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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers
Autoren: Nora Roberts
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wäre. »Ich habe dir vertraut, und meine Familie hat dir
vertraut. Reicht es nicht, daß du uns damals derart hintergangen hast?
Müssen wir nach all diesen Jahren immer noch unter deinem Haß leiden?«
    »Laß mich gefälligst los.« Er griff nach ihren Handgelenken.
Roxanne stieß einen Schmerzensschrei aus, worauf beide Detectives sich
beeilten, einzuschreiten.
    »Nun mal sachte, Wyatt.«
    »Liebling!«
    Das war ihr Stichwort. Scheinbar blind vor Tränen stolperte
Roxanne auf Luke zu und stieß dabei den Aktenkoffer vom Schreibtisch.
Er landete auf dem Boden, der Deckel sprang auf – und ein
funkelnder Diamantenregen rieselte heraus, gefolgt von feurig
leuchtenden Rubinen.
    »O nein.« Roxanne preßte eine Hand vor den Mund. »Mein Gott,
da sind die Sachen aus der Clideburg-Sammlung.« Entsetzt starrte sie
Sam an. »Du – du hast sie gestohlen!
Genauso wie du damals Madame bestohlen hast.«
    »Du bist verrückt! Er hat sie mir untergeschoben!« Sam schaute
gehetzt um sich und konnte nicht fassen, was hier geschah. »Du Schwein
hast mich reingelegt.« Er stürzte auf Luke zu. Lorenzo wollte
eingreifen, doch Roxanne tat, als wolle sie davonlaufen – was
ihr natürlich nicht im Traum eingefallen wäre – und geriet Sam
in den Weg, so daß er bäuchlings auf dem offenen Aktenkoffer landete.
    Schwer atmend setzte er sich auf. »Bei mir verfangen sich
deine kleinen Zaubertricks nicht, Callahan. Ich habe dich immer noch in
der Hand. Im Safe.« Er rappelte sich hoch. Sein Gesicht war grau, seine
Augen waren weit aufgerissen, die Lippen zu einem hämischen Grinsen
verzerrt. »Ich habe alle Beweise gegen diesen Mann in meinem Safe. Er
ist ein Dieb und ein Mörder. Und diese Frau ebenfalls. Sie sind alle
Diebe. Ich kann es beweisen. Jawohl, das kann ich.« Er humpelte zum
Safe und murmelte unverständliches Zeug vor sich hin.
    »Mr. Wyatt.« Sapperstein legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Ich rate Ihnen, auf Ihren Anwalt zu warten.«
    »Ich habe lange genug gewartet. Jahrelang habe ich gewartet.
Sie wollten doch nach Beweisen suchen, nicht wahr? Nun, sehen Sie sich
das mal an.« Er drehte am Kombinationsschloß, riß den Safe auf und
zerrte einen Aktenordner hervor. Fassungslos starrte er auf die
gestochen scharfen Farbfotos, die herausrutschten und auf dem Boden
landeten.
    »Bemerkenswerte Schnappschüsse, Mr. Wyatt.« Lorenzo hob einige
auf und begutachtete sie interessiert. »Sie sind wirklich
fotogen – und sehr beweglich.« Grinsend reichte er die Fotos
seinem Partner.
    »Das bin ich nicht«, schrie Sam außer sich vor Wut. »Da ist
Gunner. Es muß Gunner sein! Sie sind gefälscht. Das sieht man doch. Ich
bin nie mit irgendeinem dieser Menschen zusammengewesen. Ich habe
keinen davon jemals gesehen!«
    »Sieht nicht so aus, als seien Sie da unter Fremden«, murmelte
Sapperstein. Er hatte einige Zeit bei der Sitte gearbeitet, aber so
etwas war ihm noch nie unter die Augen gekommen. »Recht gewagte
Spielchen, das muß ich sagen. Wirklich, sehr bizarr.«
    »Ja.« Lorenzo tippte anzüglich auf ein besonders schlüpfriges
Bild, das Sam in einer überaus ungewöhnlichen Position zeigte. »Was
meinst du, wie er es geschafft hat, sich derart zu verrenken? Würde
meine Frau bestimmt interessieren.«
    »Bitte.« Sapperstein räusperte sich. Etwas verspätet fiel ihm
ein, daß eine Dame im Raum war. »Mr. Wyatt, wenn Sie sich hinsetzen
möchten, bis wir …«
    »Sie sind gefälscht!« kreischte Sam. »Das hat er gemacht. Er
hat gelogen und betrogen.« Mit Schaum vor dem Mund deutete er auf Luke.
»Aber er wird mir dafür büßen. Sie alle werden es mir büßen. Ich habe
Beweise.« Kichernd griff er wieder in den Safe – und drehte
endgültig durch, als er eine Diamantentiara herauszog.
    »Das ist bloß ein Trick«, jaulte er. »Ein alberner Trick.« Er
starrte auf das juwelenbesetzte Schmuckstück in seiner Hand. »Es wird
gleich verschwinden.«
    Sapperstein nickte Lorenzo zu, der ihm die Tiara abnahm. »Sie
haben das Recht, zu schweigen …«, begann er und legte ihm die
Handschellen an, während Sapperstein die übrigen Juwelen aus dem Safe
räumte.
    »Ich werde Präsident«, tobte Sam, der nun vollkommen außer
sich war. »Noch acht Jahre, ich brauche nur noch acht Jahre.«
    »Oh, ich glaube, du wirst ein paar mehr kriegen«, murmelte
Luke. Er schnippte mit den Fingern, zwischen denen eine Rose erschien,
die er Roxanne überreichte. »Abrakadabra, Rox.«
    Sie drückte ihr Gesicht an seine Brust, um ihr
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