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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten
Autoren: Jack Higgins
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daß sie bald durchnäßt waren. Am Anleger war alles dunkel, aber oben im Kastell brannte Licht. Als Dillon die Nachtsichtbrille aufsetzte, konnte er deutlich den Strand sehen, dem sie sich jetzt näherten. Sie stiegen aus und zogen das Schlauchboot und das Aquamobil auf den Sand.
      »Viel Glück!« flüsterte Aleko. Blake und Dillon schli­ chen davon.
      Aleko streifte seine Sauerstoffflasche und die Flossen ab und schwamm am Anleger entlang, bis er den Motor­ kreuzer erreichte. Er stieg die kurze Leiter hinauf, nahm einen Block Semtex aus seinem Beutel, präparierte ihn mit einem entsprechenden Zeitzünder, öffnete die Luke zum Maschinenraum und warf ihn hinein.
      Danach huschte er über die Mole zu dem Schnellboot, deponierte auch dort eine Ladung und ließ sich ins Was­ ser gleiten. Er schwamm zum Strand, um seine Sauer­ stoffflasche und die Flossen zu holen, und war einige Au­ genblicke später mit dem Aquamobil wieder auf dem Rückweg zur Kretischen Geliebten.

    Arnold, der im Garten Wache schob, war so durchnäßt, daß er die Treppe zur Terrasse hinaufging und sich dort unterstellte. Er rückte seine M16 über der Schulter zu­ recht und zündete sich im Schutz der hohlen Hand mit einiger Mühe eine Zigarette an.
      Dillon und Blake, die sich dem Gebäude von vorn nä­ herten, blieben stehen, um sich umzusehen. Dank ihrer Nachtsichtbrillen konnten sie alles deutlich sehen. Dillon bemerkte Raphael auf den Zinnen, der sich hinunter­ beugte. Er duckte sich und zog Blake mit sich hinunter.
      »He, Arnold, bist du da?«
      »Ja, auf der Terrasse.«
      »Und du rauchst, ich rieche es bis hierher. Laß dich nicht vom Colonel erwischen. Ich mache jetzt die Runde durch die Korridore.«
      »Okay.«
      Arnold trat wieder zurück an die Hauswand, und Dil­ lon flüsterte: »Ich gehe nach links und lenke ihn ab, und du packst ihn von hinten. Bring ihn nicht um. Er kann uns noch nützlich sein.«
      Er huschte davon, setzte über ein Blumenbeet und er­ reichte unbemerkt die Terrasse.
      »He, Arnold«, rief er auf hebräisch. »Wo steckst du?«
      »Wer ist da?« Arnold machte einen Schritt nach vorn. Im gleichen Moment packte Blake ihn, legte einen Arm um seinen Hals und preßte ihm eine Hand auf den Mund.
      In seinem dunklen Overall mit der Nachtsichtbrille bot Dillon einen furchteinflößenden Anblick. Er entsicherte seine Browning und drückte sie Arnold unters Kinn.
      »Das Ding ist schallgedämpft«, sagte er auf englisch. »Ich kann dir also eine Kugel ins Herz verpassen, und niemand wird einen Laut hören. Du wirst mir jetzt ein paar Fragen beantworten. Wenn nicht, bringe ich dich um, und dann schnappen wir uns deinen Freund, den wir eben auf den Zinnen gesehen haben. Hast du verstan­ den?«
      Arnold versuchte zu nicken, und Blake nahm die Hand von seinem Mund. »Ich würde an Ihrer Stelle tun, was er sagt.«
      »Wer sind Sie?«
      »Gespenster, die man nie mehr los wird. Ich bin Dil­ lon.«
      »Mein Gott, das kann nicht sein. Der Colonel hat ge­ sagt, Sie seien tot«
      »Colonel heißt er jetzt? Also, für mich wird er für alle Zeit Judas bleiben. Antworte. Ist die Comtesse noch im gleichen Zimmer im dritten Stock?«
      »Ja.«
      »Und Chief Inspector Bernstein?«
    »In dem Zimmer, in dem Sie waren.«
    »Wie viele seid ihr?«
      Arnold zögerte, und Dillon drückte ihm die Browning fest in die Seite. »Komm schon. Judas und fünf von euch. Stimmt’s?«
      »Ja.«
      »Wer war auf den Zinnen?«
      »Raphael.«
      »Wir haben ihn mit dir reden gehört.«
      »Aber er hat doch hebräisch gesprochen.«
      »Kann ich auch, nur hat Judas das nicht gewußt. Ra­ phael hat gesagt, er mache die Runde durch die Korrido­ re. Was heißt das?«
      »Na ja, daß er die Flure und die Treppen abgeht.«
      »Und wo sind die anderen?«
      »Braun ist gewöhnlich in der Küche im Keller. Er erle­ digt die Kocherei für uns. Es gibt einen kleinen Aufzug, mit dem das Essen in die anderen Stockwerke gebracht wird, auch zu den Frauen.«
      »Und die anderen?«
      »Der Colonel ist meistens in seinem Arbeitszimmer.«
      »Womit noch Aaron und Moshe bleiben.«
      Arnold zögerte. »Aaron und Moshe?«
      Dillon drückte ihm die Browning gegen den Hals.
      »Ich weiß nicht genau. Neben der Bibliothek im Erdge­ schoß gibt es ein Billardzimmer. Manchmal spielen sie dort.«
      »Wo könnten sie sonst sein?«
      »Im Aufenthaltsraum im
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