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Die Tochter Des Praesidenten

Die Tochter Des Praesidenten

Titel: Die Tochter Des Praesidenten
Autoren: Annette Broadrick
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er keine Probleme gehabt, abgesehen davon, dass sie ihn behandelt hatte, als wäre er unsichtbar.
    “Ich weiß nicht, was ihr dazu meint”, sagte Derek. “Ich jedenfalls bin dafür, früh zu Bett zu gehen. Es war ein langer Tag. Vergesst nicht, dass wir durch die Zeitumstellung zwei Stunden gewonnen haben. Die spüre ich bereits in den Knochen.”
    “Du bist nur nicht in Form”, widersprach Craig. “Ich hätte nichts gegen eine lange Nacht.”
    “Ich schlage vor, wir essen etwas und kehren danach in die Hütte zurück. Ich glaube, ein heißes Bad würde mir gut tun”, meinte Erin.
    Nach dem Essen fuhr Nick die ganze Truppe zurück zur Hütte, in der es zum Glück vier Badezimmer gab. Hoffentlich reicht das heiße Wasser, dachte er belustigt.
    Im Kaminzimmer schaltete er den Fernseher ein, um sich die Nachrichten anzuschauen. Sie brachten das Übliche - Spannungen im Nahen Osten, Drogenschmuggel an der Grenze zu Mexiko, eine Terrorgruppe drohte mit Vergeltung für die Verurteilung eines ihrer Anführer, und in L. A. hatte es wieder Schießereien auf offener Straße gegeben.
    Das Wetter war interessanter. Für den nächsten Tag wurde ein Schneesturm aus dem Westen angekündigt. Vielleicht fiel das Skilaufen morgen aus, und seine Schützlinge mussten sich anders die Zeit vertreiben.
    Nick wartete, bis oben Ruhe einkehrte, und ging duschen. Als er zurückkam, sah Ron sich gerade eine Seifenoper an.

    “Was für ein Leben”, sagte er. “Ein schönes Feuer, eine herrliche Aussicht und ein bequemes Bett. Dies ist mal ein Auftrag, bei dem ich mich nicht beklagen werde.”
    “Ich hatte schon Angst, du würdest dich langweilen.”
    “Bisher nicht. Nur die Höhenluft macht mir ein wenig zu schaffen. ” Ron schaltete den Fernseher aus, und das Kaminfeuer tauchte den Raum in ein warmes Halbdunkel.
    Nick machte sein Bett. Er war müde, aber es war eine angenehme Erschöpfung.
    Vielleicht würde er morgen seine Familie anrufen und sie wissen lassen, dass er wenigstens hier in Colorado war. Er wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, sie in Casper zu besuchen, denn sie alle würden am 1. Januar wieder heimkehren, genau wie er.
    Manchmal beneidete er seine Brüder um ihr normales Leben. Meistens dachte Nick aber nicht daran, auf was er verzichtet.
    Jetzt jedoch hatte er den Verdacht, dass der Reiz, den Ashley auf ihn ausübte, etwas mit seinem Wunsch nach Frau und Kindern zu tun hatte. Er lächelte. Dass der Wunsch in Erfüllung ging, brauchte er nun wirklich nicht zu befürchten.

4. KAPITEL
    Rocky Mountains, Colorado Dienstag, 29. Dezember
    “Die hören sich an wie ein Schwärm zwitschernder Vögel, nicht wahr?” sagte Ron, der gegenüber von Nick am Tisch saß. Es war früher Morgen, und die beiden Age nten tranken schon den zweiten Becher Kaffee.
    Nick hob den Blick. “Vögel?” Er schaute zur Treppe und lächelte. “Für mich klingt das eher wie eine Herde Elefanten.”
    In Rons dunklem Gesicht blitzten die Zähne auf. “Schätzte, ich muss daran denken, wie es war, wenn unser Dad uns zum Camping mitnahm. Wir wachten immer im Morgengrauen auf, und ich habe jedesmal gestaunt, wie still alles war. Irgendwann fing ein Vogel, ein einziger, an zu zwitschern, und plötzlich setzte ein ganzes Konzert ein.”
    Ron sah aus dem Küchenfenster. Nick folgte seinem Blick. Zwischen den Gipfeln ging gerade die Sonne auf.
    “Vorhin war es genauso”, fuhr Ron fort. “Erst war es still, dann sagte einer etwas, und alle redeten durcheinander.”
    Sekunden später kam Trish hereingestürmt.
    “Morgen.” Ihre Jeans waren noch enger als die, die sie gestern im Flugzeug getragen hatte.
    “Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin am Verhungern. Gibt es hier etwas zu essen?”
    “Obst und ein paar Snacks”, erwiderte Nick. “Ich könnte etwas einkaufen, oder wir gehen in die Lodge zum Frühstücksbüffet.”
    “Oh, das klingt noch besser. Kein Kochen, kein Abwaschen.” Sie nahm sich einen Becher.
    “Zum Glück gibt es Kaffee.”
    Ron schmunzelte. “Als ich wach wurde, hatte Nick schon eine Kanne gekocht.”
    Trish warf Nick ein verführerisches Lächeln zu. “Du bist genau mein Typ”, säuselte sie.
    In diesem Moment erschien Ashley in der Tür. “Deiner und der von einem Dutzend anderer Frauen”, sagte sie mit zuckersüßer Stimme. “Ich wette, sie stehen Schlange nach unserem tapferen Beschützer, nicht wahr, Nick?”
    Unter der offenen roten Skijacke trug sie einen schwarzen Rollkragenpullover. Nick musste
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