an. Ein Mexikaner, der so dunkelbraun war, daß er fast schon schwarz war, verkaufte Hüte, die aus Stroh geflochten waren.
    Die Töpfchenhexe hatte so schöne, farbenprächtige Sachen noch nie gesehen und schaute sich alles genau an. Und dann war Schluribumbi plötzlich weg. Ehe die Töpfchenhexe Suseldrus Bescheid sagen konnte, war auch der Zauberer im Menschengewühl verschwunden.
    Nun stand die Töpfchenhexe allein da. Aber nicht lange, denn als sie sich umdrehte, sah sie Schluribumbi auf dem Arm eines Indianers, der ihn gerade mit
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