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Die Töpfchenhexe in Mexiko

Die Töpfchenhexe in Mexiko

Titel: Die Töpfchenhexe in Mexiko
Autoren: Vera Ruoff
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Ausland zu reisen .«
    Und dann sprach er weiter:
    »Ich werde die Reisepässe beantragen lassen. In einer Woche können sie abgeholt werden .«
    »Dann dürfen wir also ?« fragte die Töpfchenhexe aufgeregt, »dann dürfen wir also — ausnahmsweise?«
    Herr Kowalskie schwieg und schrieb drei Flugkarten aus.
    »Schluribumbi braucht keinen Extraplatz«, versicherte die Töpfchenhexe eilig, »den nehm ’ ich auf den Schoß .« Schweigend schob Herr Kowalskie der Töpfchenhexe die Flugscheine zu.
    »Am Montag könnt ihr fliegen, da sind die meisten Plätze frei .«
    Da fing die Töpfchenhexe laut zu lachen an.
    »Montags«, sagte sie, »montags kann ich eigentlich nicht nach Mexiko fliegen, denn montags muß ich immer meine Töpfchen putzen. Aber nun ist alles egal, Hauptsache, wir fliegen nach Mexiko, nach Mexiko, und alles andere wird sich finden, hat Suseldrus gesagt .«

    Überglücklich streckte sie Herrn Kowalskie die Hand entgegen. »Danke schön«, rief sie, »vielen Dank, und die Reisepässe hole ich dann noch ab .«
    Sie rannte aus dem Flughafengebäude und flog dann fast zurück zu ihrer Hütte, so schnell lief sie.
    Noch ganz außer Atem, legte sie dem Kater die Flugscheine vor die Nase.
    »Riecht nach nichts«, meinte Schluribumbi.
    »Flugscheine nach Mexiko sind das, und die riechen nach nichts. Komm mit, ich will sie Suseldrus bringen .«
    Schon rannte die Töpfchenhexe los, und Schluribumbi sprang mit großen Sätzen hinter ihr her.
    Die Töpfchenhexe rannte die Treppen in Suseldrus’ Turm hoch. Als sie dem Zauberer gegenüberstand, war sie plötzlich ganz ruhig.
    Suseldrus hatte seinen Herd auseinandergenommen. »Der bäckt überhaupt nicht mehr richtig«, sagte er verärgert. »Der ist viel zu umständlich gebaut .«
    Ohne die leuchtenden Augen der Töpfchenhexe zu sehen, betrachtete er die einzelnen Teile des Herdes, die nun auf dem Boden der Küche verteilt lagen.

    »Die Mexikoindianer haben einen ganz einfachen Herd. In einer großen, hohlen Kugel brennt das Feuer. Ganz einfach. Nur eines ist mir dabei nicht klar ...« Suseldrus sprach nicht weiter, sondern ging in sein Studierzimmer und schlug das Mexikobuch auf.
    Er betrachtete die Seite, auf der der Ofen abgebildet war. »Ach, so ist das«, nickte er, »nur eines möchte ich wissen, wenn ...«
    Doch bevor Suseldrus weiter nachgrübeln konnte, legte die Töpfchenhexe die Flugscheine auf das aufgeschlagene Buch. Ihre Augen blitzten vor Freude, als sie Suseldrus’ verdutztes Gesicht sah.
    »Und alles andere, hast du gesagt, würde sich dann finden. Und am Montag fliegen wir .«
    Suseldrus ließ sich auf das Sofa fallen und konnte vor Überraschung nichts sagen. Die Töpfchenhexe öffnete unterdessen den Wäscheschrank des Zauberers, denn sie dachte ans Kofferpacken.
    »Suseldrus, hier ist nur ein Hemd drin, drei Strümpfe, nur dieser eine Pullover — heißt das, daß alles andere in der Wäsche ist ?«
    »Kann sein«, sagte er und nickte. Dann ging er in die Küche, um Teewasser aufzusetzen. Beruhigungstee sollte ihm die Töpfchenhexe diesmal kochen.
    Dann erzählte die Töpfchenhexe, wie sie es erreicht hatte, die Flugscheine zu bekommen. Schluribumbi war inzwischen auf seiner Blattpflanze eingeschlafen. Weil die Töpfchenhexe schnell nach Hause wollte, um vor ihrer großen Reise die Hütte noch einmal gründlich zu putzen, ließ sie den Kater bei Suseldrus zurück.
    Nach getaner Arbeit ging sie zurück zum Turm des Zauberers, um Schluribumbi abzuholen.
    Sie entdeckte ihn, wie er dasaß und sich mit Eule Mirabellchen unterhielt.
    Er hatte ihr natürlich erzählt, daß sie nach Mexiko fliegen würden. Eule Mirabellchen hatte sich alles angehört, kaum etwas dazu gesagt und war beim Auftauchen der Töpfchenhexe davongeflogen.
    Ohne viel zu reden, gingen die Töpfchenhexe und Schluribumbi in ihre Hütte, legten sich schlafen und wachten am nächsten Morgen sehr vergnügt auf.
    Es war Freitag.
    »Noch heute, morgen und übermorgen — am Montag geht’s los, Schluribumbi«, sagte die Töpfchenhexe und zog sich an.
    »Wir wollen jetzt zu Suseldrus gehen und ihm die Wäsche in Ordnung bringen .«
    Als sie alles gewaschen und gebügelt hatte, war es Abend geworden. Beim Weggehen meinte sie:
    »Du mußt noch die Küchenfenster reparieren, sie gehen doch immer von alleine auf. Und wenn sie aufgehen, während wir fort sind, wird es hineinregnen .«
    Suseldrus versprach es ihr.
    Am Samstag wurde das Fenster gerichtet. Am Sonntag tat die Töpfchenhexe
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