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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High
Autoren: Meg Cabot
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Klasse und würde damit ebenfalls dieses Jahr seinen Abschluss machen. Er wurde als Guard - was auch immer das sein mochte - des Footballteams genannt, außerdem segelte er gern.
    Im Vergleich zu anderen ersten Schultagen war dieser gar nicht mal so schlecht gewesen. Ich hatte sogar ein paar neue Freunde gefunden. Wie sich herausgestellt hatte, waren einige der Mädchen, zu denen ich mich beim Essen gesetzt hatte, im Leichtathletikteam. Eine von ihnen - Liz - wohnte in derselben Straße wie ich. Wir würden uns morgen früh im Bus sehen.
    Als ich nach der letzten Stunde das Schulgebäude verließ, warteten meine Eltern schon mit dem Auto auf mich. Es war nicht gerade so, als wäre ich bei ihrem Anblick vor Erleichterung umgekippt. Stattdessen stieg ich einfach ins Auto und sagte scherzhaft: »Nach Hause, Jeeves.« Auf der Heimfahrt fragten sie mich nach meinem Tag, und ich sagte, er sei gut gewesen. Dann fragte ich sie nach ihrem. Mom ließ sich lang und breit über irgendeinen neuen Text aus, den sie gefunden hatte, und der Elaine - nicht mich, sondern ihre Elaine - tatsächlich im Zusammenhang mit der Artuslegende und nicht dem berühmten Gedicht von Tennyson erwähnt. Was natürlich wahnsinnig aufregend ist.
    Gelogen.
    Und Dad palaverte über sein Schwert, bis meine Augen zu schielen anfingen.

    Trotzdem hörte ich höflich zu, weil man das einfach so macht.
    Sobald wir zu Hause waren, ging ich in mein Zimmer, zog meinen Bikini an, lief wieder runter und kletterte auf mein Floß.
    Ein wenig später kam meine Mutter raus auf die Veranda und sah mir zu, wie ich mich treiben ließ.
    »Du willst mich auf den Arm nehmen, stimmt’s?«, fragte sie. »Ich dachte, das hätten wir hinter uns, jetzt, wo die Schule angefangen hat.«
    »Ach komm schon, Mom. Der Sommer ist bald vorbei, und dann müssen wir den Pool sowieso abdecken. Lass es mich doch wenigstens die kurze Zeit noch genießen.«
    Kopfschüttelnd ging meine Mutter zurück ins Haus.
    Ich ließ mich wieder auf mein Floß sinken und schloss die Augen. Es war immer noch sehr heiß, obwohl es schon nach drei war. Ich musste noch Hausaufgaben machen - Hausaufgaben am ersten Schultag! Ich hatte diesen Mr. Morton, unseren Literaturlehrer, also richtig eingeschätzt … er war ein schlechter öffentlicher Redner und ein Tyrann in Sachen Hausaufsatz - aber der konnte bis nach dem Abendessen warten.
    Außerdem musste ich noch ein paar E-Mails von meinen Freunden daheim beantworten. Nancy bettelte geradezu darum, mich besuchen zu dürfen. Sie war noch nie an der Ostküste gewesen und in einem Haus mit eigenem Pool hatte sie schon gar nicht gewohnt. Doch dann sollte sie besser bald kommen, sonst würde es zu kühl zum Schwimmen sein.
    Wenn ich mich auf dem Wasser treiben ließ, folgte ich immer der gleichen strikten Routine. Auf dem Rücken liegend
trieb ich in der Mitte des Pools. Sobald das Floß zu nah an eine der Wände des nierenförmigen Beckens kam, stieß ich mich mit dem Fuß ab. Der Typ, dem das Haus gehört, hat all diese großen Felsbrocken an den Seiten des Pools verteilt, um ihn wie einen natürlichen Teich oder so was aussehen zu lassen (wobei Teiche mit Chlorwasser und Filteranlagen eine ziemliche Rarität sein dürften. Aber egal).
    Jedenfalls musste ich sehr vorsichtig sein, wenn ich mich abstieß, denn es gab da diesen beachtlichen Felsen, auf dem eine riesige Spinne wohnte - tatsächlich war sie so groß wie meine Faust. Es war mir ein paarmal passiert, dass ich nicht aufgepasst hatte, wo ich mit meinem Fuß hintrat, und um ein Haar die Spinne zerquetscht hätte. Ich wollte auf keinen Fall das empfindliche Ökosystem unseres Schwimmbads zerstören, deshalb bemühte ich mich sehr - wie auch im Fall der Schlange -, die Spinne nicht zu töten. Abgesehen davon legte ich auch keinen gesteigerten Wert darauf, dass sie mich biss und damit in die Notaufnahme beförderte.
    Deshalb öffnete ich nun immer die Augen, wenn mein Floß sich Richtung Beckenrand bewegte, um auch wirklich sicherzugehen, dass ich beim Abstoßen nicht auf die Spinne trat.
    Als ich an diesem Nachmittag - des ersten echten Schultags - meine Augen öffnete, sobald mein Floß gegen den Beckenrand rempelte, bekam ich den Schock meines Lebens.
    A. William Wagner stand auf dem Gipfel des Spinnenfelsens und blickte zu mir herab.

4
    Dunkle Brauen in Licht erstrahlten,
Die Hufe seines Pferdes hallten,
Und unter seinem Helme wallten,
Schwarze Locken, ungehalten,
Auf seinem Ritt nach
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