Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Toechter Egalias

Die Toechter Egalias

Titel: Die Toechter Egalias
Autoren: Gerd Brantenberg
Vom Netzwerk:
Frauen zu den Menstruationsspielen zugelassen worden seien. Er habe geglaubt, es handele sich um ein Riesenfest für Frauen, in dessen Verlauf sie untereinander gewissermaßen ein sexuelles Milieu schufen, in dem sie sich schwängern konnten, wenn sie neun Monate später ein Kind bekommen wollten. Doch da sei er noch ganz klein gewesen. Später habe er dann nur noch voller Verzweiflung an sich beobachten können, wie er immer mehr in die Höhe geschossen und breitschultriger geworden sei und trotzdem schmale Hüften behalten habe, wodurch alles noch viel schlimmer geworden sei.
    Die Männer erkannten vieles von dem wieder, was sie über ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse berichtet hatten. Sie schämten sich, einen Männerkörper zu haben. Sie schämten sich, einen Penis und einen Schambeutel zu haben. Ja, warum mußte das Ding denn auch Schambeutel heißen? Sollten sie nicht bald einen anderen Namen dafür finden? Sie schämten sich, daß sie keine Brüste, keine prallen Hüften, keine ordentlichen Schenkel und keinen richtigen Hintern hatten. Sie schämten sich, keine Menstruation zu bekommen. Sie schämten sich, wenn sie merkten, daß der Bart zu sprießen begann. Sie schämten sich, Haare auf der Brust zu haben, und sie schämten sich, das Haar auf dem Kopf zu verlieren. Sie schämten sich, daß sie, sobald sie halb erwachsen waren, eine tiefe, sonderbare Stimme bekamen und ihre schöne hellklingende Wibschenstimme, die sie als Kinder hatten, verloren. Sie schämten sich, daß sie Samenergüsse hatten. Sie schämten sich, weil sie nicht fähig waren, Kinder zu kriegen. Mitunter schämten sie sich so sehr, daß sie vor lauter Scham in den Erdboden hätten versinken mögen.
    Warum waren die Brusthaare des Mannes etwas, dessen dam sich schämen mußte, während die Frau sich der Haare auf ihrem Geschlechtsteil keineswegs zu schämen brauchte? Warum durften Frauen auf ihre Haare, egal wo sie welche hatten, stolz sein, während Männer nicht darauf stolz sein konnten?
    Mit Feuereifer gingen die Männer daran, einen Schlachtplan auszuarbeiten, über den sie immer wieder in trotzig-befreiendes Lachen ausbrachen.

Die großen Menstruationsspiele

    Endlich war es soweit. Die großen Menstruationsspiele im Milationspark hatten begonnen. Mit Kind und Kegel zogen die Egalitaner los, um sich in den Festtrubel zu stürzen. Im Park wimmelte es von Wibschen jeden Alters. Egalias Frauen spielten und tranken mit ihren Geschlechtsgenossinnen, Egalias Männer kamen endlich mal ins Freie, nachdem sie die Sachen für Frau und Kind hergerichtet hatten, und Egalias Kinder wurden von Egalias Männern umhergeschleppt, die ihnen erzählten, daß sie sich jetzt freuen sollten. Dam hatte drei große Zelte errichtet, dazu eine Menge kleinerer Zelte, Pavillons, Tribünen, Buden und provisorische Toiletten. („Es gibt drei Damentoiletten und nur eine Herrentoilette“, bemerkte Petronius.) In den Pavillons spielte das fünfzig Frau starke Orchester, während in den Zelten allerlei Spiele und Aktivitäten veranstaltet wurden. Um ein Uhr sollte der große Gimpelwettbewerb beginnen und danach die populären Eberläufe. Herrlein Uglemose setzte auf den kleinsten, zerzaustesten und farblosesten aller Gimpel. In den kleinen Zelten hatten sich die Kauffrauen der Stadt etabliert und verkauften ihre Waren für den — wie sie es nannten — halben Preis. Den Maskulinisten fiel vor allem das Pornozelt auf. Es war gerammelt voll, besonders von Frauen, die sich ausnahmsweise von ihrem Alten und den Gören freigenommen hatten und schon seit dem frühen Morgen mit ihren Geschlechtsgenossinnen umhertollend und trinkend unterwegs waren. Im Zelt wurden großformatige farbenfrohe Bilderhefte verkauft mit Photos von ganz jungen Knaben mit winzigen Penissen und schönen molligen Bäuchen und von starken Frauen mit riesigen Brüsten und Kitzlern. Die Frauen auf den Photos befummelten die winzigen Penisse und probierten mit ihnen kreuz und quer, kopfüber und kopfunter alles mögliche aus, so daß die Knaben mit ihren kleinen Penissen und molligen Bäuchen mitunter phantastische Schlangenwibschenstellungen einnehmen mußten, um bei den erotischen Spielen mithalten zu können. Und unabhängig von ihrer Stellung und der Art ihrer Behandlung sahen sie auf den Bildern alle in gleichem Maße geil und lüstern aus. Sie lechzten förmlich danach, den Riesenkitzler und die Riesenbrustwarzen der Riesenfrauen mit der Zunge zu bearbeiten. Im Pornozelt wurde auch eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher