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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten
Autoren: Jack Higgins
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kommen.« Hannah umarmte sie fest. »Er hat mich nie im Stich gelassen, noch nie. Das müssen Sie mir glauben.«
      Sie hielt Marie an sich gedrückt und sah hinaus in den Regen. Ach, Sean, du elender Schuft, dachte sie, wo steckst du? Laß mich jetzt nicht im Stich.

    Raphael hatte seine M16 über eine Schulter geworfen und betrachtete durch sein Nachtsichtglas von den Zinnen aus die Fischerboote mit ihren roten und grünen Ankerlich­ tern. Schritte ertönten, und er wandte sich um. Aaron und Levy kamen auf ihn zu.
      »Nichts zu melden, Colonel. Nur die Fischerboote, sonst ist alles ruhig.«
      Levy reichte Aaron seinen Schirm, den er zum Schutz gegen den Regen aufgespannt hatte, und nahm Raphael das Fernglas ab. »Gib mal her.«
      Er stellte es ein, so daß er die Boote und die Fischer an ihren Netzen deutlich sehen konnte. Auch auf der Kreti­ schen Geliebten waren Yanni und Dimitri fleißig bei der Arbeit. Was er nicht sehen konnte, waren Blake Johnson und Aleko, die auf der Steuerbordseite das Aquamobil neben das Schlauchboot gleiten ließen.
      »Bleib wachsam.« Er gab Raphael das Glas zurück, wandte sich um und verschwand wieder im Kastell. Aa­ ron folgte ihm. In diesem Moment kam David Braun mit dem Servierwagen aus Marie de Brissacs Zimmer.
      »Haben sie gegessen?« fragte Levy.
      »Ja, Colonel.«
      Levy streifte seine Kapuze über und betrat das Zimmer. Die beiden Frauen saßen am Tisch.
      »Die Uhr tickt immer schneller«, sagte er, »aber schließlich hat bereits Einstein gesagt, daß Zeit relativ ist.« Er lachte. »Besonders, wenn man nicht mehr allzu­ viel davon übrig hat.«
      »Wie freundlich von Ihnen, uns daran zu erinnern«, entgegnete Marie de Brissac.
      »Ist mir immer ein Vergnügen, einer echten Lady zu Diensten zu sein, Comtesse.« Er verbeugte sich spöttisch. »Schließ sie gut ein für die Nacht, David«, befahl er und verschwand mit Aaron wieder.
      Einen Moment herrschte Schweigen, bis David Braun sagte: »Es tut mir leid, aber Sie müssen zurück in Ihr Zimmer, Chief Inspector.«
      Hannah küßte Marie auf die Wange. »Gute Nacht. Wir sehen uns morgen früh.« Sie ging an Braun vorbei in den Korridor.
      David schien zu zögern. »Ich kann nichts tun – gar nichts«, sagte er leise zu Marie.
      »Natürlich nicht, David. War es nicht Kennedy, der einmal gesagt hat, damit das Böse triumphiert, genügt es, daß gute Männer gar nichts tun?«
      Er zuckte zusammen, verließ das Zimmer und sperrte hinter sich ab, ehe er Hannah zurückbrachte.

    Auf der Kretischen Geliebten war man gerade mit den Vorbereitungen fertig geworden. Dillon und Blake trugen ihre schwarzen Overalls, hatten sich Handgranaten und Packungen mit zusätzlicher Munition umgehängt, dazu die Sprengladungen aus Semtex für die Türen und ein paar Viertelpfund-Blöcke für besondere Notfälle; jeder hatte eine Browning im Halfter und eine Uzi um den Hals geschlungen, und beide trugen die Nachtsichtbrillen, die sie sich in die Stirn geschoben hatten.
      Aleko befestigte einen Bleigürtel um seine Taille, und Stavros half ihm, den Sauerstoff anzulegen. »Noch was?«
      Aleko nickte. »Gib mir mal den Tauchbeutel. Ich neh­ me ihnen ein kleines Geschenk mit. Sie haben gesagt, Sie brauchen eine halbe Stunde?« fragte er Dillon.
      »Genau.«
      »Dann lege ich ein bißchen Semtex mit einem Zeit­ zünder von vierzig Minuten in den Motorkreuzer und das Schnellboot. Auf diese Weise können sie uns nicht verfolgen.«
      Er steckte die Sachen in den Beutel und hängte ihn sich um. Ferguson nahm das schwere Tau, das die Jungen vor­ bereitet und aufgerollt hatten, und hängte es Dillon quer über eine Schulter.
      Dillon lächelte. »Vergessen Sie nicht, Ihre kugelsichere Weste anzulegen, nur für den Fall, daß es später ein biß­ chen brenzlig wird.«
      »Passen Sie auf sich auf, Sean«, erwiderte Ferguson.
      »Oho, jetzt nennen Sie mich schon beim Vornamen? Wo wird das bloß noch enden?« Dillon folgte Blake und Aleko hinauf an Deck.
      Aleko stellte die Luftzufuhr ein, ließ sich rückwärts über die Reling gleiten und befestigte das Seil am Aqua­ mobil. Stavros zog das Schlauchboot heran, in das Blake und Dillon einstiegen und sich geduckt zusammenkau­ erten. Gleich darauf gab es einen leichten Ruck, und sie setzten sich, gezogen von dem Aquamobil, in Bewe­ gung.
      Der Regen prasselte erbarmungslos auf die herab, und die Wellen schlugen ins Boot, so
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