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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste
Autoren: Frederick Forsyth
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fünfzehntausend Fuß Höhe gewesen, und das war etwas anderes. Bei fünfzehntausend brauchte man weder Thermokleidung noch Sauerstoff, bei fünfundzwanzigtausend jedoch schon.
    »Tja, das wär’s dann.«
    David schickte Tim, den Jüngsten, hinaus zur Hercules, aus der er diverse Ausrüstungsgegenstände holen sollte. Sie hatten immer Ersatzmaterial dabei, und weil sie sich nach vierzehn Tagen in Oman auf dem Heimflug befanden, war die Transportmaschine mit Sachen vollgepackt, die normalerweise am Boden geblieben wären. Nach ein paar Minuten kam Tim mit drei weiteren Männern in Arbeitsoveralls zurück. Einer schleppte einen BT80, das französische Fallschirmmodell, auf dessen Verwendung die Pathfinder bestanden. Wie alle britischen Special Forces hatten sie das Privileg, sich ihre Ausrüstung aus dem internationalen Angebot selbst auszusuchen.
    So hatten sie neben dem französischen Fallschirm das amerikanische M4-Sturmgewehr, die dreizehnschüssige belgische Browning und das Kampfmesser des britischen SAS, das K-Bar.
    Dai, der Funker, würde das amerikanische TacSat-(Taktische Satelliten-)Funkgerät PRC 152 und den optischen Video-Downlink-Sensor vom britischen Typ Firestorm bei sich tragen.
    Noch zwei Stunden bis zum Start. Im Operationszentrum zogen die sieben Männer Stück für Stück eine Schutzkleidung an, in der sie sich schließlich wie die mittelalterlichen Ritter in ihrer Rüstung kaum noch ohne Hilfe würden bewegen können.
    Man stöberte ein Paar Springerstiefel für den Spürhund auf. Zum Glück war er von durchschnittlichem Körperbau, sodass ihm der Rest der Kleidung problemlos angepasst werden konnte. Zum Schluss kam der Bergen-Rucksack mit Nachtsichtgeräten, Wasser, Munition, Pistole und anderen Dingen.
    Die drei neu dazugekommenen Männer assistierten ihnen, vor allem dem Spürhund. Wie die Knappen in alten Zeiten würden sie ihre Pathfinder bis an den Rand der Luke geleiten, eingeklinkt in Halteseile für den Fall, dass sie stolperten, und dabei sein, wenn sie ins Leere hinaussprangen.
    In einem Probelauf schnallten sie ihnen den BT80 und den Bergen um, den einen vorn, den anderen hinten, und die Gurte an beiden so festgezurrt, dass es wehtat. Dann kamen die Gewehre mit abwärts gerichtetem Lauf, die Handschuhe, Sauerstoffflaschen und Helme. Der Spürhund sah überrascht, wie viel Ähnlichkeit der Pathfinder-Helm mit seinem Motorradhelm hatte – abgesehen natürlich von der Sauerstoffmaske aus schwarzem Gummi, die daran baumelte, und der Schutzbrille, die eher zum Tauchen gepasst hätte. Dann legten sie alles wieder ab.
    Es war halb elf. Spätestens um Mitternacht mussten sie in der Luft sein, denn von Dschibuti zu dem Flecken in der somalischen Wüste, den sie angreifen würden, lagen ziemlich genau fünfhundert Meilen. Zwei Stunden Flugzeit, hatte der Spürhund ausgerechnet, und zwei Stunden Marsch bis zum Ziel. Um vier Uhr morgens sollten ihre Feinde im Tiefschlaf liegen und nur träge reagieren können. Er gab seinen sechs Kameraden ein letztes Einsatzbriefing.
    »Dieser Mann ist die Zielperson«, sagte er und reichte ein postkartengroßes Porträt herum. Alle studierten das Gesicht und prägten es sich ein. Sie wussten, dass sie es womöglich in sechs Stunden in einer stinkenden somalischen Hütte durch den grünen Schimmer ihrer Nachtsichtbrillen sehen würden. Das Gesicht, das ihnen von der Karte entgegenschaute, gehörte Tony Suarez, der vermutlich elf Zeitzonen weiter westlich gerade die kalifornische Sonne genoss. Aber etwas Besseres hatte er nicht.
    »Er ist ein sehr hochkarätiges al-Qaida-Ziel, ein erfahrener Killer mit einem leidenschaftlichen Hass auf unsere beiden Länder.«
    Der Spürhund ging hinüber zu den Fotos an der Wand.
    »Er ist aus Marka gekommen, aus der al-Schabaab-Region im Süden, mit einem einzelnen Pick-up, einem Technical. Mit dem da. Er hatte sieben Mann bei sich, darunter einen Führer, der sich jetzt wieder seiner eigenen Gruppe angeschlossen hat. Darüber später mehr. Das heißt, die Gruppe der Zielperson besteht noch aus sieben Mann. Einer davon wird nicht kämpfen, denn er ist ein Agent, der für uns arbeitet. Er wird so aussehen.«
    Der Spürhund holte ein neues, größeres Foto heraus, eine vergrößerte Aufnahme von Opals Gesicht, das in den Himmel schaute, in die Kamera der Global Hawk. Auf dem Kopf trug er die rote Baseballkappe.
    »Mit etwas Glück wird er die Schießerei hören und in Deckung gehen, und ich hoffe, er wird daran denken, die rote
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