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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High
Autoren: Meg Cabot
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großen, durchschnittlich aussehenden Mädchen.
    Selbstverständlich hätten sie mir auch sagen können, dass ich mich verziehen solle. Doch sie taten es nicht. Vielleicht war die Avalon Highschool am Ende gar nicht so übel, schoss es mir durch den Kopf.
    Dieser Verdacht bestätigte sich kurz nach dem Mittagessen vollkommen, denn da sah ich ihn . Ich meine den Typen aus der Schlucht.
    Ich starrte gerade auf meinen Stundenplan und versuchte, mich zu erinnern, wo Raum 209 auf meiner Orientierungstour gelegen hatte, als er um die Ecke geschossen kam und direkt in mich reinlief. Ich erkannte ihn sofort - nicht nur, weil er so groß war und es nur wenige Jungs gibt, die mich überragen, sondern auch, weil er so ein besonderes Gesicht hatte. Nicht wirklich hübsch - aber attraktiv. Und nett. Und markant.
    Das Seltsamste war, dass er mich scheinbar ebenfalls erkannte, obwohl er mich an jenem Tag im Park für maximal fünf Sekunden gesehen haben konnte.
    »Hallo«, sagte er und lächelte dabei nicht nur mit seinen Lippen, sondern auch mit seinen himmelblauen Augen.
    Nur Hallo . Sonst nichts. Hallo .
    Aber es war ein Hallo , das mein Herz Purzelbäume in meiner Brust schlagen ließ.
    Nun ja. Vielleicht waren es mehr seine Augen und nicht
so sehr das Hallo . Oder aber es war einfach die Erleichterung darüber, in diesem Meer von fremden Menschen ein bekanntes Gesicht zu sehen.
    Außer … nun ja, ich war auch dem Mädchen, das nun neben ihm stand, schon mal begegnet - es war die Blondine, die, mit der ich ihn hatte wegfahren sehen -, und bei ihrem Anblick schlug mein Herz keine Purzelbäume.
    Doch vielleicht lag das daran, dass sie ihn am Ärmel zupfte und dabei säuselte: »Aber ich habe Lance gesagt, dass wir ihn nach dem Training im Dairy Queen treffen würden.«
    Er legte seinen Arm um sie und sagte: »Okay, das klingt gut.«
    Dann gingen die beiden weiter und wurden schließlich von den Horden, die durch den Flur schwärmten, verschluckt.
    Die ganze Sache hatte nicht mehr als zwei Sekunden gedauert. Okay, drei.
    Trotzdem fühlte ich mich, als hätte mir jemand in die Rippen getreten. Was mir - nun, das sieht mir einfach überhaupt nicht ähnlich. Das bin ich nicht. Dieser O mein Gott, er hat mich angesehen, ich kann kaum atmen -Typ. Nancy ist die romantische Optimistin. Ich bin die praktisch Veranlagte.
    Deshalb ergab es auch überhaupt keinen Sinn, dass ich in der Minute, in der ich mein Klassenzimmer betrat, meine Kopie des Schülerführers aus meinem Fach zerrte und wie wild darin zu blättern begann, bis ich ihn gefunden hatte, ohne meinem Literaturlehrer und dem Textauszug, den er mit uns durchsprechen wollte, auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken.

    Er war ein Jahr über mir, in der Abschlussklasse. Sein Name war A. William Wagner, aber man nannte ihn schlicht Will.
    Ich fand, das passte zu ihm. Er sah aus wie ein Will.
    Nicht dass ich wüsste, wie ein Will in der Regel auszusehen hat. Aber egal.
    Dem Führer zufolge war A. William Wagner ein ziemlicher Star. Er spielte im Footballteam der Schule, war unter den Finalisten für ein College-Stipendium und außerdem Präsident des Abschlussjahrgangs. Zu seinen Hobbys zählten lesen und segeln.
    Das Buch sagte nichts über Wills Beziehungsstatus, aber ich hatte ihn nun zweimal gesehen, und beide Male war die unglaublich hübsche Blondine bei ihm gewesen. Beim letzten Zusammentreffen hatte er sogar den Arm um sie gelegt, und sie hatte davon geredet, nach dem Training zusammen mit ihm irgendwen im Dairy Queen zu treffen. Sie musste seine Freundin sein.
    Jungen wie A. William Wagner haben immer Freundinnen. Man muss nicht so praktisch denken wie ich, um das zu wissen.
    Da ich nichts Besseres zu tun hatte - mein Literaturlehrer Mr. Morton versuchte gerade, unser Interesse an gälischen Legenden zu wecken, die ich wahrscheinlich tatsächlich interessant gefunden hätte, wenn ich nicht gälische Legenden essen, trinken und atmen müsste, sobald ich in der Nähe meiner Eltern war -, schlug ich auch seine Freundin in dem Buch nach. Ich fand ihr Foto - sie war offenbar in meiner Jahrgangsstufe - und las, dass ihr Name Jennifer Gold war und ihre Interessen Shopping sowie, was für eine Überraschung, A. William Wagner beinhalteten.

    Außerdem war sie ein Cheerleader.
    Na, wenn das nicht passte.
    Ich blätterte weiter, bis ich schließlich den blonden Jungen fand, den ich damals im Park zusammen mit Will und Jennifer gesehen hatte. Lance Reynolds. Er ging in Wills
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